Es regnet und schon kriechen Schnecken mit Haus über den Weg. Wir verraten dir, wieso manche ein Haus tragen und woran du eine Schneckenkönigin erkennst.
Kinderfrage: Werden Schnecken mit Haus geboren?
Schnecken
gehören zur Gattung der Weichtiere, genau wie Muscheln und
Tintenfische. Um sich fortzupflanzen, legen die kleinen Kriecher an
den Orten, an denen sie sich wohlfühlen, Eier. Das können
Sumpfgebiete, Blätter oder Laubhaufen sein. Und während die
Schnecke in Ihrem Ei heranreift, entwickelt sich auch ihr Haus.
Kleine Schnecken tragen also bereits bei Ihrer Geburt ihr Haus auf
dem Rücken. Damit ihr Haus gut wächst, benötigen die Tiere kalkhaltige Nahrung. Deshalb verputzen sie direkt
nach der Geburt erst einmal die Reste ihres Eis.
Mehr Wissen: Können Schnecken ihr Haus verlieren?
Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns kurz den Aufbau der Tiere an. Eine Schnecke besteht aus folgenden Körperteilen:
- Kopf: Hier sitzen die Fühler, Atmungsorgane und sogar der Po und die Geschlechtsorgane. Warum ist das so? Weil der Rest der Schnecke im Haus steckt, bleibt für die wichtigen Körperteile nur am Kopf ein Platz.
- Fuß: Schnecken besitzen tatsächlich einen Fuß, er sieht aber ganz anders aus als unserer. Der schleimige Körperteil, mit dem die Schnecke sich wellenförmig fortbewegt, ist ihr Fuß. Den Schleim braucht die Schnecke, damit sie sich auf unterschiedlichen Böden nicht verletzt.
- Eingeweidesack und Mantel: Im Sack sitzen alle wichtigen Organe der Schnecke und an dieser Stelle filtern die Kriecher den Kalk aus der Nahrung und lagern diesen über den Mantel an bestehende Rundungen an. Dadurch wächst das Schneckenhaus immer wieder ein kleines Stück. Bei einer ausgewachsenen Schnecke wächst auch das Haus nicht weiter.
Das Haus bietet den Schnecken Schutz vor Feinden, Verletzungen und extremen Temperaturen. Im Winter verschließen manche Arten sogar ihr Haus komplett bis der Frühling kommt. Der besondere Aufbau verbindet die Schnecke unzertrennlich mit ihrem Haus. Kleinere Löcher in der Kalkschicht können die Tiere reparieren; ein ganz zerstörtes Haus leider nicht. Ein leeres Schneckenhaus bedeutet, dass das Tier verstorben ist.
Warum gibt es Schnecken mit und ohne Haus und woran erkenne ich eine Königin?
Ein eigenes Haus dabei zu haben, ist schon praktisch. Im Laufe der Zeit entwickelten sich aber auch Schneckenarten, die kein Haus mehr besitzen. Die Schleimschicht dieser Tiere ist allerdings deutlich dicker, was ihnen guten Schutz bereitet. Durch das fehlende Haus flitzen sie außerdem einfacher in kleine Verstecke. Schnecken sind übrigens ideal für kleine Forscher. Schaue dir bei der nächsten Gartenarbeit ein gefundenes Schneckenhaus mal genauer an. Normalerweise drehen sich die Häuser wie ein Wirbel nach rechts. Nur selten gibt es Tiere mit einem Organismus, der andersherum angelegt ist und dann drehen sich auch die Wirbel des Hauses nach links. Schnecken mit diesem besonderen Haus nennen Fachleute Schneckenkönigin.
Nun weißt du ein wenig mehr über die kleinen Weichtiere, die im Garten umherkriechen, wenn es regnet. Finde als Nächstes heraus, welches das langsamste Tier der Welt ist – die Antwort wird dich vielleicht überraschen, denn es nicht die Schnecke. Falls ihr nach kleinen Gartenabenteuern auf der Suche nach großen Urlaubsabenteuern seid, findet ihr in unserem Video sechs tolle Ideen.