Bei uns steht das Weihnachtsfest kurz bevor. Vielleicht interessiert dich, ob auch Juden Weihnachten feiern. Wir verraten dir, wie sie ihr Familienfest gestalten.
Kinderleicht erklärt: So feiern Juden im Dezember
Nicht jede Religion feiert das Weihnachtsfest, wie wir es kennen. Auch im Judentum wird nicht Weihnachten gefeiert, stattdessen findet bei ihnen Chanukka statt. Der Begriff Chanukka entstammt der hebräischen Sprache und bedeutet „Einweihung“. Umgangssprachlich wird es auch das „jüdische Lichterfest“ genannt. Chanukka dauert genau acht Tage und fällt immer in den Dezember, zumeist rund um unsere Advents- oder Weihnachtszeit. Ein genaues Datum für das jüdische Lichterfest gibt es jedoch nicht, so wie es bei uns der Heiligabend am 24. Dezember und die folgenden zwei Weihnachtsfeiertage darstellen. Der genaue Termin von Chanukka variiert jedes Jahr.
Chanukka wird acht Tage gefeiert
Für die Kinder bedeutet Chanukka in Deutschland leider nicht schulfrei, sie müssen während ihres Lichterfestes ganz normal zur Schule gehen. Ebenso müssen Erwachsene ihrer Arbeit folgen. Dennoch gestalten jüdische Familien diese Festtage besonders schön. Es wird ein tolles Abendessen gekocht, Verwandte wie Opa und Oma oder Freunde kommen zu Besuch und es wird zusammen gefeiert und gegessen. Jüdische Kinder bekommen von ihren Eltern und Verwandten jeden der acht Abende ein kleines Geschenk, so wie du es von unserem Weihnachtsfest kennst. Nach dem Essen werden häufig im Kreis der Familie zusammen Gesellschaftsspiele gespielt. Ein bekanntes Spiel ist der „Dreidel“, ein rechteckiger Kreisel, mit welchem man viele verschiedene Spielarten durchlaufen kann.
Du möchtest die Zeit mit deiner Familie an Weihnachten auch für coole Spiele nutzten? Dann stellen wir dir in unserem Video sechs spannende Ideen vor:
Warum feiern Juden Chanukka?
Chanukka ist zwar nicht das wichtigste Fest des Judentums (das ist das „Rosch ha-schana“ – der Beginn des neuen Jahres), aber ein sehr religiöses. Hier wird der Rückeroberung des jüdischen Tempels in Jerusalem gedacht, welcher vor mehr als 2000 Jahren durch die Griechen besetzt war. Nach dessen Rückeroberung entzündeten die Juden der Übermittlungen nach eine Kerze, die acht Tage lang brannte. Aus dem achttägigen Licht-Wunder entstand der Name „Lichterfest“.
Es gibt besondere Bräuche zu Chanukka
Eine Besonderheit zu Chanukka ist das Aufstellen eines neunarmigen Kerzenständers oder Ölleuchters, welchen man „Chanukkia“ nennt. Dieser wird besonders gut sichtbar platziert, entweder auf dem Tisch oder am Fenster. So sieht jeder, dass die Familie das jüdische Lichterfest feiert. In der Mitte des Kerzenständers befindet sich die sogenannte Diener-Kerze, die als erste angezündet wird. Mit diesem Diener, genannt „Schamasch“, werden am ersten Abend eine Kerze, am zweiten Abend zwei Kerzen und am dritten Abend drei Kerzen angezündet, bis dass alle Kerzen brennen. Die Kerzen dürfen nicht gelöscht werden, sie brennen die ganze Nacht. Beim Entzünden der Kerzen versammelt sich meist die ganze Familie, welche gemeinsam einen hebräischen Segensspruch, vergleichbar mit einem Gebet, aufsagt und zusammen singt.
Im Judentum wird kein Weihnachten gefeiert, stattdessen findet bei ihnen Chanukka statt, was mit dem Begriff „jüdisches Lichterfest“ beschrieben werden kann. Dieses findet immer im Dezember rund um unsere Advents- und Weihnachtszeit statt. Jedoch feiern die Juden ganze acht Tage, an welchen sie die Abende im Kreis ihrer Familie und ihrer Freunde auf ganz besondere Weise verbringen.