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Kita-Konzepte: Diese 9 Kindergarten-Modelle sind besonders beliebt

Kita-Konzepte: Erzieher spricht mit Kindern in Kindergarten
© IMAGO / MASKOT

Eine gute Kita zu finden, ist nicht immer einfach: Denn neben Faktoren wie Preis, Erreichbarkeit und Öffnungszeiten sind es auch die Konzepte, in denen sich Kitas unterscheiden. Diese neun sind besonders verbreitet – während manche Einrichtungen sich auf ein pädagogisches Leitbild fokussieren, verwenden andere eine Kombination zur Orientierung. 

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Kindergärten und Kitas sind nicht nur Orte der Betreuung: Sie sind Bildungsstätten, in denen unsere Kinder oft einen Großteil ihres Tages verbringen. Das angewendete Kindergarten-Konzept ist daher ausschlaggebend dafür, wie der Tagesablauf, das pädagogische Angebot und das Miteinander in der Kita aussehen:

  • Gibt es freies Spiel, angeleitete Aktivitäten, Ausflüge?
  • Wie sieht die Gruppendynamik und ihr Aufbau aus?
  • Wie gestalten sich die (Bildungs-)Beziehungen zwischen Erziehenden, Kindern und Eltern?
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So hat die Wahl des Kita-Konzepts durchaus auch einen Einfluss darauf, wie unsere Kids aufwachsen. Und wie die vermittelten Werte in unsere eigenen Vorstellungen von Bildung und Erziehung passen.

Welche Kita-Konzepte gibt es?

Jeder Kindergarten und jedes pädagogische Konzept sind letztlich ein Original. Während manche, etwa Montessori-Kindergärten, sich sehr eng an ein Bildungskonzept halten, nehmen andere bestimmte Elemente zur Orientierung.

Konzept

Schwerpunkt

Wichtigste Merkmale

Reggio-Kindergarten

Starke Einbeziehung der Eltern, Fokus auf die Gemeinschaft

  • Lernen ergibt sich aus dem Alltäglichen
  • Förderung der Selbstständigkeit durch den Aufbau der Kita
  • Eltern sind stark integriert

Bewegungs-Kindergarten

Förderung von Bewegung und Koordination

  • Einrichtung, die zum Bewegen anregt
  • Förderung von Gleichgewicht, Reaktion und räumlicher Orientierung
  • Bewegung als wichtiger Teil des Menschseins

Waldkindergarten

Aufenthalt im Freien, Ausflüge und Naturnähe

  • Kinder lernen von Anfang an, im Einklang mit der Natur zu leben
  • Aufenthalt im Freien bei jedem Wetter
  • Keine/weniger Spielzeuge, stattdessen Naturmaterialien

Waldorf-Kindergarten

Schwerpunktmäßige Förderung von kreativen Fähigkeiten

  • Lernen durch Nachahmung
  • Vorbildfunktion der Erziehenden
  • Betonung der musikalisch und kreativen Entwicklung des Kindes (u.a. durch Eurythmie)
  • Feste Rhythmen im Ablauf
  • Einbindung der Eltern

Montessori-Kinderhaus

Förderung der Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit des Kindes

  • Basis ist der kindliche Forschungs- und Entwicklungsdrang, dem das Kind frei nachgehen darf
  • Spezielle Materialien, die zum Lernen anregen
  • Erziehende helfen, statt zu lehren

Freinet-Kindergarten

Vertrauen in die Instinkte der Kinder, große Selbstbestimmung

  • Kinder gestalten ihren Kindergartenalltag selbst
  • Betonung von Eigenverantwortung und gegenseitiger Verantwortlichkeit
  • Freie Entfaltung der Persönlichkeit

Situationsansatz

Lebenssituation und individuelle Interessen der Kinder bestimmen die Themen

  • Lebenswirklichkeit der Kinder bestimmt den Kindergartenalltag
  • Soziale und kulturelle Einbindung der Kinder und Familien
  • Das Kind ist auf Augenhöhe mit den Erziehenden

Konfessionelle Kitas

Fokus auf religiöse Werte, Feste und Gemeinde

  • Fokus auf Struktur und Zwischenmenschliches
  • Einbindung in religiöse Prozesse (Gottesdienste, Gemeinde-Aktivitäten)

Bilinguale Kita

Erziehung in zwei Sprachen, für zweisprachige Kinder und zum Fremdsprachenlernen durch Immersion

  • Erlernen und Festigung der Sprache im Alltag
  • Fördert Offenheit und Kommunikationsfähigkeit
  • Internationales und interkulturelles Umfeld

Die 9 bekanntesten Kita-Konzepte im Detail

#1 Reggio-Kindergarten

Kooperation und Gemeinschaft stehen im Mittelpunkt der Reggio-Pädagogik. Ausgangspunkt ist das Kind, das sich aktiv mit sich selbst und seiner Umwelt auseinandersetzt.

