Überall auf der Welt finden sich erstaunliche Überbleibsel von früher – wie diese Burg in der Pfalz. Und sie beeindruckt gleich mehrfach.
Von Rittern und Burgen
Die Ritterburg Berwartstein in der Pfalz gehört zu einer von vielen gut erhaltenen Burgen aus früherer Zeit. Burg Berwartstein beeindruckt wohl vor allem mit einer Sache: dem durchdachten Verteidigungsaufbau. Nicht nur geheime Gänge wurden geschaffen; zusätzlich wurde auf einen ganz speziellen Burgzugang gesetzt, der wohl mühsamer kaum sein konnte. Doch nicht nur die Pfalz hält reichlich Interessantes für Geschichts- und Mittelalter-Fans bereit: Diese elf schönen Burgen findest du im Bundesland NRW. Wir können dir auch sagen, in welchem Land die meisten Burgen des Mittelalters zu finden sind.
Ein ausgeklügeltes Verteidigungssystem
Burgen dienten im Mittelalter als Rückzugsort und hatten eine wehrhafte Funktion. Nicht nur die dicken Mauern schützen die Bewohner:innen. Der ungewöhnliche Zugang zur Ritterburg Berwartstein ist ganz klar einer der Gründe, weshalb die aus dem 12. Jahrhundert stammende Burg als uneinnehmbar galt. Bei diesem Eingang handelte es sich nämlich um einen simplen Aufstiegskamin an der südöstlichen Seite der Ritterburg. An Strickleitern und Holztreppen mussten sich die Burgbewohne:innen mit viel Aufwand in das Innere der Burg begeben. Doch da die Festung einst nur diesen einen Zugang hatte, war es Feinden kaum möglich, diese einzunehmen. Falls ein feindlicher Angreifer es doch wagte, hochzuklettern, konnte er beispielsweise einfach mit heißem Wasser übergossen werden. Ziemlich gewitzt. Allerdings sollte das Verteidigungssystem der Ritterburg nicht ewig währen...
Der Film „Narziss und Goldmund“ lässt einen etwas in die Welt des Mittelalters eintauchen. Wie fit sind wohl die Darsteller des Films, wenn es um mittelalterliche Sprache geht? Das zeigt dir das folgende Video unserer Kolleginnen und Kollegen von kino.de.
Burg Berwartstein und die Frau in Weiß
Als Frau in Weiß wird die Geistererscheinung einer Frau beschrieben, die seit Jahrhunderten schon als Todesbotin gilt. Hierbei handelt es sich wohl um eine der legendärsten Spukgeschichten des Mittelalters – auch die Burg Berwartstein hat ihre eigene. Einst soll es Feinden nämlich gelungen sein, die als ursprünglich uneinnehmbare Festung doch einzunehmen. Nach ihrer Errungenschaft zündeten die Feinde die Festung an. Es heißt, dass sich die damals einzige Überlebende, Burgherrin Barbara, mit ihrem Säugling von den Burgmauern in den Tod stürzte, um dem Burgfeuer und den Feinden zu entgehen. Somit bleibt die Ritterburg Berwartstein aufgrund mehr als einer Tatsache in Erinnerung – unter anderem wegen des meisterhaften, doch nicht unüberwindbaren Verteidigungssystems sowie wegen der hauseigenen Geistergeschichte.
Anfahrt zur Burg Berwartstein
Die Burg ist in Privatbesitz und kann während der Sommermonate täglich, im Winter jedoch nur an den Wochenenden besucht werden. Parken könnt ihr auf dem nahegelegenen Besucherparkplatz, der zur Hauptsaison im Sommer jedoch recht schnell voll ist. Diesen erreicht ihr am günstigsten aus östlicher Richtung die Bundesstraße B427. Rund einen Kilometer vor der Ortschaft Erlenbach biegt ihr links ab und folgt ab da den Ausschilderungen.
Auf Burg Berwartstein in der Pfalz könnt ihr euch einen Einblick in ein wahrhaft ausgeklügeltes Verteidigungssystem verschaffen, welches einst als unüberwindbar galt – mitunter wegen des einst einzigen Zugangs zur Burg: einem mühsamen Aufstiegskamin. Doch seid gewarnt: Man sagt, dass Burgherrin Barbara seit ihrem Tod als Frau in Weiß durch die Gänge und Flure der Burg spukt…