Ihr liebt Schlösser und alte Gemäuer? Dann solltet ihr diesen Geheimtipp nicht verpassen. Wir verraten euch, was das Kelburn Castle so besonders macht.
Welche Geschichte verbirgt sich hinter dem Kelburn Castle?
Der Grundstein des Kelburn Castles war ein Holzturm, der etwa um das Jahr 1143 gebaut wurde. Noch im 12. Jahrhundert wurde er durch einen steinernen Bergfried ersetzt. Das eigentliche Castle schloss sich im Jahr 1581 an. Im Jahr 1700 baute der 1. Earl von Glasgow ein Herrenhaus im William-and-Mary-Stil dazu. Dieser Stil zeichnet sich durch aufwändige Drechselarbeiten aus. In den nachfolgenden Jahren wurde die Anlage vom 6. Earl an Alexander Crum vermietet. Man nimmt an, dass er sie zwischen 1879 und 1880 um einen viktorianischen Flügel erweiterte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde das Anwesen als Farm genutzt. Hier waren viele Gutsarbeiter tätig und es gab eine Menge Nutztiere. Das Castle beherbergte Stallungen, eine Molkerei, eine Wäscherei und ein Sägewerk. Der 10. Earl hat die Gebäude im Jahr 1977 wiederbelebt und baute sie um. Die Idee zu einem einzigartigen Projekt war entfacht.
Kelburn Castle beweist, dass alt auch topmodern geht
Dieses Schloss hat alte Wurzeln. Kann man ihm eine tiefere Bedeutung geben? Das Kelburn Castle befindet sich im Besitz des 10. Earls von Glasgow, Patrick Robin Archibald Boyle, der im Jahr 1939 geboren wurde. In dem Earl entbrannte die Idee, das Lebendige unserer Zeit mit der Vergangenheit zu vereinen. Im Jahr 2007 lud er vier weltweit führende brasilianische Graffitikünstler ein, sich im städtischen Kunststil auf den alten Mauern zu verewigen. In etwa einem Monat wurden gemeinsame Ideen von beiden Seiten des Äquators verwirklicht. Ein Schloss mit Graffitis? Das geht und so wurde aus dem Kunstprojekt eine einzigartige Kulisse mit farbigen Wänden und Türmen auf der Südseite. Das Kelburn Castle wurde zum Besuchermagnet, der das Ländliche mit dem Städtischen und die weltlichen Kontraste als Gemeinschaftskunstwerk vereint. Nach gesetzlichen Bestimmungen hätte an diesem Denkmal ein Anstrich nur in den Farben der damaligen Zeit erfolgen dürfen, bisher wurde dem Kunstprojekt aber kein Riegel vorgeschoben.
Was erwartet euch bei einem Besuch des Kelburn Castle?
Im Café findet ihr Spuren der einstigen Ställe und im „Alten Stall“ Futtertröge. Besucht ihr den Geschenkeladen, blickt ihr auf einen Kochherd aus damaliger Zeit. Ihr bestaunt lieber alles, was farbig ist? Das Wandgemälde des Castles, das im Jahr 2011 von Tristan Manco geschaffen wurde, wurde zu einem der zehn besten Straßenkunstgemälde gekürt. Blickt auf die riesigen Augen der Figur mit dem lilafarbenen Haar auf dem Turm, oder den Uhu, der als Gemälde auf der Schlossfassade wacht. Wollt ihr das Castle besuchen, erkundigt euch nach einer geführten Tour – und wer weiß, vielleicht entdeckt ihr sogar den Geheimpfad durch den Wald an Schottlands Westküste.
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