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  • Struktur basierend auf Interessen: Das Reggio-Konzept setzt auf kleinere oder größere Handlungs- und Lerneinheiten, die an den täglichen Erfahrungen der Kinder (plötzlicher Regen, der erste Schneefall ...) ansetzen. Ausgehend von den Gedanken und Beobachtungen der Kinder bauen sich konkrete Projekte auf.
  • Stadt-Prinzip: Der Raum gilt den Reggianer*innen als "3. Erzieher". Daher ist ein Reggio-Kindergarten wie eine italienische Stadt aufgebaut: Auf der „Piazza“, dem zentralen Platz, trifft man sich. Von ihm gehen Werkstätten, Rückzugs- und Denkecken, Bewegungsräume und Ateliers ab, in denen gespielt, gearbeitet und ausgeruht wird. Spiegel, Fenster und Mauerdurchbrüche laden dazu ein, sich selbst im Raum zu verorten und kreative Ideen und Einsichten zu fördern.
  • Einbindung der Eltern: Familien und Eltern sind bei diesem Konzept im Kindergarten gut integriert. Viele Freizeitaktivitäten vereinen Kind und Eltern, z. B. ein gemeinsamer Chor. So ist der Kindergarten offen für den häuslichen Alltag des Kindes und verbindet den Kindergarten mit Zuhause.

#2 Bewegungskindergarten

Ein Bewegungskindergarten legt seinen Fokus darauf, dem natürlichen Bewegungsdrang von Kindern nachzukommen und ihnen entsprechende Möglichkeiten und Anreize zu bieten.

  • Equipment: Die Räume des Bewegungskindergartens sind mit Geräten zum Schaukeln, Schwingen und Klettern ausgerüstet. Zusätzlich stehen Materialien wie Tücher, Bälle, Seile, Taue, Sandsäcke, Ringe und Musik bereit. Auch draußen wird auf Bewegungsangebote geachtet.
  • Natürliche Entwicklung der körperlichen Fähigkeiten: Geübt werden das Gleichgewicht sowie Reaktions- und räumliche Orientierungsfähigkeit.
  • Angeleitete Spiele und Angebote: Die Kids haben routinemäßig die Möglichkeit, Neues auszuprobieren und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
  • Selbstbestimmung: Die Kinder können dennoch entscheiden, welchen Aktivitäten sie nachgehen wollen. Und sich immer auch ruhigen Angeboten und Spielsachen widmen.
  • Ganzheitlichkeit: Durch den Fokus auf Bewegung bilden die Kinder motorische, kognitive, soziale und emotionale Kompetenzen aus.

Die Bewegung wird hier als ein wichtiger Teil des Menschen, als Bedürfnis und als essenzielle Ausdrucksmöglichkeit gesehen.

#3 Waldkindergarten

Im Waldkindergarten sind die Kinder bei (fast) jedem Wetter draußen und sind mit Rucksäcken und wetterfester Kleidung ausgestattet im Wald unterwegs. Machen die Witterungsbedingungen einen Aufenthalt im Freien gefährlich, können sich die Kinder aber in eine Hütte oder einen Bauwagen zurückziehen.

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  • Naturnähe: Der Aufenthalt in der Natur spricht alle Sinne an. Oft wird auf konventionelles Spielzeug verzichtet – gespielt und geforscht wird mit allem, was der Wald zu bieten hat: Matsch, Käfer, Moos, Stöcke etc.
  • Bewegung: Kids in Waldkitas sind immer auf Achse und entwickeln so ganz natürlich ihre körperlichen Kompetenzen. Sei es beim Laufen in den Wald, beim Klettern auf Baumstämmen, beim Fangenspielen oder beim Aufbauen von Zelten und Hütten.
  • Selbstverantwortung: Die Kids haben immer ihre eigene Ausrüstung mit. Das erfordert von Eltern (und Kita) gute Vorbereitung, aber hilft den Kindern dabei, Selbstständigkeit zu entwickeln.

Pädagogisch orientieren sich Waldkindergärten häufig an Regelkindergärten, doch die Nähe zur Natur lässt den Kindergartenalltag natürlich ganz anders aussehen.

