Unter den Vögeln gibt es so manchen Meisterflieger mit flottem Tempo. Wir erklären dir, wer von ihnen den Rekord hält und der schnellste Vogel der Welt ist.
Im Sturzflug zum Weltrekord
Vögel sind die Wirbeltiere, die in der Luft wahre Perfektionisten sind und gelernt haben, sich an ihr Lebensumfeld anzupassen. Aber wer hält den Temporekord? Die größte Geschwindigkeit im Kurzstreckenflug erreicht der Wanderfalke. Lebt er in freier Wildbahn, erreicht er im Flug eine Geschwindigkeit von mindestens 180 Kilometern pro Stunde. Sogar Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometer pro Stunde wurden schon gemessen. Dabei handelt es sich aber um sein Tempo im Steilstoß, das ist der Sturzflug auf seine Beute. Dazu legt er seine Flügel und Beine eng an den Körper an und stürzt regelrecht auf sein Opfer zu.
Wie schafft der Wanderfalke es, so schnell zu fliegen?
Bei der Geschwindigkeit im Sturzflug finden physikalische Gesetze Anwendung. Das Tempo ist davon abhängig, welche Masse und welche Form der Vogel hat. Ist sein Körper besonders stromlinienförmig, ist der Luftwiderstand geringer und der Vogel kommt schneller vorwärts.
Der Wanderfalke hat einen spindelförmigen Körper. Dadurch saust er mit enormer Geschwindigkeit auf seine Beute herab. Legt er seine Flügel an, verstärkt das seine Körperform und sein Tempo. Da sich der Jäger vor allem von fliegenden Vögeln ernährt, ist er auf diesen flotten Überraschungseffekt angewiesen, um sie zu fangen. Willst du einmal einen Wanderfalken sehen, geht das sogar bei einem Burgbesuch. Dort zeigen Falkner mit ihren Tieren ihr gemeinsames Können. Die Jagd mit Falken hat lange Tradition. Friedrich II., Kaiser des römisch-deutschen
Reiches, hat um 1245 ein berühmtes Falken-Buch „Über die Kunst mit Vögeln zu
jagen“ geschrieben.
Welche Vögel machen ihm den Rang streitig?
Und hier gibt es einen Haken, denn der Wanderfalke ist nur der schnellste Vogel im Sturzflug. Wer aber gewinnt das Rennen, wenn es darum geht, durch heftigen Flügelschlag auf Fahrt zu kommen und sich am längsten in der Luft zu befinden? Hier haben schwedische Forscher den Mauersegler gekürt. Er erreicht im Horizontalflug eine Geschwindigkeit von bis zu 111 Kilometern pro Stunde, die er vor allem abends während seiner Flugspiele mit Artgenossen erreicht, die als Screaming Parties bezeichnet werden. Dabei sausen die Segler mit schrillen Rufen in Schwärmen an ihren Nistplätzen vorbei. Tagsüber fliegen sie nur etwa 36 bis 43 Kilometer pro Stunde. Der Mauersegler soll sich ganze zehn Monate in der Luft befinden. Der Alpensegler folgt ihm mit 200 Tagen ohne Pause, wenn er als Zugvogel für den Winter in den Süden fliegt.
Der Stachelschwanzsegler aus Asien hätte dem Mauersegler mit einem Tempo von 171 Kilometern pro Stunde seinen Platz streitig machen können. Seine Geschwindigkeit ist aber nur eine Annahme und die Quelle der Messung ist nicht bekannt. Welcher Vogel als ältester der Welt gilt, erklären wir dir auch.