Ein einfacher Alltagsgegenstand oder doch mehr? „Schere“ hat es in die Top 3 der Jugendwörter 2024 geschafft. Doch was steckt dahinter?
Woher stammt der Ausdruck „die Schere heben“?
Der Begriff „Schere heben“ ist im Jahr 2023 durch den Streamer xSolutionTV bekannt geworden. Ursprünglich aus der Gaming-Welt stammend, nutzte der Streamer das Heben einer Schere als humorvolle Art, seine eigenen Fehler in einem Spiel zuzugeben. Schnell verbreitete sich dieser Ausdruck als Meme und wurde in der Gaming-Community populär. Was als Geste im Stream begann, entwickelte sich rasch zu einem Trend, der auch abseits von Spielen und Videos verwendet wird.
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Bedeutung von „Schere heben“ in der Jugendsprache
Im Kontext der Jugendsprache bedeutet „Schere heben“, einen Fehler oder ein Missgeschick humorvoll anzuerkennen. Anstelle von Ausreden wird die Schuld für eine Situation bewusst auf sich genommen – oft mit einem Augenzwinkern. Es ist ein Mittel, Verantwortung zu übernehmen, ohne die Situation zu dramatisieren, was besonders im Gaming gerne genutzt wird. Spieler*innen sagen „Ich heb die Schere“, wenn sie etwas vermasseln, und bringen damit zum Ausdruck, dass sie für den Fehler einstehen.
Wie sich „Schere heben“ in der Alltagssprache etabliert hat
Was als Streamer-Meme begann, hat sich mittlerweile fest in der Jugendsprache verankert. „Schere heben“ wird nicht nur im Gaming, sondern auch im Alltag genutzt, um Verantwortung ironisch oder humorvoll zu übernehmen. In der Schule, im Freundeskreis oder auf Social Media kann der Ausdruck in Situationen verwendet werden, in denen man einen Fehler eingesteht – oder es zumindest so tut, als ob. Diese Verspieltheit macht den Ausdruck besonders unter Jugendlichen so beliebt, dass er es unter die drei Finalisten zum Jugendwort des Jahres 2024 geschafft hat.
Ironische Nutzung des Begriffs
In vielen Fällen wird „Schere heben“ ironisch verwendet, vor allem in Situationen, die keine wirkliche Schuldzuweisung erfordern. Der Ausdruck dient dann eher dazu, das Missgeschick oder die Situation auf lustige Art zu entschärfen. Statt ernster Selbstkritik steht die Lockerheit im Vordergrund und das trägt zur Popularität des Begriffs bei.