Gibt es Wechselwirkungen zwischen Cortison und der Pille? Wir erklären, ob Cortison die Wirkung der Antibabypille beeinflusst.
Cortison und Pille – geht beides zusammen?
Die gleichzeitige Einnahme von Cortison und der Pille ist gewöhnlich unproblematisch. Eine Abschwächung der Verhütung tritt nicht auf, doch wer dauerhaft Cortison nimmt, sollte mögliche Nebenwirkungen im Blick behalten und bei Unsicherheiten mit der Ärztin bzw. dem Arzt sprechen.
In diesem Video erfährst du, welche Alternativen es zur Pille gibt:
Wie funktionieren die Pille und Cortison?
Cortison ist ein Glucocorticoid, das in der Medizin zur Behandlung verschiedener entzündlicher und autoimmuner Erkrankungen eingesetzt wird. Es wirkt entzündungshemmend und unterdrückt das Immunsystem, was bei Erkrankungen wie Rheuma, Asthma oder allergischen Reaktionen von Vorteil ist. Die Antibabypille ist ein hormonelles Verhütungsmittel, das in der Regel eine Kombination aus Östrogenen und Gestagenen enthält. Sie verhindert den Eisprung, verändert den Zervixschleim und beeinflusst die Gebärmutterschleimhaut, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Beide Medikamente greifen also in den Hormonhaushalt ein – aber bedeutet das automatisch eine Wechselwirkung?
Gibt es Wechselwirkungen zwischen Cortison und der Pille?
Grundsätzlich beeinflusst Cortison die Wirksamkeit der Pille nicht direkt. Das bedeutet, der Verhütungsschutz bleibt bestehen. Allerdings kann die Pille den Abbau von Cortison im Körper verlangsamen. Das heißt: Wer dauerhaft Cortison nimmt, könnte eine stärkere Wirkung oder mehr Nebenwirkungen spüren. Umgekehrt kann hoch dosiertes Cortison den Hormonstoffwechsel beeinflussen und die Wirkung der Pille leicht abschwächen. In den meisten Fällen ist das jedoch nicht entscheidend – eine zusätzliche Verhütung ist nicht nötig.
Gehen Cortison und die Pille in die Muttermilch über?
Während der Stillzeit stellt sich die Frage, ob Cortison und die Pille gemeinsam eingenommen werden können. Grundsätzlich gilt: Niedrig dosiertes Cortison geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über und wird meist als unbedenklich eingestuft. Bei höheren Dosen oder einer langfristigen Einnahme sollte jedoch eine ärztliche Rücksprache erfolgen. Wenn du in der Stillzeit weiterhin mit der Pille verhüten möchtest, solltest du auf die östrogenfreie Stillpille zurückgreifen.
Was sollte man bei gleichzeitiger Einnahme beachten?
Wenn dein Arzt dir Cortison verschreibt, solltest du ihn darüber informieren, dass du die Pille nimmst. Behalte während der Medikamenteneinnahme folgende Aspekte im Auge:
- Dosis und Dauer: Kurzzeitige Cortison-Einnahme hat meist keinen Einfluss. Bei Langzeiteinnahme besser mit dem Arzt sprechen.
- Nebenwirkungen: Beide Medikamente können den Blutzucker erhöhen oder Wassereinlagerungen fördern. Wer Beschwerden bemerkt, sollte Rücksprache halten.
- Andere Medikamente: Wer noch weitere Medikamente einnimmt, sollte prüfen lassen, ob es Wechselwirkungen gibt.
Die gleichzeitige Einnahme von Cortison und der Antibabypille ist in vielen Fällen möglich, erfordert jedoch eine sorgfältige Überwachung und Abstimmung mit dem behandelnden Arzt. Individuelle Faktoren und spezifische Medikamentenkombinationen sollten stets berücksichtigt werden, um optimale Therapieergebnisse zu gewährleisten und Risiken gering zu halten.