Im Frühjahr ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieser giftige Käfer deinen Weg kreuzt. Wir verraten, wie gefährlich er ist und wie du sein Gift vermeiden kannst.
Ist der schwarzblaue Ölkäfer für Menschen giftig?
In Mitteleuropa sind etwa 20 verschiedene Arten des Ölkäfers ansässig. Machst du bei uns in Deutschland Bekanntschaft mit dem großen Krabbler, handelt es sich sehr wahrscheinlich um den violetten oder schwarzblauen Ölkäfer. Alle Ölkäfer besitzen ein Gift namens Cantharidin. Jedoch musst du dir keine größeren Sorgen machen, bislang sind in Deutschland laut des Naturschutzbundes keine tödlichen Vergiftungen von Menschen oder Tieren bekannt. Außerdem ist der Käfer ziemlich groß, sodass ein Verschlucken durch Kinder oder Tiere unwahrscheinlich ist. Sollte es doch dazu kommen, ist die Dosis zumindest in der Theorie tödlich.
Ölkäfer: Auch giftig für Hunde und Katzen?
Gleiches gilt auch für unsere geliebten Haustiere: Die Käfer sind für Hunde und Katzen ebenso giftig. Allerdings musst du dir keine großen Sorgen machen. Die Vierbeiner haben wesentlich empfindlichere Nasen. Für sie riechen die Käfer sehr unangenehm, weshalb Fellnasen in der Regel lieber Abstand nehmen. Falls du beim Gassigehen dennoch auf einen Ölkäfer triffst, kannst du darauf achten, dass dein Hund ihm auch wirklich nicht zu Nahe geht.
Ölkäfer im Garten: Was tun?
Begegnet dir ein Ölkäfer im Garten, wirst du aufgrund seiner imposanten Statur zunächst sehr wahrscheinlich erstmal ins Staunen verfallen. Er ist nämlich tatsächlich ganz schön groß. Ölkäfer können zwischen einem und drei Zentimetern lang werden. Die Männchen sind mitunter um einiges kleiner als die Weibchen. Trägt ein Weibchen beispielsweise Eier, wirkt ihr Hinterleib noch um ein Vielfaches größer und erreicht eine Körperlänge von 3,5 Zentimetern. Da das Insekt des Jahres 2020 zu den gefährdeten Tieren zählt und das Berühren zu Hautreizungen führen kann, sollte sich euer Aufeinandertreffen auf die reine Beobachtung reduzieren. Generell solltest du darauf achten, mit dem Krabbeltier nicht in Berührung zu kommen und es nicht anzufassen. Sollte dennoch ein Kontakt zustande gekommen sein, ist es ratsam, sich unverzüglich die Hände sorgfältig zu waschen.
Wo trägt der Ölkäfer sein Gift?
Der Ölkäfer, der unter anderem auch Maiwurm, Blasenkäfer oder Pflasterkäfer genannt wird, hält sein Gift in den Kniekehlen versteckt. Dieses dient als Wehrsekret gegen potentielle Feinde, welches er in Gefahr absondern kann und eine gelbe Farbe hat. Doch bereits die Käferlarven können insbesondere Bienen zur Gefahr werden. Die Larven besiedeln die Blüten, warten auf die Bienen und heften sich bei der nächstbesten Gelegenheit an ihre Beine. Somit gelangen sie in die Bienennester, wo sie genüsslich die Eier der Bienen und ihre Pollenvorräte verspeisen.
Zur Zeit der Ölkäfer beginnt auch die lästige Mückensaison. Worauf es während dieser Zeit zu achten gilt, verrät dir unser Video:
In welchem Lebensraum befinden sich Ölkäfer?
Während der Schwarzblaue Ölkäfer Deiche und Küsten, sowie trockene Wiesen, als auch Heiden und Waldränder bevorzugt, mag der Violette Ölkäfer es lieber feucht. Diesen findest du beispielsweise eher in Grabesrändern oder auf feuchten Waldböden. Doch auch im heimischen Garten kann dir der große Käfer durchaus schwerfällig über den Weg krabbeln. Befinden sich in deinem Garten neben einem Bienennest auch Bärlauch oder Buschwindröschen sowie andere blühenden Pflanzen, wird er sich dort besonders wohl fühlen.
Zwar enthalten alle Ölkäfer ein giftiges Sekret namens Cantharidin, welches sie aus ihren Kniekehlen gegen mögliche Feinde absondern können und das beim Menschen zu unangenehmen Rötungen führen kann, jedoch ist es nicht für Menschen tödlich. Man sollte es vermeiden, mit dem großen Käfer in Berührung zu kommen. Andernfalls gilt es, sich umgehend die Hände sorgfältig zu waschen. Da der Ölkäfer zu den gefährdeten Insekten zählt und bereits auf der roten Liste steht, darf man ihn zwar beobachten, sollte ihn aber absolut in Ruhe seiner Wege krabbeln lassen.