Avocados stellen einen sehr nährstoffreichen Ersatz für tierische Lebensmittel dar. Doch sind sie wirklich vegan? Sie stammen doch von keinem Tier! So einfach ist es nicht, doch wir bringen Lichts ins Dunkel.
Was sind Avocados?
Diese Früchte zählen zweifelsohne zu den absoluten Superfoods. Sie strotzen nur so vor Vitaminen wie etwa Vitamin E, B6 und D und enthalten darüber hinaus auch eine hohe Anzahl an ungesättigten Fettsäuren, weshalb man sie als besonders fettreiche Früchte bezeichnen kann. Nicht ohne Grund zählen sie bei vielen Vegetarier*innen und Veganer*innen als begehrter Fleischersatz. Avocados sind sowohl roh genießbar, als auch zubereitet besonders schmackhaft. Sie sind in der Schwangerschaft absolut empfehlenswert und ebenso während der Stillzeit eine gesunde Auswahl.
Ist die Avocado vegan?
Avocados bestehen nicht aus tierischen Produkten, da sie zu den Früchten zählen. Jetzt kommt das große Aber: Wenn man es genau und den Veganismus strenger unter die Lupe nimmt, sind Avocados nicht vegan. Wie der Fernsehsender „BBC“ recherchierte, werden bezüglich des Avocado-Anbaus Tiere ausgebeutet. Ähnlich verhält es sich übrigens auch bei Kiwis, Melonen oder Kürbissen. Für den Avocado-Anbau bedarf es vieler Bienenschwärme, die die Blüten der Früchte bestäuben. Die Bienen werden von Feld zu Feld in Kisten transportiert und zum Ausschwärmen freigelassen. Diese Prozedur nennt man Wanderimkerei (Migratory Beekeeping). Es ist eigentlich ein natürlicher Prozess der Bienen, Blüten zu bestäuben, doch in diesem Fall werden die Insekten absichtlich und erzwungen zum Bestäuben eingesetzt. Somit kann man Avocados nicht zweifelsfrei als vegan bezeichnen.
Avocados sind nicht nachhaltig
Egal, welche Lebensweise du bevorzugst, ob du dich vegan ernährst, vegan lebst oder weder noch, nachhaltig sind Avocados in keinem Fall. Aufgrund ihres Imports legen die Früchte lange Transportwege zurück und werden untergebracht in Kühlcontainern. In Mexiko zum Beispiel finden enorme Waldrodungen statt, um neuen Platz für Avocado-Anbaugebiete zu schaffen. Avocados stammen aus den südlichen und sehr heißen Gebieten und benötigen dort eine sehr hohe Bewässerungsmenge – so werden etwa 1000 Liter Wasser für ungefähr ein Kilo der Früchte verbraucht. Möchtest du dennoch nicht auf Avocados verzichten, solltest du in jedem Fall Früchte mit Bio-Siegel erwerben und auf diejenigen zurückgreifen, deren Transporte nicht allzu lang sind, wie etwa aus Spanien.
Fazit
Es ist in jedem Fall Definitionssache, doch wenn man es sehr genau nimmt, kann man Avocados nicht zweifelsfrei als vegan bezeichnen, auch wenn sie nicht tierischen Ursprungs sind. Für ihren Anbau wird Wanderimkerei betrieben, was bedeutet, dass Bienen gesteuert zum Bestäuben der Blüten freigesetzt und von Feld zu Feld transportiert werden. Nachhaltig ist der Anbau der tollen Früchte ebenso wenig, da er eine mehr als schlechte Ökobilanz nach sich zieht. Möchtest du dein Leben auch nachhaltiger gestalten und weißt noch nicht so recht wie? Dann haben wir ein paar Tipps von einem echten Klimaexperten für dich.