Jennifer Kober

Waldkita mal anders

Unser jüngstes Kind geht in einen bilingualen Waldkindergarten – mitten in der Großstadt. Die Kita fährt mehrmals die Woche per Bus/ S-Bahn mit den Kindern in den Wald, alles was die Kids brauchen (Wechselsachen, Essen, Trinken) wird von uns Eltern eingepackt. An Tagen mit richtig miesem Wetter geht es zum Park um die Ecke, in einen Bewegungsraum oder ins Museum. Waldkita kann also heißen, dass die Kinder immer im selben, angrenzenden Wald spielen – aber auch dieses Konzept hat viele Facetten.

Jennifer Kober

#4 Freinet-Kindergarten

Auch die Freinet-Pädagogik ist ein stark auf die Bedürfnisse des Kindes ausgerichteter Ansatz, doch geht dieses Konzept noch einen Schritt weiter: In dem nach dem französischen Dorfschullehrer Célstin Freinet (1896-1966) benannten Kita-Konzept übernimmt der Nachwuchs die Regie über seine Entwicklung.

  • Aktive Beteiligung der Kinder: Die Mitarbeit an der Gestaltung des Alltags im Kindergarten ist ein Eckpfeiler des pädagogischen Programms. Das kommt auch darin zum Ausdruck, dass die in den meisten Freinet-Kindergärten vorhandenen Ateliers und Werkstätten von den Kindern eigenverantwortlich geleitet werden.
  • Selbstbestimmung: Erziehende richten sich nach den Kindern, wenn z. B. ein Kind nicht am Tisch, sondern am Boden essen will, wird ihm sein Essen dorthin gebracht. Ob ein Mittagsschlaf nötig ist oder nicht, entscheidet das Kind.
  • Vertrauen in kindliche Kompetenzen: Grundlage für dieses Kindergarten-Konzept ist ein fast grenzenloses Vertrauen, das die Erziehenden den Kindern entgegenbringen. Ziel ist, dass das Kind selbstverantwortlich handeln lernt und sich als kompetente Persönlichkeit erlebt.

Im Unterschied z. B. zur Montessori-Pädagogik finden die Kinder aber in unfertigen, pädagogisch nicht aufbereiteten Situationen ihre eigenen Stärken heraus – und gewinnen so immer mehr Selbstvertrauen.

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#5 Waldorf-Kindergarten

Im Zentrum der von Rudolf Steiner entwickelten Waldorf-Pädagogik steht die Nachahmung. Dieser Ansatz legt zu Grunde, dass die natürliche Neugier von Kindern die Basis ihrer Entwicklung ist, da sie ihre Umwelt nachahmen und sich so weiterentwickeln. Entsprechend wichtig sind in einem Kindergarten nach dem Waldorf-Konzept die Erziehenden, in denen die Kinder ausgeprägte Vorbilder sehen.

  • Sinne und Handeln: Ihnen sind Denken und Wissen nachgeordnet. Hauptanliegen der Waldorf-Pädagogik ist die individuelle und ganzheitliche Entwicklung von Körper, Seele und Geist.
  • Musikalische Früherziehung: Viel Wert wird auf die Musik und die Förderung der Kreativität gelegt. Das bedeutet zum Beispiel Eurythmie-Einheiten im Kindergartenalltag. Eurythmie bedeutet übersetzt "schöne Bewegung" und ist als spezifische Bewegungskunst Teil des Waldorf-Konzepts. Die Eurythmie lässt Kinder ausdrücken, was sich durch Sprache schwer oder gar nicht vermitteln lässt.
  • Fester Rhythmus und strukturierter Tagesablauf: Der Tag ist unterteilt in freies Spielen und Phasen, die durch konkrete Anregungen durch die Erziehenden bestimmt sind. Einzelne Tage haben festgelegte Höhepunkte wie Brotbacken oder ein besonderes Frühstück.
  • Jahreszeiten: Sie spielen eine große Rolle bei der Gestaltung des Kindergartenalltags. Sowohl in der Dekoration der Räume als auch in Festen werden Jahreszeiten aktiv erlebt. Viele Feste haben zudem einen religiösen Bezug (z. B. Ostern).

Ganz wichtig ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern, von denen ein hohes Maß an Übereinstimmung mit den Erziehungszielen erwartet wird. Außerdem sind die Eltern bei einigen Kindergärten stark in die Finanzierung und Planung von Veranstaltungen eingebunden. Noch mehr zum Waldorf-Konzept lest ihr hier bei uns.

