So mancher Dino bricht mit seiner Anatomie Rekorde. Dieser Dino tut das mit der Länge seines Halses. Wir verraten dir, welcher es ist und wo er lebte.
Die „Giraffe“ unter den Dinosauriern
Den längsten Hals hatten Dinos der Saurierart Mamenchisaurus sinocanadorum. Ihre Hälse waren fast genauso lang wie ihr restlicher Körper. Ein Skelett dieser Dinogattung wurde von Wissenschaftlern der Stony Brook University in New York gefunden. Dieser „Fund-Dino“ hatte einen 15 Meter langen Hals, der aus 19 Wirbeln bestand. Sein Hals war sechsmal so lang wie der Hals einer Giraffe. Und auch unter den bisher bekannten Sauriern war er der Dino mit dem längsten Hals. Gen Himmel strecken konnte er ihn wegen der Überlänge und der vor allem kurzen Wirbelausläufer im oberen Halsbereich aber nur für kurze Zeit in einem Winkel von über 40 Grad. Kopf und Hals hatten ein Gewicht von etwa 210 Kilogramm.
Wo lebte der Spitzenreiter unter den Langhals-Dinos?
Der Mamenchisaurus sinocanadorum lebte vor mehr als 160 Millionen Jahren, zählte zu den Sauropoden – also den landbewohnenden Vierbeinern – und fand sein Zuhause weltweit, vor allem aber in Ostasien. Er war ein Pflanzenfresser und hatte löffelförmige Zähne, die es ihm schwer machten, zu kauen. Man nimmt an, dass er sie verwendete, um Land- oder Wasserpflanzen abzugrasen. Sein Körper selbst war ohne Hals nur etwa vier Meter hoch.
Wie konnte der Dino seinen langen Hals aufrecht halten?
Eine Computertomographie zeigte Wissenschaftlern, dass die Halswirbel des Sauriers hohl waren. Dafür hatte er aber vier Meter lange Rippen am Hals. Diese Rippen stützten seinen Hals. Der Mamenchisaurus hielt seinen Hals in der Regel waagerecht oder nur ein wenig erhoben. Mit seinem Schwanz glich er wie auf einer Wippe sein Gewicht aus. Der war fest durch Bänder an seiner Hüfte verankert. Wissenschaftler fanden Schwanz- und Wirbelbögen mit Dornfortsätzen. Man nimmt an, dass sich der Dino mit den Dornen verteidigte. Zusätzlich zu seinem Schwanz sorgten seine kräftigen Beine für einen sicheren Stand.
Die Wissenschaft ist sich übrigens uneins darüber, ob der lange Hals wirklich zum Fressen von Nahrung aus Baumkronen diente. Denn dabei wäre nicht nur das Gleichgewicht schnell aus dem Ruder gelaufen, sondern auch die Pumpleistung des Herzens und der Blutdruck. Man vermutet, dass der Dino, ähnlich wie der Brachiosaurus, eher zu den gemütlichen Dinosauriern gehörte, die ungern weite Strecken zurücklegten und ihr Essen lieber gleich vor Ort vom Boden aufnahmen. Für einen besonderen Leckerbissen ging der Hals dann aber bestimmt doch schon mal in die Höhe. Wie alt Dinosaurier werden konnten, verrät dir unser Lesetipp. Oder darf es lieber ein bisschen Dino-Rock sein?
