Babys können nicht sprechen und drücken sich daher rein über ihre Körpersprache aus. So könnt ihr die Signale wie Gähnen oder Weinen entschlüsseln und ganz ohne Worte rausfinden, was in Babys Körper vorgeht.
- 1.Babys Körpersprache: Gähnen macht munter
- 2.Babys Körpersprache deuten: Rülpsen schafft Erleichterung
- 3.Beinchen anziehen ist ein Signal für Bauchweh
- 4.Babys Körpersprache: Schluckauf hilft beim Trinken
- 5.Sein Lächeln festigt eure Beziehung
- 6.Körpersprache beim Baby deuten: Gänsehaut soll vor Kälte schützen
- 7.Weinen – die Universalsprache des Babys
- 8.Babys Körpersprache deuten: Jedes Kitzeln ist ein Fun-Training
Babys geben ihren Eltern gerade in den ersten Wochen jede Menge Rätsel auf: Auch wenn sie noch nicht sprechen können, kommunizieren sie doch mit vielen kleinen Signalen – und das meist unwillkürlich. Ob sie lachen, gähnen oder Gänsehaut bekommen, alles hat eine Bedeutung. Was sich in Körper, Gehirn und Seele von Babys abspielt …
Babys Körpersprache: Gähnen macht munter
Gähnen macht wach. Ein feines Kräuseln des Näschen kündigt es an. Wenn ein Baby den Mund weit aufreißt und herzhaft gähnt, denken wir, dass es gleich in Schlaf versinkt. Lange Zeit galt Gähnen nur als Zeichen von Müdigkeit. Das hat evolutionsbedingte Gründe. Indem sie gähnen, signalisierten sich Menschenaffen den Übergang zur Ruhephase. Damit alle Sippenmitglieder Bescheid wussten, dass es Schlafenszeit ist, kam der Ansteckungseffekt hinzu – den wir bis heute bei uns selbst beobachten können.
Und morgens? Diente das Gähnen umgekehrt als kollektiver Wachmacher! Gähnen macht munter und steigert die Aufmerksamkeit. Denn das tiefe Einatmen kühler Luft bei weit geöffnetem Mund reguliert den Temperaturhaushalt in unserem Gehirn und wir "wecken" diverse Muskeln dabei.
Das Gähnen hat bei Babys aber noch eine weitere effektvolle Funktion: Es sichert Mamas oder Papas Aufmerksamkeit.
Babys Körpersprache deuten: Rülpsen schafft Erleichterung
Babys dürfen, was unter Erwachsenen als unfein gilt: nach dem Essen herzhaft aufstoßen. Denn wenn Babys ein Bäuerchen gemacht haben, schlafen sie meistens ruhiger.
Tatsächlich bedeutet es fürs Baby eine große Erleichterung, wenn die überflüssige Luft wieder rauskommt, die es beim hastigen Trinken geschluckt hat. Dabei passiert Folgendes: Der Magenzugang wird durch einen Muskel verschlossen, die Luft flieht durch die Speiseröhre nach oben. Der Laut beim Rülpsen entsteht durch die Vibrationen des Kehlkopfdeckels und der Stimmbänder.
Das Bäuerchen muss aber nicht unbedingt geräuschvoll passieren. Es genügt, das Baby nach der Mahlzeit auf den Arm zu nehmen und ihm sanft den Rücken zu massieren. Kommt dennoch keine Luft hoch, können wir unser Baby auf die Seite in sein Bettchen legen. Dann kann nichts passieren, falls es im Schlaf aufstösst und erbricht.
Beinchen anziehen ist ein Signal für Bauchweh
Das Anziehen der Beine ist ein typisches Zeichen dafür, dass euer Baby Bauchweh hat. Ursachen dafür können zum Beispiel Blähungen beim Baby aber auch Verstopfung. Noch deutlicher wird es, wenn ein Baby beim Anziehen der Beine weint oder gar schreit.
Was hilft? Probiert, euer Baby aufstoßen zu lassen, nehmt es in den Fliegergriff oder versucht eine verdauungsfördernde Babymassage als erste Maßnahmen, um das Bauchweh zu lindern. Bessert sich nichts, geht am besten zur Kinderärztin, um das abzuklären.
Babys Körpersprache: Schluckauf hilft beim Trinken
Hicksen schützt. Es klingt putzig, wenn Babys einen Schluckauf haben. Und doch würden wir Eltern unsere Minis gerne davon befreien, wenn es so gar nicht aufhören will. Dabei erfüllt das Hicksen in den ersten Lebensmonaten eine wichtige Aufgabe: Es hilft beim Milchtrinken, wenn das Baby hektisch ist.
