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Tiere in der Natur

Einen Igel als Haustier halten: Ist sowas möglich?

© pexels/Alexas Fotos

Im Internet lässt sich der fragwürdige Trend verfolgen, einen Igel als Haustier zu halten. Doch ist das überhaupt erlaubt? In unserem Artikel erfährst du es genau.

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Darf man einen Igel als Haustier halten?

In letzter Zeit lässt sich häufiger beobachten, dass kleine, wild lebende Igel in menschliche Obhut gelangen und als niedliches und ungewöhnliches Haustier gehalten werden. Nicht nur der Tierschutz lehnt sich entschieden dagegen auf, sondern es ist ganz einfach verboten. Igel fallen bezüglich des Naturschutzes unter die Kategorie „besonders geschützte Tiere“. Du solltest zwingend davon absehen, einen Igel einzufangen und ihn seiner Freiheit zu berauben. Ähnliches gilt beispielsweise für Eichhörnchen oder Füchse. Es wird dir nicht gelingen, diesen Tieren ein artgerechtes Leben zu bescheren, so wie es ihnen in ihrem natürlichen Lebensraum möglich ist.

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Eine bestimmte Igel-Art bildet eine Ausnahme

Wenn du unbedingt einen Igel als Haustier halten möchtest, kommt nur der afrikanische Weißbauchigel in Frage. Insbesondere in den USA erfreut sich der kleine stachelige Exot großer Beliebtheit. Nachdem der Export nach Amerika in den 1990er Jahren kurzerhand verboten wurde, wird diese Igel-Art heute aus alten Beständen gezüchtet. Seinen Namen verdankt das Tier, welches seinen Ursprung in Zentralafrika hat, seinem plüschigen weißen Bauch. Der Weißbauchigel gilt wie auch ein Hamster als nachtaktiv und versteckt sich über Tag lieber in seinem Versteck. Er hält keinen Winterschlaf und ernährt sich bevorzugt von Insekten. Die Haltung eines Weißbauchigels gestaltet sich relativ aufwendig und zeit- sowie preisintensiv. Er braucht ein ausreichend großes Terrarium, zudem ein großes Freilaufgehege und das passende Futter. Ob es eine gute Idee ist, dieses Tier als Haustier zu halten, ist zudem ziemlich fragwürdig.

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Das kostet ein Weißbauchigel

Weißbauchigel sind auch von Züchter*innen in Deutschland zu bekommen. Rund 100 Euro musst du allein schon für die Anschaffungskosten des Tieres berechnen. Dazu kommen nicht nur hohe Kosten für die Einrichtung, die das kleine Stacheltier braucht, sondern auch eventuelle Tierarztkosten. Weißbauchigel haben eine Lebenserwartung von bis zu acht Jahren. Häufig sind sie gesundheitlich angeschlagen. Nicht selten sind sie von FlöhenZecken oder Milben gequält. Einige der teuren Exoten leiden unter dem Wobbly Hedgehog Syndrom, welches Lähmungserscheinungen und wackelige Bewegungen nach sich ziehen kann. Diese Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft, führt für die Weißbauchigel häufig zum vorzeitigen Tod. Häufig verletzen sich die Tiere an ihren Pfoten, meist ist die falsche, manchmal scharfkantige Einstreu die Ursache.

Zwar ist es verboten, wild lebende Igel als Haustier zu halten, dennoch gibt es eine Ausnahme: der Weißbauchigel. Das gestaltet sich jedoch nicht nur besonders zeit-, sondern auch sehr preisintensiv. Es gibt viele Details zu beachten. Darüber hinaus ist es um die Gesundheit der stacheligen Tiere nicht sehr gut bestellt, sie zeigen sich sehr schnell angeschlagen, was wiederum hohe Tierarztkosten bedeutet. Eine Anschaffung sollte sehr gut bedacht sein. Überhaupt stellt sich die Frage, ob man dem Tier in Gefangenschaft einen großen Gefallen tut. In unserem Video stellen wir dir gerne weitere exotische Tier vor, die zur Haustierhaltung geeignet sind. Wenn es kein Hund oder eine Katze für dich sein soll, entdeckst du dort vielleicht einen für dich interessanten neuen Mitbewohner:

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