Ihr besucht gerne Burgen? Dann bekommt ihr mit dieser einstigen, wichtigen Kaiserpfalz viel Zeitgeschichte und natürlich auch ein buntes Familienprogramm.
Welche Burg war eine bedeutende Kaiserpfalz?
Die wichtigste Kaiserpfalz des Römischen Reiches war die Kaiserburg in Nürnberg, die auch heute noch das Wahrzeichen der Stadt ist. Wegen der guten Lage und des vornehmen Rufs der Stadt im Spätmittelalter wurde sie Schauplatz vieler Reichsversammlungen. Hier erließ Kaiser Karl IV. im Jahr 1356 seine erste Reichsverfassung, die zum Grundgesetz des Heiligen Römischen Reiches wurde. Nach dieser Verfassung hatte jeder neuer Herrscher seinen ersten Hoftag auf der Kaiserpfalz abzuhalten. Neben Frankfurt als Ort der Königswahl und Aachen als Ort der Königskrönung kam der Burg so eine wichtige Rolle zu. Erstmals im Jahr 1050 als Königsgut erwähnt, wurde die Burg von den Staufern auf älteren Bauten als Doppelburg errichtet. Sie bestand aus der Kaiserburg und der Burggrafenburg, von denen Letztere zerstört wurde. Die ältesten Bauspuren reichen in die Zeit um das Jahr 1000 zurück. Zwischen 1538 und 1545 wurde die Anlage durch Burgbasteien ergänzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kaiserburg stark beschädigt. Die bayerische Schlösserverwaltung gab der einstigen Pfalz ihr historisches Gewand zurück und machte sie zum Touristenmagneten.
Mit welchen architektonischen Highlights trumpft die Burg auf?
Wollt ihr gedanklich ins Mittelalter reisen, bietet euch die Kaiserburg jede Menge Material, sobald ihr das Burgtor passiert. Bestaunt den fünfeckigen, imposanten Wehrturm, den 41 Meter hohen Sinwellturm aus dem 13. Jahrhundert, der Brutplatz für Wanderfalken ist oder die Walburgiskapelle auf einem Steilhang mit zwei übereinander liegenden Sälen, einem Wohntrakt und mehreren Gemächern. Blickt am Ostende auf den hohen Gipfel des Luginsland oder folgt der Nordmauer zur Freiung, von der ihr Nürnbergs Altstadt überblickt. Hier gewährte man einst Verfolgten Asyl. Unter dem Burgtor befindet sich der heimliche Wächtergang. Wenn ihr Lust habt, lasst euch durch die Kasematten der Basteien führen. In der Vorburg befindet sich ein 50 Meter tiefer Brunnen und natürlich erwartet euch auch der Rittersaal mit 30 Deckenquerbalken, Eichensäulen, Spitzbögen, spätgotischen Malereien und dem Abbild Christi, des Kaisers und seiner Nachfahren. Die Burg ist weiterhin Ort für Ausstellungen, Staatsempfänge und Veranstaltungen und Außenstelle des Germanischen Nationalmuseums.
Was wird auf der Burg noch zu einer besonderen Familienerinnerung?
Mögt ihr es lieber etwas gemütlicher, könnt ihr im Burggarten verweilen oder im Museumsshop Taschen, Textilien und mehr durchstöbern. Für kleine Entdecker bietet die Burg besondere Touren. So könnt ihr die Befestigungsanlagen spielerisch als Spion erkunden und alles über das Leben im Mittelalter erfahren oder wie die Kaiserburg überhaupt zur Burg wurde. In der alten Kaiserstallung könnt ihr sogar übernachten. Denn hier befindet sich eine moderne Jugendherberge.