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Spielzeugpistole und Co.: Wieviel Waffen-Faszination ist okay?

Warum Kinder mit Waffen spielen wollen

Kinder wollen mit Waffen spielen und das ist auch okay, erklären Erziehungswissenschaftler. Doch wo sollte man die Grenze ziehen? Und warum spielen vor allem Jungs so gern mit Waffen?

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Besonders Jungen lieben das Spiel mit Pistolen, Gewehren, Schwertern und Helmen. Häufig schon im Alter von drei oder vier Jahren spielen sie gerne mit Waffen. "Das liegt einfach an der unterschiedlichen Rollenerziehung von Mädchen und Jungen", erklärt Erziehungswissenschaftler Prof. Peter Struck. "Väter rangeln und balgen gern mit ihren Söhnen und erwarten von ihnen Mut, Risikobereitschaft und Stärke." Eine Waffe in der Hand - und ist sie nur aus Plastik - verleiht kleinen Menschen mit einem Schlag viel Macht und Kontrolle. Das zieht Jungen magisch an. Dazu kommen die ultrastarken und obercoolen Rollen-Vorbilder, die mächtig Eindruck hinterlassen: Muskulöse Superhelden, römische Legionäre, toughe Polizisten und Kampfroboter geben in Büchern, Comics, auf Tauschkarten, im Fernsehen und nicht zuletzt in Spielzeugregalen den Ton an. Genau so wollen viele Jungen sein.

Spielzeugpistolen: Interesse an Waffen ist kulturell geprägt

Aber: Das Interesse an Waffen ist kulturell gemacht und nicht, wie man vermuten könnte, eine Sache der Gene. Unter ihresgleichen verstärken Kinder dieses Interesse noch - wer vom Opa ein "echtes" Schwert gezimmert bekommen hat, punktet bei den Geschlechtsgenossen im Kindergarten mächtig und wird beneidet. Schon der bloße Anblick der verwandelten Dachlatte zaubert Glanz in viele Kinderaugen, und wenn die Waffe noch gut in der Hand liegt, lässt sich mit ihr vorzüglich gegen Ritter und Räuber kämpfen. Auf sie mit Gebrüll!

Waffenfaszination als kleines Kind: Kein Grund zur Sorge

Für Eltern müssen die Waffengänge ihrer Jungen noch lange kein Grund zur Sorge sein: Erstens gehört das Spiel mit Macht und Gewalt nach Meinung von Wissenschaftlern zur Entwicklung eines Kinds einfach dazu. Und zweitens ebben die hoch dramatischen Kampf-Phasen in der Regel nach einigen Monaten von ganz alleine ab. Wenn alle Heldenfiguren zur Genüge durchgespielt wurden (Cowboy und Indianer, Ritter und Angreifer, Räuber und Gendarm usw.), ist die Luft bald raus.

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So ist die Leidenschaft für Waffen häufig schon merklich gesunken, wenn Kinder in die Grundschule kommen. Bis heute gibt es keinen Beweis dafür, dass diese Spiele für die weitere Entwicklung von Kindern irgendwie gefährlich sind. Das ist beruhigend für alle friedliebenden Eltern, die sich sorgen, dass Spielzeugwaffen aus ihrem Kind einen fiesen Revolverhelden machen. Ein Mix aus unterschiedlichen Spielen ist zwar sinnvoll, denn die Spielwelt der Kinder sollte nicht nur aus "Kämpfen" bestehen. Verbote bringen aber wenig - sie machen Waffen eher interessanter.

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Bildquelle: Thinkstock

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