Seine Schriften veränderten im 19. und 20. Jahrhundert die Welt, aber wer war Karl Marx eigentlich? Wir erklären es dir kindgerecht.
Wer war Karl Marx? Kindgerecht erklärt
Geboren wurde Karl Marx in der Stadt Trier am 5. Mai 1818, also vor über 200 Jahren. Trotzdem ist sein Name einem großen Teil der Menschen bei uns ein Begriff, denn er stellte die Gesellschaftsordnung der damaligen Zeit infrage, die er als ungerecht empfand. Aber was passierte damals in Europa? Es war die Zeit der industriellen Revolution, in der immer mehr handwerkliche Aufgaben von Maschinen übernommen wurden. Es entstanden große Fabriken, alles ging schneller und sicher auch teilweise einfacher. Diese Entwicklung führte allerdings dazu, dass die Besitzer der Fabriken sehr reich wurden und die Arbeiterinnen und Arbeiter ausgebeutet wurden. Sie mussten sehr viel arbeiten, bekamen dafür nur sehr wenig Geld und es gab keine Gesetze, die sie schützten. Das Gesellschaftsmodell, das sich damals entwickelte, nennt man Kapitalismus. Karl Marx, der sich sehr für Politik und Wirtschaft interessierte und Philosophie und Geschichte studiert hatte, erkannte das Problem und kritisierte die gesellschaftlichen Verhältnisse scharf. Seine Texte wurden in Zeitungen veröffentlicht und er machte sich viele Feinde unter den Reichen und Adeligen. Seine Schriften wurden sogar verboten. Im Jahr 1843 entschied er sich darum, nach Frankreich zu gehen. Doch auch dort wollte man den Denker nicht haben, ebenso wenig wie in Belgien. So zog er 1849 dann nach London, wo er am 14. März 1883 auch verstarb.
Karl Marx und Friedrich Engels
Noch in Paris hatte sich Karl Marx mit Friedrich Engels angefreundet. Dieser war tatsächlich der Sohn eines Fabrikanten, er stand jedoch auf der Seite der Arbeiter*innen. Auch er siedelte nach England über und engagierte sich dort gemeinsam mit Karl Marx. Sie waren politisch in mehreren Gruppen aktiv und waren an der Organisation erster Aufstände gegen die Gesellschaftsordnung beteiligt. Gemeinsam erarbeiteten sie das politische Konzept des sogenannten Kommunismus. Mit anderen Worten, eine Staatsform, in der es keine Klassenunterschiede gibt und jeder Besitz gerecht aufgeteilt wird. Sie hatten die Vision, dass es kein Arm und Reich mehr geben sollte. 1848 erschien ihr erstes Buch dazu: Das kommunistische Manifest. Es zählt bis heute zu den Büchern, die auf der gesamten Welt am meisten gelesen wurden. Später fasste Karl Marx seine Ansichten noch in einem dreibändigen Werk zusammen, das sich „Das Kapital“ nennt. Und ihre Schriften hatten bereits zu ihren Lebzeiten große Auswirkungen – 1848 kam es in Europa zu zahlreichen Revolutionen, in denen das Volk mehr Rechte und Mitbestimmung verlangte.
Übrigens nennt man die Gesellschaftslehre, die Marx und Engels begründeten, auch Marxismus. Zeiten gesellschaftlicher Aufbrüche gab es im Lauf der Geschichte immer wieder. Hast du vielleicht schon mal von der Französischen Revolution gehört? Oder von den großartigen Frauen in unserem Video?