Im Herbst ist Apfelzeit – die leckeren Früchte sind jetzt bereit, geerntet zu werden. Wie wäre es, daraus Apfelwein zu machen? Wir erklären dir, wie das geht.
Apfelwein: Ein Getränk mit Tradition
Apfelwein hat eine lange Tradition und wird in vielen Gegenden getrunken. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Bezeichnungen für den fruchtigen Wein. In Deutschland ist Apfelwein vor allem in Hessen ein beliebtes Getränk, das dort als „Ebbelwoi“ bekannt ist. Insbesondere rund um Frankfurt ist Apfelwein so beliebt, dass es spezielle Apfelweinkneipen mit eigener Kelterei gibt. Dazu wird traditionelle Küche serviert, etwa Handkäse und Sauerkraut.
Aber auch in anderen Ländern wird Apfelwein getrunken. So ist Cidre ein typisches Getränk in Frankreich, in England ist die Rede von Cider. Ganz gleich, wo du lebst, kannst du den Herbst nutzen, um gesammelte beziehungsweise geerntete Äpfel zu Apfelwein zu verarbeiten. Unser Tipp für den Winter: heißer Apfelwein mit Zimt und Nelken!
Apfelwein selbst machen: Apfelsaft als Basis
Die Basis für Apfelwein bildet Apfelsaft. Aus 10 Kilo Äpfeln gewinnst du zwischen drei und fünf Liter Saft. Du kannst die Besitzer und Besitzerinnen von Streuobstwiesen fragen, ob du dort Äpfel pflücken darfst. Alternativ findest du bei mundraub.org frei zugängliche Apfelbäume – auch Kinder haben Freude am Obst pflücken und lernen dabei, wo Lebensmittel herkommen.
Dir steht es natürlich frei, welche Apfelsorten du für den Wein verwendest. Damit entscheidest du, wie süß oder sauer das Getränk schlussendlich wird. Um die gesammelten Äpfel zu Apfelsaft zu verarbeiten, hast du unterschiedliche Möglichkeiten:
- Du kannst dir eine Apfelpresse ausleihen und die Äpfel selbst pressen. Schau einfach, was die Suchmaschine deiner Wahl für deine Region ausgibt. Teilweise ist das Ausleihen gegen eine geringe Spende möglich.
- Schau nach Mostereien in deiner Umgebung. Dort kannst du die Äpfel abgeben und frischen Apfelsaft mit nach Hause nehmen.
- Auch ohne Entsafter oder Saftpresse kannst du Apfelsaft herstellen. Zu Hause klappt das vor allem mit kleineren Mengen gut. Dafür entkernst du die Äpfel und schneidest sie in Stücke. Anschließend kochst du die Apfelstücke mit Wasser auf und lässt sie circa eine halbe Stunde köcheln. Gieße die Äpfel anschließend mit einem Sieb mit einem Passier- oder Mulltuch ab. Das Tuch drückst du nun kräftig aus und fängst den Saft auf. Koche den Apfelsaft erneut für etwa 20 Minuten auf. Jetzt musst du nur noch den Schaum abschöpfen, den Apfelsaft in sterile Behälter füllen und diese gut verschließen.
So stellst du Apfelwein her
Um aus dem Apfelsaft Wein herzustellen, benötigst du einen Gärbehälter mit Gärverschluss. Damit Schimmel und unerwünschte Bakterien keine Chance haben, muss der Gärbehälter in jedem Fall steril sein. Deswegen solltest du ihn vor der Weinproduktion abkochen.
- Gib den Apfelsaft ins Gärgefäß und achte dabei darauf, etwa zehn Prozent des Gefäßes freizulassen. Auf zehn Kilo Äpfel kommen 500 Gramm Zucker. Gib den Zucker zum Apfelsaft und rühre alles gründlich um. Nutze dafür einen sterilen Löffel.
- Nun benötigst du Weinhefe. Diese findest du vor allem online. Für zehn Kilo Äpfel rührst du ein Gramm Weinhefe mit etwas warmem Wasser an. Dieses Gemisch gibst du ebenfalls in das Gärgefäß, das du anschließend mit dem Gärverschluss verschließt.
- Der Rest erledigt sich im Grunde von alleine. Du musst den Weinbehälter lediglich an einen kühlen, dunklen Ort stellen, zum Beispiel im Keller. Achte darauf, dass hier keine Minusgrade herrschen. Der Apfelwein ist fertig, sobald sich keine Bläschen mehr im Behälter bilden. Das dauert im Schnitt vier Wochen.
Apfelwein selbst genießen oder verschenken
Fülle den fertigen Apfelwein in sterile Flaschen. Verschlossen hält er sich so etwa ein Jahr lang. DIY-Apfelwein ist übrigens auch ein tolles Mitbringsel und Geschenk, beispielsweise, wenn du die Flaschen mit einem selbstgemachten Schild versiehst.
Außerdem kannst du den Wein weitergären lassen. Das klappt mit einem Gärverschluss. Dabei kann der Alkoholgehalt, der bei Apfelwein durchschnittlich bei fünf bis sieben Prozent liegt, weiter steigen. Es muss allerdings nicht immer Alkohol sein – vielleicht trinkst du selber keinen Alkohol oder veranstaltest eine Party. Hier sind auch alkoholfreie Getränke ein Muss. In unserem Video lernst du leckere alkoholfreie Cocktails kennen.