Du fährst einen Diesel? Dann gibt es für dich in Kürze Änderungen. An der Tankstelle gibt es zwei neue Dieselsorten. Wir erklären dir, was das bedeutet.
Warum gibt es zwei neue Dieselsorten?
Laut dem Bundesumweltministerium wird es ab Frühjahr 2024 an etwa fünf Prozent der etwa 14.500 deutschen Tankstellen zwei neue Dieselkraftstoffe geben. Jährlich sollen sich weitere Tankstellen anschließen. Die neuen Dieselsorten werden zusätzlich angeboten und sollen dazu beitragen, bis 2045 klimaneutral zu werden. Allein im Jahr 2022 wurden täglich über 140.000 Tonnen Kraftstoff verbrannt. Zwar wird die Einführung der Kraftstoffe die Welt nicht retten, aber es ist ein weiterer Schritt in eine gesündere Umwelt.
Welche Kraftstoffe werden neu angeboten?
Die neuen Dieselkraftstoffe sind „B10” und „XTL”. Ähnlich wie beim E10 für Benziner, werden dem B10 zum Erdöl mindestens zehn Prozent Biodiesel zugemischt. Beim XTL, was für „X to Liquid” steht, wird zwischen zwei Arten unterschieden. Wird der Diesel mit XTL ausgewiesen, besteht die Grundlage aus verschiedenen Rohstoffen wie Kohle, Erdgas oder Biomasse. Dieser Basis werden nachwachsende Rohstoffe oder Abfallprodukte wie Altspeiseöl oder Gülle hinzugefügt.
Wird der Diesel mit HVO gekennzeichnet, steht dies für „Hydrotreated Vegetable Oils”. Das bedeutet, dass der Zusatz aus Pflanzenölen besteht. Handelt es sich um einen reinen HVO-Kraftstoff wird dieser mit HVO100 oder C.A.R.E bezeichnet. Kombiniert mit Dieselkraftstoff, entsteht das Gemisch Diesel R33. Die neuen Kraftstoffe setzen beim Verbrennen weniger CO2-Treibhausgas frei. Auch die Herstellung des neuen Diesels ist besser für die Energiebilanz. Der HVO-Kraftstoff besteht zu Teilen aus nachwachsenden Rohstoffen, während bei der Produktion von XTL nur Abfallprodukte verwendet werden.
Wer kann den neuen Diesel tanken und was passiert, wenn du falsch tankst?
In vielen Tankstellen sind die Kraftstoffe bereits ab April 2024 erhältlich und werden entsprechend gekennzeichnet. Bisher haben folgende Hersteller ihre Modelle für den Kraftstoff freigegeben: Audi, BMW, Citroën, Cupra, Dacia, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Seat, Škoda, Toyota, Volvo und VW. Kannst du deinem Tankdeckel oder deiner Betriebsanleitung nicht entnehmen, ob dein Fahrzeug für Biokraftstoffe geeignet ist, erkundige dich bei deinem Hersteller, damit auch nichts schiefgeht, wenn du ein älteres Modell der genannten Freigaben fährst. Zu möglichen Langzeitfolgen beim falschen Tanken liegen dem ADAC bisher keine Informationen vor. Auch hier ist dein Ansprechpartner der Hersteller. Muss dein Tank einmal ausgepumpt werden, kostet dich das zwischen 150 und 200 Euro.
Nutzt du schon eine App, um dir eine Tankstelle empfehlen zu lassen? Wir haben einige Ideen und verraten dir auch, was für Autofahrer*innen ab 2024 noch anders läuft. Willst du dein Auto für eine Weile gegen das Fahrrad eintauschen, haben wir die passenden Gadgets für dich.