Hirschhornsalz ist ein traditionelles Backtriebmittel, gilt allerdings als nicht besonders gesund. Wir verraten dir, womit du die Zutat in Rezepten ersetzt.
Ersatz für Hirschhornsalz beim Backen
Es ist eine klassische Zutat für selbstgemachten Lebkuchen, allerdings ist Hirschhornsalz nur selten im Supermarkt erhältlich. Möchtest du auf dein Lieblingsrezept trotzdem nicht verzichten, haben wir sechs Alternativen, mit denen du das Salz ersetzt.
- Pottasche: Im Chemiefachhandel, zur Weihnachtszeit im Supermarkt und in gut sortierten Gewürzgeschäften findest du Pottasche. Die Zutat dient als Backtriebmittel und treibt deinen Teig primär in die Breite (z. B. bei Lebkuchen wichtig). Ersetze Hirschhornsalz damit im Verhältnis 1:1.
- Backpulver: Da Backpulver Phosphat enthält, ist es ein geeigneter Ersatz für Hirschhornsalz. Du musst den Teig nicht ruhen lassen, sondern kannst ihn direkt weiterverwenden. Einziges Manko: Das Gebäck entwickelt sich nicht nur in die Breite, sondern auch in die Höhe. Von dem Backpulver nimmst du die 1,5-fache Menge des ursprünglich geforderten Hirschhornsalzes.
- Natron: Die günstige Alternative für Hirschhornsalz lässt den Teig fluffig und üppiger werden. Damit das Backtriebmittel funktioniert, gib pro Teelöffel Natron immer auch einen Teelöffel Zitronensaft (oder Limette) dazu. Tausche das Salz 1:1 gegen Natron aus.
- Hefe: Für schwere Teige ist Hefe eine gute Auflockerung, allerdings muss dein Teig gehen. Nutze zum Austausch von Hirschhornsalz Trockenhefe, hier kannst du die Menge 1:1 ersetzen.
- Backferment: Beim Brotbacken kommt dieses Triebmittel häufig zum Einsatz, ist aber auch für Printen und Lebkuchen eine Option. Nutze diesen Ersatz nur, wenn du Zeit hast. Die Vorbereitungszeit dauert länger, außerdem solltest du schon ein wenig Erfahrung mit Backferment haben.
- Weinstein-Backpulver: Der einzige Unterschied zum klassischen Backpulver sind die Inhaltsstoffe. In dieser Variante ist Weinstein enthalten, im klassischen Produkt Diphosphate. Verwende es als Ersatz für Hirschhornsalz genauso wie Backpulver.
Gut zu wissen: Hirschhornsalz war ursprünglich nicht vegan, es wurde aus den Hufen und Geweihen der Tiere produziert. Heutige Produkte sind in der Regel chemisch hergestellt und bestehen aus Ammoniumcarbonat und Ammoniumhydrogencarbonat.
Suchst du ein Rezept, das garantiert ohne Hirschhornsalz auskommt? Entdecke den leckeren Regenbogenkuchen im Video, der auf jeder Geburtstagstafel Eindruck schindet.
Wie funktioniert Hirschhornsalz?
Das Backtriebmittel wird primär in flachen Gebäcksorten wie Printen und Lebkuchen zur Weihnachtszeit genutzt. Anders als Backpulver besteht es aus Ammoniumhydrogencarbonat, das bei Erhitzung Kohlendioxid, Ammoniak und Wasser freisetzt. Die Gasbildung führt dazu, dass der Teig locker und knusprig wird. Es braucht höhere Temperaturen bis zur Freisetzung von Ammoniak, daher muss die Backtemperatur bei mindestens 180 Grad Celsius liegen. Du wirst den Geruch wahrnehmen, er verflüchtigt sich über den Teig. Daher ist Hirschhornsalz für dicke und große Teige nicht geeignet, denn der Geruch könnte sich festsetzen.
Warum gilt Hirschhornsalz als gefährlich?
Backst du mit Hirschhornsalz und hohen Temperaturen, wird der Stoff Acrylamid freigesetzt. Er gilt als krebserregend und daher als gefährlich. Je dunkler dein Gebäck wird, desto höher ist der Gehalt des schädlichen Inhaltsstoffs. Ein direktes Risiko ist bei einer Portion Lebkuchen nicht zu erwarten, allerdings musst du drauf achten, dass dein Gebäck nicht zu dunkel wird. Wenn du Hirschhornsalz sehr häufig benutzt, suche dir lieber einen gleichwertigen Ersatz.
Beachte außerdem, dass du die Zutat nicht roh essen darfst. Ammoniak ist gesundheitsschädlich, auch in kleinen Mengen. Einfach in der Weihnachtsbäckerei vom Teig naschen, ist bei dieser Zutat tabu. Und wenn du mal Kalorien um die Weihnachtszeit sparen möchtest, entdecke unbedingt unsere sieben Tipps für eine ausgewogene Adventszeit.