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Zeitzeugen

Ihr liebt Burgen? Dann solltet ihr diese 2 Bergfriede besucht haben

Bergfriede dienten nicht nur der Verteidigung, sie enthielten auch Wohnräume.
Bergfriede dienten nicht nur der Verteidigung, sie enthielten auch Wohnräume. (© Pexels / Michael Pointner)

Ihr seid fasziniert vom Mittelalter? Dann gehören diese zwei Türme auf eure Entdeckerliste. Wir verraten euch, welche beiden Burgtürme punkten und warum.

Der rekordverdächtige Burgfried von Rochester Castle

In Großbritannien befindet sich am Ostufer des Flusses Medway das Rochester Castle, dessen Ruine ein Beispiel für die normannische Militärarchitektur ist und erstmals 1086 erwähnt wurde. Der Bergfried, der sogenannte Keep an der südöstlichen Burghofecke, zählt mit seinen 34 Metern Höhe zu Europas Spitzenreitern und galt bereits zur Erbauungszeit als imposantes Bauwerk. Seine zweite Etage wurde, als Mezzanin-Galerie architektonisch ähnlich gestaltet wie im königlichen Schloss in Norwich, zum Zwischengeschoss gemacht.

Rochester Castle
Die Geschichte der Burg reicht weit in die Vergangenheit zurück. (© Pexels / Mike Bird)

Im Turm finden sich noch heute auf mehreren Etagen Türen, Kamine, Fenster, Reste von Fußböden und Trennwänden. Die architektonischen Details zeigen, wie anspruchsvoll normannische Burgen gestaltet wurden. Seit dem 18. Jahrhundert war der Turm Motiv für Gemälde. Im Jahr 1884 kaufte die Stadt Rochester ihn vom Earl of Jersey. Nach mehreren Verwaltungswechseln wird die Anlage auch heute wieder von ihr verwaltet und ist seit ihrer Restaurierung im Jahr 1904 und der Erweiterung um einen Park ein beliebtes Besucherziel.

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Ein Überlebender der vielen Höhenburgen: Der Turm von Crest

Im Drôme-Tal in Frankreich liegt die Kleinstadt Crest mit ihrem bekannten Turm auf einem Felsen. Der Turm von Crest ist mit seiner Grundfläche von 20 mal 32 Metern und seinen 52 Metern Höhe der höchste Bergfried des Landes. In Frankreich wird ein Wohn- und Verteidigungsturm dieser Art Donjon genannt, der englische Begriff ist Keep. Von hier aus überblickt man das gesamte Tal, das smaragdgrüne Wasser der Drôme, die Berge der Ardéche, die schneebedeckten Gipfel des Vercors und die Voralpen von Diois. Die Burganlage wurde im 10. Jahrhundert errichtet und war bei den Protestanten während der Religionskriege umfochten, weshalb König Ludwig XII. die Burg zerstören ließ. Der Donjon wurde verschont und diente bis zum 19. Jahrhundert als Gefängnis, wovon hunderte Mauerinschriften zeugen. Der Turm ist über Treppen von der Unterstadt aus erreichbar und besteht aus 15 Räumen, die vor der Gefängniszeit als Wohnräume dienten. Neben Modellen und Schautafeln seht ihr hier Säle, Kamine, Fallgitter und Schießscharten. Im Sommer könnt ihr euch an der Ostwand des Turms 42 Meter tief abseilen lassen.

Warum sich ein Besuch in Crest oder Rochester außerdem lohnt

Ihr seid unschlüssig, ob ihr die Turm-Giganten besuchen wollt? Crest und Rochester sind auch so einen Besuch wert. So verzaubert euch die Altstadt von Crest mit engen Gassen und malerischen Häusern aus der Zeit des Textilhandels und seiner Gastronomie, ehe ihr am Abend von hoch oben auf das Unterdorf im Fackelschein blickt. Rochester zeugt von Angriffen der Wikinger und von der Ära des Schiffsbaus. Seht das Temple Manor aus dem 13. Jahrhundert, ein Haus, das einst den Rittern des Templerordens gehörte. Wandert durch die Innenstadt mit viktorianischen Häusern und verweilt in Teestuben, ehe ihr euren Rundumblick vom Burgturm genießt.

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