Mit ihrer langen, rüsselartigen Schnauze und ihren sichelförmigen Krallen wirken Ameisenbären ungewöhnlich. Doch ist der Ameisenbär tatsächlich ein Bär? Wir verraten es dir.
Ist ein der Ameisenbär ein Bär? Die biologische Zuordnung
Biologisch gesehen haben Ameisenbären mit Bären nichts zu tun. Stattdessen gehören sie zur Gruppe der Nebengelenktiere (auch Zahnarme genannt), zu der auch Faultiere und Gürteltiere gehören. Die Bezeichnung Nebengelenktier verdanken sie einem zusätzlichen Gelenk in der Wirbelsäule, welches ihnen ermöglicht, sich komfortabel auf ihre Hinterbeine zu stellen. Dadurch haben sie die scharfen Krallen frei, um Termitenhügel oder Bäume aufzukratzen oder sich gegen einen Angreifer zu verteidigen. Dieses Stellen auf die Hinterbeine, um einen Gegner zu verjagen, ähnelt dem Verhalten eines echten Bären, was möglicherweise den zweiten Teil des Namens erklärt. Der erste Teil deutet auf die einzigartige Nahrungsquelle hin, denn Ameisenbären ernähren sich ausschließlich von Ameisen und Termiten.
Wie sieht ein Ameisenbär aus?
Es gibt vier verschiedene Arten von Ameisenbären, vom nur 20 Zentimeter großen Zwergameisenbär bis zum 140 Zentimeter großen und 40 Kilogramm schweren Großen Ameisenbär. Die einzelnen Arten der Ameisenbären stellen wir dir in einem anderen Artikel genauer vor. Möchtest du dir Ameisenbären einmal in aller Ruhe betrachten, kannst du in einigen deutschen Zoos, zum Beispiel in Leipzig, Große Ameisenbären bestaunen.
Wo leben Ameisenbären?
Ebenso wie die anderen Vertreter der Nebengelenktiere leben Ameisenbären in Süd- und Mittelamerika. Die Einzelgänger kommen in Wäldern, Sümpfen und Savannen vor. Wichtig ist nur, dass es in ihrem Lebensraum ausreichend Ameisen und Termiten gibt, denn sie verspeisen täglich 30.000 dieser Insekten. Das Verbreitungsgebiet der Ameisenbären wird jedoch immer kleiner. Früher waren sie von Belize in Mittelamerika bis nach Uruguay und Nordargentinien verbreitet. Dort gelten sie aber bereits als ausgestorben. Neben Pumas und Raubvögeln macht auch der Mensch Jagd auf die Ameisenbären. Ihre dicke Haut wird wie Leder verarbeitet und aus dem struppigen Schwanz werden Besen gemacht. Zudem fallen die behäbigen Tiere häufig dem Straßenverkehr zum Opfer, weil sie die Gefahr nicht erkennen. Der Große Ameisenbär steht deshalb auf auch der Liste bedrohter Tierarten.