Die Frankfurter Grüne Soße hat vom Borretsch ihren unvergleichlichen Geschmack. Doch ganz unbedenklich ist das Kraut nicht. Enthält es richtig Giftstoffe?
Ist Borretsch giftig?
Borretsch gehört wie auch der Beinwell und der Natternkopf zu den sogenannten Raublattgewächsen. Streichst du über seine Blätter und Stängel, spürst du die raue Behaarung. Doch ist die Pflanze giftig? Borretsch gilt nicht als giftig, aber er enthält Stoffe, die im Übermaß verzehrt negative Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Vor allem in den Blättern, Stängeln und Blüten des Borretschs sind Alkaloide enthalten, genauer gesagt Pyrrolizidinalkaloide, die zum Schutz vor Fressfeinden dienen. Sie machen das Gewächs etwas heikel. Doch kaum einer hat Bedenken, von diesem alten Heil- und Küchenkraut zu essen. Allenfalls Schwangere sollten umsichtig sein. Übrigens sind diese Alkaloide auch in Liebstöckel und Oregano enthalten.
So viel Borretsch kannst du essen
Borretsch schmeckt nicht nur im Gurkensalat gut. Sein frisches Gurkenaroma verleiht auch anderen Salaten das gewisse Etwas, und in Kombination mit Quark, Kartoffeln oder Fisch schmeckt er ebenfalls hervorragend. Du kannst die Blätter und die Blüten in der Küche verwenden. Da sie durchs Erhitzen rasch Aroma verlieren, ist es ratsam, sie erst ganz zuletzt den Speisen beizugeben. Aber übertreibe es nicht! Die Wissenschaft sagt, ein Erwachsener mit 75 Kilogramm kann pro Tag 150 Gramm Borretsch essen, ohne sich zu vergiften. Dann liegt der Gehalt des aufgenommenen Alkaloides noch im Grenzbereich. Mixe dir also am besten keinen Smoothie aus Borretsch, koche keinen Spinat daraus und entsafte die Pflanze auch nicht. Dann werden dir die Alkaloide nichts anhaben und du kannst stattdessen vom Vitamin C und den ätherischen Ölen im Borretsch profitieren.
Was passiert, wenn ich zu viel Borretsch esse?
Würdest du zu viel Borretsch zu dir nehmen, würde unter anderem deine Leber in Mitleidenschaft gezogen werden. Borretsch wirkt sich wegen der enthaltenen Alkaloide schädigend auf die Leber aus, aber auch auf Nieren, Lunge und Herz. Er gilt im Übermaß verzehrt sogar als krebserregend. Achte also auf die Menge und verzichte in Schwangerschaft und Stillzeit am besten ganz auf Borretsch. Deine Haustiere laufen gewöhnlich nicht Gefahr, sich an dem Kraut zu vergiften. Sie halten sich instinktiv davon fern; und wenn, würden sie nur kleine Mengen probieren, die ihnen jedoch kaum schaden.