Nicht nur das Aussehen ist anders – wir verraten dir den Unterschied zwischen einem Schloss und einer Burg und wie ihre Lebensbedingungen waren.
Kinderfrage: Sind Burgen und Schlösser gleich?
Ganz anders als heute lebten die Menschen im Mittelalter und ziehen uns genau deshalb in den Bann ihrer Epoche. Dazu zählen auch Burgen und Schlösser. Obwohl es sogar eine Burg gibt, die das erste Schloss war, unterschieden sich die Bauwerke eigentlich deutlich voneinander.
- Burgen: Sie dienten dem Schutz und der Verteidigung der Fürsten, Ritter und Bürger. Viele von ihnen entdeckst du weit oben auf einem Berg. Dieser erhöhte Standort gewährleistete in erster Linie Schutz für die Bevölkerung. Gelang es Angreifern bis zur Festung vorzudringen, waren sie danach ziemlich geschwächt und in einem Kampf unterlegen. Eine Burg ist wie ein kleines Dorf, mit Schutzmauern und Wachtürmen drumherum. Durch ein großes Burgtor gelangten die Bewohner und Händler hinein und hinaus.
- Schlösser: Verglichen mit dem Leben auf der Burg, ging es in einem Schloss eher ruhiger zu. Hier lebte lediglich ein König oder Adliger mit seiner Familie und seinen Angestellten. Die Gebäude dienten auch nicht zur Verteidigung, sondern als Aufenthaltsort für den Adel und dieser wollte sich möglichst prunkvoll repräsentieren. Im Vergleich zu Burgen sind Schlösser daher groß gebaut, meistens mit vielen Verzierungen, Türmen und großen Räumen im Inneren. An den Decken und Wänden entdeckst du bei Besichtigungen von Schlössern oftmals auch aufwendige Verzierungen in Gold und weiteren Schmuckfarben.
Mehr Wissen: Wie lebten die Menschen auf einer Burg und in einem Schloss?
Nicht nur im Aussehen unterscheiden sich die zwei Gebäude, auch das Leben der Menschen unterschied sich stark. Das Herzstück der Burg nennt man Pallas – hier lebten die Adligen mit ihren Familien und den Bediensteten. Umgeben war dieses Gebäude von der Vorburg und der Vormauer. Dort war Platz für die Feldarbeiter, Stallmeister und die Tiere. Daneben fanden auch Händler und Schmiede hier ihren Platz. Die meiste Zeit ging es auf einer Burg recht lebhaft zu, denn es lebten hunderte Menschen gemeinsam an diesem Ort. Auch Ritter verbrachten hier ihre Zeit und überwachten das Geschehen oder gingen auf die Jagd. Im Gegensatz dazu lebte ein Schlossherr sehr ruhig. Immerhin war er, abgesehen von seiner Familie und seinen Angestellten, der einzige Bewohner. Ihr Wohnsitz diente den Adeligen allerdings nicht ausschließlich zum Ausruhen. An den prunkvollen Orten schlossen sie untereinander Verträge und Geschäfte, führten Verhandlungen und feierten hin und wieder rauschende Feste.
Vielerorts findest du auch bei uns noch Burgen und Schlösser, die du besichtigen kannst. Andere verfielen im Laufe der Jahre und du entdeckst sie heute nur noch als Ruine bei einer Wanderung. Das Land mit den meisten Burgen und Schlössern liegt leider etwas weiter weg, ist aber für Fans des Mittelalters auf jeden Fall eine Reise wert. Wenn ihr nicht ganz so weit reisen möchtet, entdeckt ihr im Video zauberhafte Orte in Deutschland, die kaum jemand kennt.