Der Schluckauf verschließt die Luftröhre, damit keine Flüssigkeit in die Lunge fließt – und umgekehrt der Rückfluss nach oben gestoppt wird. Zwerchfell und Rippenmuskeln ziehen sich unwillkürlich zusammen und „zwingen“ das Baby so zum Einatmen. Tausendstelsekunden später verschließt der Kehldeckel die Luftröhre des Babys. Gegen diese Barriere prallt der Luftstrom und erzeugt dabei das typische Geräusch.
Sein Lächeln festigt eure Beziehung
Lachen ist gesund. Das Lachen unseres Babys entschädigt uns für vieles: die schlaflosen Nächte, die Unsicherheit, den kräftezehrenden Alltag. Schon sechs Wochen nach der Geburt erfreuen Babys ihre Eltern mit dem ersten bewussten Lächeln. Später lachen Babys durchschnittlich 400-mal pro Tag, Erwachsene tun es nur noch 15-mal! Dabei ist es ein fantastisches Muskeltraining: Fast 300 Muskeln werden dabei aktiviert.
Für die Fröhlichkeit gibt es viele gute Gründe: Lachen verbessert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem, schützt das Herz-Kreislauf-System und stärkt die Bindung zur angelachten Person. Babys zeigen mit ihrer Freude auch ihre eigene Bindungsfähigkeit. Lächelt das Kind, hat es seine Zugehörigkeit zur Familie erkannt: Mama, Papa, Großeltern, Geschwister – die sind wie ich.
Körpersprache beim Baby deuten: Gänsehaut soll vor Kälte schützen
Gänsehaut als Schutzinstinkt. Kälte, Angst oder auch ein schöner Schauer lassen uns die Haare zu Berge stehen. Während früher eine sehr dichte Körperbehaarung unsere Urahnen vor rauem Wind und schneidender Kälte schützen sollte, hat der inzwischen nur noch zarten Flaum, der unsere Haut und die der Babys überzieht, eigentlich keinen Sinn mehr. Doch noch immer sitzt an jedem Härchen ein winziger Aufstellmuskel.
Ist uns kalt oder fürchten wir uns, zieht sich der Muskel zusammen, das Haar richtet sich auf und ein kleiner Höcker entsteht: die Gänsehaut.
Bei unseren Vorfahren bildete sich zwischen den aufgestellten Haaren ein Luftpolster, das vor Kälte schützte. Auch unser Körper versucht noch, mit der Gänsehaut Wärmedämmung zu schaffen, bewirkt aber das Gegenteil: Die Hautoberfläche wird vergrößert und wir frieren sogar noch leichter. Bekommen Mütter heute beim Schreien ihrer Babys Gänsehaut, so ist auch das offenbar eine urzeitliche Reaktion. Forscher vermuten: Wenn die Kleinen damals nach Mama weinten, gingen deren Haare in die Höhe und weckten so die Verantwortung, nach dem Nachwuchs zu suchen.
Weinen – die Universalsprache des Babys
Weinen ist die Mutter aller Baby-Reaktionen. Wenn beim Kind Tränchen kullern, geht das nicht nur Eltern nahe. Und Ursachen fürs Weinen gibt es viele: Hunger, Bauchweh, eine nasse Windel, Einsamkeit. Weinen ist immer ein Signal, dass etwas nicht stimmt.
Auch Stress kann ein Grund sein: Grelles Licht, laute Geräusche oder einfach zu viel Trubel überreizen ein Kind. Die Tränen bringen dann die nötige Entspannung, sie spülen auch einen Teil der Stresshormone aus dem Körper. Die in den salzigen Tropfen enthaltenen Stoffe sind sogar in der Lage, Bakterien zu beseitigen. Und landet beispielsweise Staub auf der Linse, spülen Tränen die Fremdkörper einfach weg.
Babys Körpersprache deuten: Jedes Kitzeln ist ein Fun-Training
Kitzeln ist Training. Mit etwa fünf Monaten wird aus dem Erkennungslächeln ein fröhliches Glucksen, wenn wir unseren Nachwuchs am nackten Bauch berühren oder sanft darauf pusten. Babys sind am Bauch extrem kitzlig. Manchmal pinkeln sie dabei sogar in die Windel. Zwar sind 80 Muskeln aktiv, wenn wir gekitzelt werden, aber ausgerechnet die Blasenmuskeln machen schlapp.
Die meisten Menschen sind auch an der Fußsohle kitzlig, denn dort sitzen besonders viele Tastsensoren. Psychologen vermuten dahinter einen Schutzreflex. Er sollte womöglich die sensiblen Körperstellen unserer Vorfahren, Taille und Füße, vor Gefahren bewahren. Schließlich lief man früher barfuß und trat auf allerlei Getier. Vermutet wird, dass die Reaktion durch Kitzeln in der Gruppe trainiert wurde. Inzwischen hat die Kitzelei ausschließlich eine soziale Funktion.
Vielleicht lieben Babys daher auch Fingerspiele so sehr? Ob dein Kind dazu gehört, kannst du mit den Krabbelversen in unserem Video testen. Viel Spaß dabei :)