Babys können zwar noch nicht sprechen, trotzdem bringen sogar schon Neugeborene ihr Befinden und ihre Bedürfnisse zum Ausdruck – über ihr Verhalten nämlich. Die Körpersprache des Babys dann auch richtig zu deuten, macht am Ende beide Seiten glücklich: das Baby, weil es verstanden wird, und die Eltern, weil sie verstehen und richtig reagieren können. Wir zeigen in unserer Galerie, welche Signale Babys am häufigsten senden und was sie bedeuten könnten.
Du suchst nach einer ganz bestimmten Geste? Die findest du hier:
Das Baby zieht die Beine an
Das Anziehen der Beine ist ein typisches Zeichen dafür, dass euer Baby Bauchweh hat. Daran können zum Beispiel Blähungen beim Baby aber auch Verstopfung oder die sogenannten 3-Monats-Koliken Schuld haben.
Noch deutlicher wird es, wenn euer Baby beim Anziehen der Beine quengelt, weint oder gar schreit. Probiert, euer Baby aufstoßen zu lassen, nehmt es in den Fliegergriff oder versucht eine verdauungsfördernde Babymassage als erste Maßnahmen, um das Bauchweh zu lindern.
Zeigt euer Baby dieses Verhalten in Kombination mit Schreien sehr häufig, dann solltet ihr zur Sicherheit mal bei einem Arzt oder einer Ärztin vorbei schauen.
Das Baby fasst sich ans Ohr
Fasst sich das Baby häufig ans Ohr, könnte man leicht meinen, dass es Schmerzen hat. Ist vielleicht eine Ohrenentzündung im Anmarsch?
Zwar kann es tatsächlich ein Zeichen von Schmerzen sein (z.B. auch beim Zahnen), aber solange euer Baby kein Fieber hat oder andere Krankheitssymptome zeigt, müsst ihr euch erstmal keine Sorgen machen.
Es kann auch sein, dass euer Baby das Ohr gerade erst entdeckt hat und es einfach befühlen möchte.
Der Griff zum Ohr kann aber auch zeigen, dass euer Baby gestresst und überfordert ist. Zieht euch mit eurem Baby etwas zurück und gönnt ihm Ruhe und etwas Kuschelzeit.
Apropos: Reibt euer Baby sein Ohr, kann das übrigens wie das Nuckeln zur Selbstberuhigung dienen.
Das Baby reibt sich die Augen
Dieses Verhalten kann wieder mehrere Bedeutungen haben. Ziemlich eindeutig ist es, wenn euer Baby dazu gähnt und den Kopf hin und her dreht. Euer Baby ist einfach müde.
Ist es ausgeschlafen und greift sich trotzdem häufig ans Auge, kann das auf Schmerzen oder Unbehagen hindeuten – vielleicht der Anfang einer Bindehautentzündung beim Baby?
Schaut euch die Augen einmal genau an und beobachtet das Verhalten weiter. Wenn ihr eine krankhafte Veränderung vermutet, dann ab zum Arzt.
Macht euer Baby aber einen aufmerksamen und ausgeglichenen Eindruck, kann es sich hier auch um einen kleinen Scherzkeks handeln, der euch zum Verstecken-Spielen auffordert.
Das Baby wiederholt eine Bewegung immer wieder
Die Hand drehen, das Ohr reiben oder mit dem Kopf gegen einen Gegenstand tippen und das immer und immer wieder – solche vermeintlich unnormalen Verhaltensmuster beunruhigen Eltern schnell.
Hat mein Kind etwa eine Zwangsstörung? Nein, vermutlich nicht. Rhythmische Wiederholungen geben dem Baby Sicherheit und beruhigen es.
Babys neigen vor allem bei Stress und Überforderung zu solchem Verhalten. Und dabei können sie die seltsamsten Methoden zur Selbstberuhigung entwickeln. Ihr müsst euch also erstmal keine Sorgen machen. Wenn ihr jedoch denkt, dass dieser kleine “Tick” euer Baby in irgendeiner Art einschränkt oder es gefährdet, solltet ihr das Ganze vorsichtshalber von einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen.
Das Baby nuckelt an der Hand
Nuckelt das Baby an seiner Hand, könnte es natürlich sein, dass euer Baby Hunger hat. Meist kommen dann aber noch weitere Hungersignale, wie das Hin- und Herdrehen des Köpfchens, eine gerollte Zunge oder Schmatzen dazu.
