Aspirin ist einer dieser Klassiker in der Hausapotheke. Kann man das Medikament aber auch in der Schwangerschaft nehmen? Gibt es Risiken?
Kann ich in der Schwangerschaft Aspirin nehmen?
Bei Kopfschmerzen, Fieber und Erkältung ist gerne Aspirin gezückt. Während der Schwangerschaft fällt der Griff zu Medikamenten aber nicht mehr ganz so sicher aus. Kein Wunder, zum einen hat dein Körper jetzt andere Ansprüche und zum anderen musst du das kleine Leben mit bedenken, das gerade in dir wächst. Aspirin enthält den Wirkstoff Acetylsalicylsäure. Er wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend und senkt Fieber. Allerdings hemmt es auch die Blutgerinnung, weshalb gerade gegen Ende der Schwangerschaft von Aspirin abgeraten wird. Die Packungsbeilage empfiehlt sogar den Verzicht mit Beginn des 6. Schwangerschaftsmonats.
Wie viel Aspirin darf ich in der Schwangerschaft einnehmen?
Die Charité Berlin bietet mit ihrem Online-Katalog über zahlreiche Medikamente und Wirkstoffe umfangreiche Auskunft: Auf Embryotox wird vor allem von regelmäßigen Einzeldosen von 500 mg pro Tag kurz vor der Geburt abgeraten. Das entspricht einer einzelnen Aspirin-Tablette. Auch ab der 28. Schwangerschaftswoche können schon ungewollte Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel Verengungen im fetalen Blutkreislauf – also dem deines Babys. Als weniger problematisch wird dort eine „Low dose“-Behandlung beschrieben, bei der regelmäßig 100 bis 300 mg pro Tag eingenommen werden. Die sollte jedoch ärztlich abgeklärt sein. Eine einzelne Tablette scheint also nicht gleich bedenklich zu sein, du solltest es dann allerdings auch bei dieser belassen. Hast du unbewusst in den ersten Wochen der Schwangerschaft Aspirin genommen, musst du dir auch nicht sofort den Kopf zerbrechen – kläre das bei Bedenken einfach mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ab.
Welche Alternativen gibt es zu Aspirin?
Am besten greifst du zu Alternativen, die während der Schwangerschaft wesentlich empfehlenswerter für die Behandlung von Fieber und Schmerzen sind. Dazu gehören Paracetamol und Ibuprofen. Vor allem Paracetamol kann einmalig oder für kurze Dauer während der gesamten Schwangerschaft eingenommen werden. Bei Ibuprofen betrifft das nur die ersten beiden Trimester. Erstreckt sich die Einnahme aber über einen längeren Zeitraum, beispielsweise auch schon über eine Woche, solltest du das aber unbedingt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin abklären. Das gilt generell für alle Medikamente während der Schwangerschaft.
Fazit
Paracetamol und Ibuprofen sind Aspirin gegen Schmerzen und zur Senkung von Fieber eindeutig vorzuziehen. Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure kann zu ungewollten Nebenwirkungen führen, das gilt insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft. Generell solltest du übrigens darauf achten, wie viel Aspirin du einnimmst – nicht grundlos ist für Kinder unter zwölf Jahren Aspirin tabu und bei Männern kann es die Spermienqualität beeinflussen.