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Große Erfolge

Legende des Mittelalters: Dieser englische Baron ging als Turnier-Ritter in die Geschichte ein

Noch heute ist die Liegefigur des William Marshals in der Londoner Temple Church sichtbar.
Noch heute ist die Liegefigur des William Marshals in der Londoner Temple Church sichtbar. (© IMAGO / Gemini Collection)

Im Mittelalter gab es einige Barone, die schon damals berühmt waren. Einige von ihnen erzielten auch bei Ritter-Turnieren große Erfolge.

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Wer war William Marshal, 1. Earl of Pembroke?

William Marshal – im Französischen wurde er Guillaume le Maréchal genannt – galt im Mittelalter als einer der größte Ritter. Zu Lebzeiten war der Ritter William Marshal ein legendärer Turnierkämpfer, der vielen anderen als Vorbild diente. Seine Laufbahn ermöglichte ihm auch einen gesellschaftlichen Aufstieg: Er diente insgesamt fünf englischen Königen, erzog den Sohn des Königs, fungierte als Regent Englands und als Vormund. Er heiratete die wohlhabende Isabel de Clare. Am englischen Hof war er zunächst für die Pferde zuständig und leitete später das „College of Arms“ für Geneaologie und Heraldik. Darüber hinaus war der englische Baron Mitglied des „Court of Chivalerys“, ein Gericht, das unter anderem Wappenmissbrauch verfolgte und bestrafte. Viele Aufgaben und Ämter also, die bis zu seinem Tod weiter anwuchsen. Selbst auf dem Sterbebett des Königs Ohneland wurde William Marshal noch zum Vormund seines Sohnes ernannt.

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Wie schaffte es William Marshal, zum berühmten Ritter aufzusteigen?

William Marshal wurde zur Zeit eines Bürgerkrieges geboren. Es war die Zeit der Anarchie, in der sich König Stephan und Matilda, die Tochter Heinrichs I., um den englischen Thron stritten. William Marshal wurde nach Ende des Bürgerkrieges in die Normandie geschickt. Dort stand er im Dienst von Guillaume de Tancarville. Die Schwertleite erhielt er im Jahr 1164. Er schloss sich seinem Onkel Patrick of Salisbury an. Gemeinsam mit seinem Onkel war er auf den Reisen des Königspaares für die Sicherheit zuständig. Auf einer Reise von Königin Eleonore von Aquitanien fiel sein Onkel, während William Marshal die Königin retten konnte. So kam sein Ruf als tapferer und loyaler Ritter zustande.

Zu Friedenszeiten etablierten sich die sogenannten Ritterturniere als Höhepunkte der ritterlichen Kultur, an denen auch William Marshal regelmäßig teilnahm. Viele dieser spektakulären Ritterturniere, in denen zwei Gruppen gegeneinander antraten, waren sehr lukrativ. William Marshals erstes Turnier fand 1167 in Le Mans statt. Dort war er sehr erfolgreich: am Ende des Tages gehörten ihm mehrere Pferde, wertvolle Ausrüstung und vor allem der Respekt seiner Teamkollegen. Dadurch machte er sich Schritt für Schritt einen Namen als Ritter und konnte sich im Laufe seines Lebens ein beträchtliches Vermögen aufbauen. Angeblich habe er insgesamt mehr als 500 Gefangene nehmen können. Außerdem war er dabei seinem Team gegenüber loyal geblieben, sodass er für viele zu einem ritterlichen Vorbild wurde.

Wie kam William Marshal an den englischen Königshof?

Sein neuer Ruf als tapferer und loyaler Ritter brachte William Marshal neue Aufgaben. Ihm wurde die Aufgabe übertragen, den ältesten Königssohn und Thronfolger Heinrich den Jüngeren auszubilden. Er stand seinem Schützling loyal zur Seite und erwies ihm auch die letzte Ehre. William Marshal unterstützte auch König Heinrich II., als sein Sohn Richard Löwenherz gegen ihn rebellierte. Er deckte nicht nur die Flucht des Königs aus Le Mans, sondern stand auch an seinem Totenbett. Doch auch der neue König, Richard Löwenherz, respektierte den Ritter. Deshalb stand auch seiner Heirat mit Isabel de Clare nichts im Wege.

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William Marshal hatte sich durch seinen Ruf auch einen Platz im regierenden Rat gesichert. Zeitweise unterstützte er Johann Ohneland, den jüngeren Bruder Richards. Dieser wollte sich in Richards Abwesenheit den Thron sichern. Doch diese Unterstützung war nur von kurzer Dauer und William Marshal zeigte sich Richard Löwenherz gegenüber wieder loyal. Nachdem Richard Löwenherz aus seiner Gefangenschaft wieder zurückkehrte, erhielt er den Titel des „1. Earl of Pembroke“. Seine Frau Isabel de Clare hatte die Grafschaft Pembroke und einige Ländereien Irlands mit in die Ehe gebracht.

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Dass William Marshal einen guten Ruf genoss, zeigte sich auch 1216: ihm wurde von König Johann Ohneland die Vormundschaft für den minderjährigen Sohn übertragen, als dieser starb. Mit dem Tod des Königs wurde William Marshal zum Regenten Englands. Doch er war immer noch ein ritterlicher Kämpfer und stellte sich an die Spitze des englischen Heeres – und das mit über 70 Jahren. 1219 starb der Ritter und wurde in der Temple Church in London beigesetzt.

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