#6 Der Situationsansatz

Der Situationsansatz wird inzwischen in den meisten Kindergärten angewendet. Dieses sozialpädagogische Konzept stellt soziales Lernen und die alltäglichen Lebensbedingungen der Kinder in den Mittelpunkt.

  • Hintergrund des Kindes: Jedes Kind wird mit seinem sozialen und kulturellen Hintergrund gesehen und eingebunden. Den Kindergartenalltag prägt, was die Kinder beschäftigt, interessiert und was sie an Voraussetzungen von zu Hause mitbringen.
  • Einbindung der Eltern: In Gesprächen mit den Kindern und Eltern wird herausgefunden, welche Themen in der Lebenswelt des Kindes eine Rolle spielen.
  • Freie Struktur: Aus den Gesprächen entwickeln die Erziehenden konkrete Projekte. Traditionelle Programme wie montags singen, dienstags spielen, mittwochs basteln usw. werden mit diesem Situationsansatz weitgehend ersetzt.
  • Erziehen auf Augenhöhe: Ein weiterer wichtiger Punkt ist, das Kind auf Augenhöhe zu behandeln, zum Beispiel bei Abstimmungen. Kinder können so spielerisch Verantwortungsgefühl entwickeln.
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Auch von Stereotypenzuweisungen, etwa durch Geschlechterrollen, wird bewusst Abstand genommen. Altersübergreifende Angebote wie Ausflüge geben den Kindern die Möglichkeit, von den Älteren zu lernen und von deren Erfahrungen zu profitieren.

#7 Montessori-Kinderhaus

Hilf mir, es selbst zu tun – so lautet der Grundsatz der Montessori-Pädagogik. Ziel der Pädagogik nach Maria Montessori (1870-1952) ist die Entwicklung der Eigenkräfte des Kindes. Die Ärztin war überzeugt, dass jedes Kind einen „Bauplan der Seele“ in sich trage und selbst am besten weiß, was es will und braucht. Das Kind soll sich frei, spontan und allein beschäftigen.

  • Freies Spiel: Die Kinder bestimmen beim Montessori-Ansatz selbst, wie lange und womit sie spielen. So lernen sie, Entscheidungen zu treffen, selbstständig zu denken und zu handeln.
  • Vorbereitete Umgebung: Unterstützt und herausgefordert werden die Kleinen durch spezielle Montessori-Materialien, die sie auf verschiedenen Ebenen ansprechen, indem sie einen Bewegungsanreiz bieten oder zum Experimentieren anregen. Diese sind in Bereiche unterteilt: Materialien für die Sinnesschulung, mathematische Materialien, zur Förderung der Sprache, Bewegungsspielzeug uvm.
  • Erziehung auf Augenhöhe: Weil die Montessori-Pädagogik das Kind als den Hauptakteur seines Lernweges sieht, der sich nicht an einem vorgegebenen Entwicklungs- und Lernplan, sondern allein an den individuellen Bedürfnissen und Interessen des Kindes orientiert, verstehen sich die Erziehende in diesem Kindergarten-Konzept nicht als Lehrende, sondern als Helfende.

Die Erwachsenen unterstützen Kids dabei, Schwierigkeiten selbst zu überwinden und ihre Persönlichkeit eigenverantwortlich auszubilden. Montessori-Kindergärten sind meist integrativer Art, nehmen also Kinder mit Behinderung in die Gruppe auf.

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#8 Konfessioneller Kindergarten

Konfessionelle Kitas (Z. B. christliche, muslimische, jüdische Kindergärten) sind an den jeweiligen Werten der Religion orientiert und vermitteln diese mit besonderer Hingabe.

  • Starke Gemeinschaft: Die Kitas sind in der Regel stark mit der jeweiligen Gemeinde vernetzt. So lernen die Kinder auch über den Horizont der Kita hinaus zwischenmenschliche Werte wie Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt anzuwenden. Und auch ihr als Eltern werden häufig stark mit eingebunden.
  • Feste und Feiertage: Religiöse Feierlichkeiten gehören zur Grundstruktur des Kitajahres. Auch zwischenmenschliche Werte wie Hilfsbereitschaft und Offenheit werden besonders gefördert. Und auch ihr als Eltern werdet häufig stark mit eingebunden.
  • Struktur und Sicherheit: Vorhersehbare Strukturen im Tagesablauf und klar kommunizierte Werte geben Kids Sicherheit und helfen, Vertrauen aufzubauen.
  • Offenheit: Die Vielfältigkeit von Werten und Religionen der Kinder werden auch in den konfessionellen Kitas geschätzt und gefördert.

Wichtig ist hier auch die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Familien und zwischen den Gemeinden.

