Schnabeltiere
sind im Wasser schnell unterwegs und wirken an Land eher drollig. Zu
unterschätzen ist dieses außergewöhnliche Tier aber keinesfalls. Wir verraten dir, ob das Schnabeltier giftig ist.
Das Schnabeltier – ein Unikum des Tierreichs
Australien ist reich an kuriosen Tieren und wird von Wombats, Kängurus oder Koalas bevölkert. Auch das Schnabeltier versteht es, aus dem Rahmen zu fallen. Dies passiert schon rein optisch, durch einen riesigen Schnabel, Schwimmhäuten zwischen den Zehen und einen Schwanz, der an einen Biber denken lässt. Schnabeltiere zeigen Eigenschaften von Säugetieren, Reptilien und Vögeln zugleich: Sie legen Eier wie Vögel und Reptilien, die Jungtiere ernähren sich jedoch von Muttermilch, wie Säugetiere. Schnabeltiere gehören zu den Kloakentieren, eine Ordnung der Säugetiere, zu der ansonsten nur Ameisenigel gehören.
Sind Schnabeltiere giftig?
Die Liste der sonderbaren Eigenschaften des Schnabeltiers geht allerdings noch weiter. Die männlichen Tiere verstecken an ihren Hinterbeinen nämlich einen etwa 15 Millimeter langen Giftsporn, der bereits bei Jungtieren zu erkennen ist. In den Drüsen des Hinterleibs wird ein hochwirksames Gift produziert. Fühlen sich die Tiere bedroht, füllt sich der ansonsten hohle Sporn mit Gift und steht als Waffe bereit. Schnabeltiere gehören damit zu den wenigen giftigen Säugetieren auf der Welt. Forscher sind der Überzeugung, dass die Giftsporne vorrangig dazu dienen, andere Männchen aus dem Revier zu vertreiben. Die höchste Giftkonzentration ist nämlich während der Paarungszeit nachzuweisen.
Sind Schnabeltiere für Menschen gefährlich?
Das Gift der Schnabeltiere ist für Menschen nicht tödlich, also würdest du einen Angriff überlegen. Allerdings ist der Stich
extrem schmerzhaft. Es kommt zu großflächigen Schwellungen, die über Monate
anhalten. Ein Gegengift ist nicht bekannt und auch die Einnahme von Schmerzmitteln wird dir wenig bringen. Aus Berichten des 19. und 20. Jahrhunderts ist jedoch bekannt, dass Hunde bei der Jagd auf Schnabeltiere durch das Gift zu Tode kamen.
Schnabeltier in Sicht – was tun?
Die Chancen, während einer Reise nach Australien von einem Schnabeltier vergiftet zu werden, stehen extrem gering. Schlangen und Spinnen sind weitaus gefährlicher und trauen sich oft sogar bis in die Städte. Schnabeltiere sind scheu, halten sich im Hintergrund auf und gelten als nachtaktiv. In dünn besiedelten Gebieten können die Tiere an Gewässern angetroffen werden. Falls es dazu kommt, komme dem Tier am besten nicht zu nahe, dann kann eigentlich nichts passieren. Schnabeltiere lassen sich übrigens in den zahlreichen Wildparks Australiens völlig gefahrlos beobachten.
Ein eierlegendes Säugetier, das darüber hinaus noch giftig ist: Schnabeltiere erinnern uns daran, dass die Natur viele sonderbaren Geheimnisse verbirgt, die sich bisweilen nur schwer erklären lassen. Falls du dich für sonderbare Tiere interessierst, dann erfahre als Nächstes, welche Tiere mit großen Augen es gibt, oder welche Tiernamen mit „D“ beginnen.
