Immer öfter fällt dir beim Spaziergang Holunder in den Vorgärten auf. Doch ist Holunder eigentlich giftig? Wir verraten es dir.
Ist Holunder giftig?
Ähnlich wie Hagebutte, Weißdorn und Schlehe ist Holunder ist eine leckere Wildfrucht, die immer wieder gerne zu Gelee, Sirup oder Saft verarbeitet wird. Doch es hält sich das Gerücht, dass Holunder giftig sei. Stimmt das? In Deutschland sind drei Arten des Holunders beheimatet: Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), der Rote Holunder (Sambucus racemosa) und der Zwergholunder (Sambucus ebulus). Der Zwergholunder ist giftig. Seine Blüten und Beeren solltest du weder roh noch gekocht verzehren. Gleiches gilt für die rohen Holunderbeeren des Schwarzen und Roten Holunders. Sie enthalten ebenfalls Giftstoffe, die zu Magen-Darm-Beschwerden führen können. Roter Holunder hat besonders viele Giftstoffe. Kochst du die Blüten oder die Holunderbeeren des Schwarzen und Roten Holunders hingegen, sind sie bekömmlich und können ohne Probleme verspeist werden.
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Warum sind rohe Holunderbeeren und -blüten giftig?
Der ganze Holunderstrauch und die Holunderbeeren enthalten sogenannte cyanogene Glykoside. Bei einer intakten Pflanze liegt das Gift nicht frei. Es wird erst aktiviert, wenn eine Beschädigung der Pflanzenzellen vorliegt. Die Holunderpflanze schützt sich damit vor Insekten und anderen Fressfeinden. Verzehrst du Teile der Pflanze oder die Früchte der Pflanzen roh, setzt sich das Gift frei, wodurch es zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen kommt. Möchtest du Holunderbeeren oder Holunderblüten verarbeiten, solltest du sie für 20 Minuten bei mindestens 80 Grad Celsius erhitzen. Bei Rotem Holunder solltest du zudem die Kerne nach dem Erhitzen aussieben, da das Gift in den Kernen erhalten bleibt.
Achtung Verwechslungsgefahr: Zwergholunder und junger Schwarzer Holunder
Besonders aufpassen solltest du bei wildem Holunder. Der Zwergholunder ähnelt der Jungpflanze des Schwarzen Holunders sehr. Meistens entstehen Vergiftungen durch die Verwechslung beider Pflanzen, denn die Beeren und Blüten des Zwergholunders solltest du weder roh noch gekocht verspeisen. Er ist in allen Pflanzenteilen giftig. Unterscheiden lässt sich der Schwarze Holunder folgendermaßen:
- Aussehen: Schwarzer Holunder ist ein Großstrauch, dessen Äste verholzen und sich verzweigen. Zwergholunder wächst staudenartig, mit aufrechten Stängeln, ohne verholzte oder verästelte Äste.
- Beeren: Beim Schwarzen Holunder neigen sich die Beeren nach unten, beim Zwergholunder stehen sie aufrecht.
- Geruch: Zwergholunder riecht unangenehm.
- Geschmack: Zwergholunder schmeckt bitter.
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Teilweise wird Holunder auch mit dem Geflecktem Schierling verwechselt, da die Doldenblüten des Schierlings den Holunderblüten ähneln. Der Gefleckte Schierling ist jedoch stark giftig, wächst als zwei Meter hohes Kraut und riecht unangenehm nach Mäuseurin. Schau beim Pflücken am besten ganz genau hin, um den Schwarzen oder Roten Holunder nicht zu verwechseln.
Fazit: Zwergholunder sind immer giftig. Im rohen Zustand sind die Blüten und Beeren des Roten und Schwarzen Holunders ebenfalls giftig. Erhitzt du sie jedoch über 80 Grad, verlieren sich ihre Giftstoffe. Eine Vergiftung mit Holunder kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Achte beim Pflücken vom wilden Schwarzem oder Rotem Holunder darauf, dass du ihn nicht mit giftigen Schierling oder Zwergholunder verwechselst. Finde auch heraus, welche Aufgaben es im Garten noch im April zu erledigen gibt und welche Pflanzen für Kinder giftig sein können.