Witzige Vorstellung: Du schaust aus dem Fenster und ein Känguru hoppelt durch deinen Garten. Ist es überhaupt erlaubt, Kängurus als Haustiere zu halten?
Darf man ein Känguru als Haustier halten?
Spätestens seit den Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling kam der Gedanke zu einem Känguru als Haustier auf? Auch wenn du Kängurus in manchen Wildparks streicheln und füttern darfst, sind es doch trotzdem noch Wildtiere und keine domestizierten Haustiere. Stellt sich auch die Frage: Darf man ein Känguru überhaupt als Haustier halten? Ja, grundsätzlich ist das erlaubt. Allerdings benötigst du dafür ähnlich wie auch bei Krähen und Otter eine Haltungsgenehmigung, die du beim zuständigen Umwelt- und Veterinäramt bekommst.
Stellst du einen Antrag, überprüft das Amt, ob du der Haltung eines Kängurus gerecht wirst. Du benötigst Sachkenntnisse über die Tiere und musst über eine ausreichend große Frei- und Stallfläche verfügen. Entscheidest du dich für ein Känguru, lässt es sich auf jeden Fall in die Kategorie „exotische Haustiere“ einteilen. Beachte dabei aber, dass es sich immer um ein wildes Tier handelt. Auch wenn dein Känguru zahm ist, kann es unberechenbar sein.
Schau dir in unserem Video weitere außergewöhnliche Haustiere an:
Worauf kommt es bei der Haltung eines Kängurus an?
Kängurus leben vorwiegend in Australien. Das ist ihr natürlicher Lebensraum, wo ein komplett anderes Klima als in Deutschland herrscht. Die Haltung eines solchen Tieres ist mit sehr hohem Aufwand verbunden und sollte nicht leichtfertig getroffen werde. In Deutschland ist es ihnen teilweise zu kalt und zu trocken. Auch wenn manche Kängurus mit einem kühlen Klima klarkommen, musst du trotzdem ein Warmhaus (21 bis 25 Grad Celsius) bereitstellen, das mindestens 15 Quadratmeter groß ist. Dazu kommt ein Außengehege von rund 200 Quadratmetern, da sich die Tiere gerne bewegen. Folgende Gegebenheiten solltest du außerdem beachten:
- Kängurus sind soziale Tiere und leben in Gruppen, weswegen eine Einzelhaltung nicht erlaubt ist. Somit vergrößert sich auch der Platz, den die Kängurus benötigen.
- Kängurus sind Dämmerungstiere und mögen keine grellen Lichter. Das Außengehege und das Warmhaus darfst du also nur mit speziellen Lichtquellen ausstatten.
- Kängurus sind Pflanzenfresser. Viele Baumblätter in Deutschland bereiten ihnen Schmerzen, da sie sie nicht verdauen können. Du musst also „heimische“ Bäume (wie Eukalyptus) anpflanzen, damit die Tiere etwas zu fressen haben. Andernfalls bekommen sie Entzündungen und können daran erkranken.
- Zusätzlich benötigen Kängurus spezielle Känguru-Pellets, damit sie keine Mangelernährung bekommen.
- Die spannenden Tiere können bis zu 24 Jahre alt werden.
- Die Umzäunung sollte mindestens vier Meter hoch sein, damit dein Känguru nicht wegspringt.
Ist es sinnvoll, ein Känguru als Haustier zu halten?
Bei einem Känguru handelt es sich immer noch um ein Wildtier. Laut PETA ist es für private Halter*innen solcher Tiere nicht möglich, eine artgerechte Haltung zu gewährleisten. Zudem handelt es sich bei Exoten bzw. Wildtieren oft um Tiere, die illegal als Wildfang ihrer Heimat entrissen werden, was sich ebenfalls auf den Fortbestand gefährdeter Arten und das Ökosystem des Herkunftslandes auswirkt. Wir raten daher von der Haltung eines Wildtieres, wie dem Känguru, ab.
Es ist also erlaubt, ein Känguru zu halten. Allerdings musst du eine Haltegenehmigung beim zuständigen Amt erfragen. Die Haltung eines Kängurus ist sehr aufwendig: ein großes Außengehege, ein Warmhaus, keine Einzelhaltung und spezielles Futter. Da diese Ansprüche, die ein Känguru benötigt, oft nicht realisierbar sind, raten wir dir von der Haltung eines Kängurus ab. Es gibt sicher Haustiere, die einfacher und familienfreundlicher sind. Es soll unbedingt ein außergewöhnliches Haustier sein? Bei uns erfährst du, ob du einen Leguan als Haustier halten darfst und was für Wiesel gilt.