#9 Bilingualer Kindergarten

Zweisprachige Konzepte sind besonders in großen Städten immer häufiger. Sie ermöglichen, dass Kinder ihre Muttersprache und eine weitere Sprache im täglichen Umgang mit den Erziehenden erlernen können. Und besonders auch durch ihre Interaktion mit den anderen Kindern werden ihre Kenntnisse schneller aufgebaut und gefestigt. Das nennt sich auch immersives Lernen oder "Sprachbad".

  • Bilinguale Erziehung: Bilinguale Kitas versuchen in der Regel, die beiden Sprachen 50:50 anzubieten und demnach auch Bezugspersonen in beiden Sprachen zur Verfügung zu stellen.
  • Sprache lernen und festigen: Bilinguale Kitas helfen aber nicht nur Kindern, die eine weitere Sprache lernen sollen. Sie sind auch ein toller Ort für zweisprachige Kinder, beide Muttersprachen gleichzeitig zu festigen.
  • Internationales Umfeld: Auch für Kinder, die keine der beiden Sprachen fließend sprechen, können sie oft ein offenes, internationales Umfeld liefern, in dem das Lernen der Sprachen und der Kommunikation leichter fällt.
  • Multikulturelle Werte: Neben der Kommunikation und Problemlösungskompetenz wird so auch die Toleranz und (Welt-)offenheit der Kinder geschult.

Weitere mögliche Kita-Konzeptionen

Viele Kindergärten vereinen nicht nur ein, sondern mehrere Konzepte in sich. So gibt es beispielsweise zweisprachige Montessori-Kindergärten und Bewegungs-Kindergärten mit offenem Konzept. Auch kommen oft noch zusätzliche Angebote dazu. Diese können ggf. eure Beiträge für die Betreuung erhöhen.

  • Mehr- oder Fremdsprachigkeit, ggf. Sprachunterricht
  • Besondere Bildungsangebote z. B. Ballettunterricht, Musikstunden u.a.
  • Besondere Ausstattung z. B. Sauna, Kneippbecken, Pool u.a.
  • Besondere Kost: Bio, vegan, vegetarisch, zuckerfrei u.a.
  • Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
  • Schriftliche Berichte über die Entwicklung des Kindes
  • Über-Nacht-Betreuung möglich und/oder flexible Bring- und Abholzeiten; ganzjährig geöffnet
  • Betriebskindergärten (z. B. für Universitätsmitarbeiter*innen)

Welches Kita-Konzept ist das Beste?

Jedes Kind und jede Familie ist anders – und so kann es gut sein, dass ihr mit manchen Konzepten besser zurechtkommt, als mit anderen. So kann eine Kita für euch funktionieren, die mit euren eigenen Werten konform ist. Eine Einrichtung, die andere Schwerpunkte setzt, kann eure Erziehung aber genauso ergänzen oder in Punkten unterstützen, in denen ihr struggelt.

Daher unsere Tipps:

  • Schaut euch die Kita genau an und vereinbart einen Kennenlerntermin – am besten mit eurem Nachwuchs.
  • Das Konzept ist nur ein Element, das die Kita ausmacht. Mindestens genauso wichtig ist die Umsetzung durch die Leitung und das Personal sowie der zwischenmenschliche Umgang im Team und mit den Kids und Eltern.
  • Hört auf euer Bauchgefühl – und habt auch keine Angst davor, die Kita zu wechseln, wenn es für euch doch nicht passt. Euer Kind wird euch zeigen, ob es sich wohlfühlt oder  Bedürfnisse hat, die in einem anderen Konzept besser abgedeckt werden können.

Ihr habt noch keinen sicheren Kita-Platz bzw. seid gerade auf der Suche? Dann haben wir noch jede Menge weitere nützliche Infos für euch, wie ihr einen Kita-Gutschein bekommt, welche Gebühren für die Kita anfallen, was ihr alles für den Kita-Start braucht, was das ein offenes Kita-Konzept ist, ob sich Kita-Apps lohnen und welche es gibt und natürlich auch, wie ihr das mit der Eingewöhnung am besten angeht (fragt bei der Kita-Besichtigung unbedingt nach, ob nach dem Münchner oder nach dem Berlin Modell eingewöhnt wird).

Quellen: Montessori Dachverband Deutschland e.V., Bundesverband von Freinet-PädagogInnen in Deutschland, Vereinigung der Waldorfkindergärten, Dialog Regio - Vereinigung zur Förderung der Regio Pädagogik e.V., Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten in Deutschland e.V.

Test: Ist mein Kind hochsensibel?

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