Ansonsten könnte das Nuckeln auch eine Form der Selbstberuhigung, wie auch das Nuckeln am Daumen, am Schnuller oder an der Brust sein. Babys zeigen dieses Verhalten oft, wenn sie müde sind und nuckeln sich in den Schlaf.
Es ist aber auch möglich, dass euer Baby gerade etwas angespannt ist. Vielleicht hat es jemanden oder etwas Neues kennengelernt oder es wirken gerade zu viele Reize (Licht, Geräusche, Farben etc.) auf es ein? Dann gönnt ihm eine kleine Pause.
Das Baby strampelt
Wie ihr das Strampeln eures Babys deuten könnt, hängt immer auch vom restlichen Verhalten des Kindes ab. Wenn euer Baby beispielsweise lächelt, jauchzt und mit den Armen wedelt, dann zeigt es pure Lebensfreude. Es geht ihm gerade richtig gut und es hat Lust zu spielen.
Vielleicht sucht es mit dem Strampeln auch eure Aufmerksamkeit und möchte beschäftigt werden?
Wirkt euer Baby beim Strampeln eher unruhig und quengelig, kann es sein, dass es irgendetwas stört (z.B. Blähungen).
Unkoordiniertes Treten mit den Beinen kann dagegen auf Müdigkeit hinweisen.
Nicht immer muss das Strampeln aber überhaupt etwas bedeuten. Viele Babys strampeln auch einfach nur so, weil sie es eben können.
Das Baby drückt den Rücken durch
Das kann einem schon mal etwas Sorgen machen: Das Baby wölbt den Rücken, es überstreckt sich.
Tut es das beim Füttern, dann ist das oft ein Zeichen für Schmerzen, ausgelöst durch Sodbrennen. Das entsteht, wenn beim Baby der Schließmuskel zum Magen noch nicht richtig funktioniert und Mageninhalt wegen der Schieflage beim Stillen oder Füttern zurück in die Speiseröhre läuft. Das Krümmen des Rückens verschafft den Kleinen dann einigermaßen Erleichterung, weil es den Reflux stoppt.
Den Rücken wölben Babys aber gern auch als weitere Stufe nach dem Quengeln und Schreien. In diesem Fall zeigt dieses Verhalten eindeutig Frustration an. Irgendetwas stört euer Baby immens – ist die Windel trocken? Hat es Hunger? Tut ihm etwas weh?
Das Baby lächelt
Ein Baby-Lächeln ist wohl das allerschönste Lächeln. Dieses Signal kann eigentlich niemand falsch deuten. Wenn ein Baby lächelt, dann fühlt es sich wohl.
Ein Lächeln muss aber nicht immer eine Reaktion auf irgendetwas oder irgendjemanden sein. Babys lächeln auch einfach mal so, ohne einen ersichtlichen Grund. Freut euch, eurem Baby geht es gerade sehr gut!
Übrigens: Das sogenannte Engelslächeln in den ersten Lebenswochen ist Folge einer noch unbewussten Muskelbewegung, häufig während das Baby schläft. Das erste soziale Lächeln zeigen Babys etwa ab der sechsten Lebenswoche, also im 2. Monat.
Das Baby dreht den Kopf weg
Ihr beschäftigt euch gerade mit eurem Baby und plötzlich dreht es den Kopf weg. Oh oh, mag es euch etwa nicht mehr? Keine Sorge! Dreht ein Baby den Kopf von einem Reiz weg, dann meistens, weil es diesen erst einmal verarbeiten muss oder es überfordert ist. Ihr werdet z.B. beobachten können, dass Babys vor allem dann den Kopf wegdrehen, wenn ihnen etwas oder jemand zu nah kommt.
Die Kleinen können ja noch nicht sagen „Halt, nicht so nah!“ oder „Ich möchte das nicht.“, also zeigen sie das auf diese Weise. Vermeidet euer Baby gänzlich den Augenkontakt, dann ist das ein sicheres Zeichen für Unbehagen, vor allem dann, wenn es noch dazu die Stirn runzelt.
Auch hier unser Rat: Gönnt eurem Baby jetzt eine Pause und seid sein sicherer Hafen.