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Chiropraktik in der Schwangerschaft

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Wenn Sie Chiropraktik hören, denken Sie sofort an gefährliche Einrenkmanöver und Esoterik? Falsch, denn Chiropraktik ist keineswegs Hexenwerk, sondern eine sanfte Behandlungsmethode für eine Vielzahl an Beschwerden - auch in der Schwangerschaft.

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Ist Chiropraktik eine anerkannte Methode?

Wer Chiropraktik in die Schublade dubioser, nicht bewiesener Behandlungen steckt, liegt falsch. Denn in fast allen anderen Industrieländern ist die Chiropraktik in das staatliche Gesundheitssystem integriert, in Dänemark haben die großen Firmen sogar Betriebs-Chiropraktoren. Wirksamkeit und Effektivität sind wissenschaftlich nachgewiesen. Schade: Von den 90.000 Chiropraktoren, die es weltweit gibt, arbeiten lediglich ca. 100 in Deutschland.

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Experteninterview zur Chiropraktik

Wir haben bei Robert Del Santro, Dr. of Chiropractic USA nachgefragt, wie Chiropraktik in der Schwangerschaft eingesetzt werden kann, welchen Einfluss die Methoden auf die Geburt haben können und was die Behandlung kostet.
➤ Welche Beschwerden können gelindert werden?

Durch die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft verändert sich die gesamte Körperhaltung, hinzu kommt eine Lockerung der Bänder und Gelenke. Die sich dann leichter verschieben oder blockieren können. Das Ergebnis: Verspannungen im Lendenwirbel- und Beckenbereich und Rückenschmerzen. Und mit diesen haben immerhin über zwei Drittel aller Schwangeren zu kämpfen. Die Behandlung der betroffenen Bereiche mit verschiedenen Chiropraktiktechniken kann eine große Befreiung von dieser Schmerzsymptomatik sein.

Aber nicht nur bei Problemen des Bewegungsapparates können wir helfen, sondern auch bei Kopfschmerzen und Migräne, Magenschmerzen oder Taubheitsgefühlen in Armen und Beinen.
➤ Welche unterschiedlichen Methoden gibt es bei der Chiropraktik?
Es gibt viele unterschiedliche Methoden, die wir einsetzen. Zum Beispiel die Triggerpunk-Technik: Hier wird Druck auf bestimmte Muskelverspannungspunkte ausgeübt. Bei der Activator Technik werden durch ein Gerät Blockaden gelöst, das mit Hochgeschwindigkeitsimpulsen arbeitet. Last but not least zu nennen sind die klassischen Chiropraktik-Techniken für die Nacken- oder Brustwirbelsäule - manuell werden hier Blockaden gelöst, der Patient liegt dabei auf dem Rücken.
➤ Wie viele Sitzungen sind in der Regel notwendig? Was kostet das?
Diese Frage ist abhängig von den Problemen: Gibt es Vorschädigungen, einen Unfall oder Ähnliches? Wie lange hat der Patient schon Schmerzen? Beschwerden, die über einen längeren Zeitraum vorhanden sind, werden wahrscheinlich nicht innerhalb von einer Sitzung verbessert. In der Regel sind ca. drei bis sechs Behandlungen notwendig, um die Symptome zu verbessern bzw. zu stabilisieren. Für eine halbstündige Behandlung liegen die Kosten bei ca. 70 Euro.
➤ Kann eine chiropraktische Behandlung die Geburt erleichtern?
Studien zeigen, das bei regelmäßiger Behandlung in der Schwangerschaft die Geburt deutlich schneller verläuft. Teilweise bis zu 30 Prozent! Denn durch die chiropraktischen Anwendungen ist die Beweglichkeit von Rücken und Becken sehr viel besser. Liegen Blockaden vor, kann sich das Becken während der Geburt nicht richtig dehnen, das Kind liegt nicht optimal im Geburtskanal - und die Geburt dauert länger. Dazu kommt, dass ein "blockadefreies" Nervensystem die Signale besser vermittelt und der Körper optimaler auf die "Anweisungen" der Nerven reagieren kann.
➤ Kann Chiropraktik dem Ungeborenen auch schaden bzw. Wehen auslösen?

Nein. Natürlich gilt das nur unter der Voraussetzung, dass die Behandlung fachmännsich durchgeführt wird und ein ausgebildeter Chiropraktor am Werk ist.

Chiropraktor, Chirotherapeut oder Chiropraktiker?

Chiropraktoren haben ein intensives Studium der Chiropraktik (5 Jahre an der Universität/Hochschule + 1 Praxisjahr) absolviert, das sowohl den einheitlichen internationalen Standards, als auch den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entspricht. Durch das Studium verfügt ein Chiropraktor zusätzlich über fundierte Kenntnisse in der Allgemeinmedizin, so dass er auch dazu in der Lage ist, radiologische Bilder zu lesen und zu deuten.
Chirotherapeuten dagegen sind Ärzte, die eine Zusatzausbildung im Bereich Chiropraktik absolviert haben.
• Chiropraktiker
sind Heilpraktiker, die eine Zusatzausbildung im Bereich Chiropraktik absolviert haben.

Bildquelle: Thinkstock

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