Mit dem Mittelalter verbinden wir heute Ritter und Burgen. Doch wie nannten die Menschen im Mittelalter eigentlich ihre Zeit? Wir erklären es dir.
Kinderleicht erklärt: Wie nannten die Menschen im Mittelalter ihre Epoche?
Die Leute, die im Mittelalter lebten, mussten ihrer Arbeit nachgehen und schauen, dass jeden Tag etwas zu Essen auf dem Tisch kam. Doch wie nannten die Menschen im Mittelalter eigentlich die Zeit, in der sie lebten? Tatsächlich hatten die Menschen im Mittelalter keinen Begriff für ihre Epoche. Sie sahen ihre Zeit als fortlaufende Geschichte an und orientierten sich an bedeutenden Ereignissen, Regierungszeiten oder wichtigen Herrschern. In Schriften der Zeit findet man beispielsweise oft Datumsangaben, die nicht ein bestimmtes Jahr nennen, sondern das Regierungsjahr eines Königs.
Schau dir in unserem Video die mittelalterliche Sprache an:
Die These des Heiligen Augustinus
Im 5. Jahrhundert lebte der Heilige Augustinus und er hatte eine These, mit der er die Zeit einteilte. Er glaubte, dass es vom Anfang bis zum Ende der Welt sechs beziehungsweise sieben Zeitalter gibt, wobei jedes Zeitalter 1.000 Jahre umfasst. Diesem Modell zufolge lebten die Menschen des Mittelalters im sechsten Weltzeitalter und das Ende der Welt mit dem Jüngsten Gericht nahte heran. Die Grundlage seiner These gründete darauf, dass Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen habe und im 2. Brief des Petrus steht „beim Herrn ein Tag wie 1.000 Jahre und 1.000 Jahre wie ein Tag sind“. Der Heilige Augustinus verglich also 1.000 Jahre mit einem Tag. Die frühen Christen rechneten die Zeit bis Adam und Eva zurück und kamen zu den Schluss, dass seitdem wohl 5.000 Jahre vergangen sein mussten. Daher mussten sich die Menschen der damaligen Zeit also im sechsten Zeitalter befinden.
Ab wann nannte man das Mittelalter „Mittelalter“?
Der Begriff „Mittelalter“ prägte sich erst zur Zeit der Renaissance in das Bewusstsein der Menschen ein. Bereits im 14. Jahrhundert kam der Begriff in manchen Schriften vor. Die Denker der Renaissance betrachteten das Mittelalter als eine Zwischenzeit zwischen der klassischen Antike und ihrer eigenen Epoche. Aus diesem Grund sprach man von einer mittleren Zeit und damit vom Mittel-Alter.
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Nun haben wir dir verraten, dass die Menschen im Mittelalter keinen eigenen Begriff für ihre Zeit besaßen. Sie orientierten sich vielmehr an wichtigen Ereignissen, Herrschern und Regierungszeiten und sahen ihre Zeit als fortlaufende Zeitspanne an. Erst in der Renaissance entstand der Begriff „Mittelalter“ aus der sogenannten „mittleren Zeit“. Finde als Nächstes heraus, wie der Alltag eines Ritters aussah und welche Erfindungen es im Mittelalter schon gab.