Der Herbst bringt nicht nur gemütliche Tage, sondern auch ein erhöhtes Risiko für Infektionskrankheiten wie Meningokokken-Erkrankungen, besonders bei Babys und Kleinkindern.¹ Die Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und kann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden.² Sie kann unter anderem zu einer Sepsis (Blutvergiftung) mit schweren Langzeitfolgen führen. Im Rahmen des Welt-Sepsis-Tages am 13. September wird auf die Schutzmöglichkeiten, die ihr eurem kleinen Schatz bieten könnt, aufmerksam gemacht.
Wusstet ihr beispielsweise, dass es verschiedene Meningokokken-Gruppen und daher unterschiedliche Schutzimpfungen gibt? Viele Mütter und Väter sind sich dessen nicht bewusst, so auch die ehemalige Spitzensportlerin Miriam Neureuther. Umso wichtiger ist es ihr heute als Botschafterin für die Aufklärungskampagne „Meningitis bewegt.“ darauf aufmerksam zu machen. „Ich kannte nur die C-Impfung gegen Meningokokken, weil das auch die ist, die der Kinderarzt damals empfohlen hat, macht die dreifache Mutter deutlich. Dass es noch weitere Impfungen gibt, war ihr lange nicht bewusst.
Wenn eine Ansteckung mit Meningokokken-Bakterien passiert, dann sehr schnell und unbemerkt: Die Bakterien werden als Tröpfcheninfektion übertragen, zum Beispiel beim Sprechen, Husten, Niesen oder Küssen.³ Zehn Prozent der Menschen tragen Meningokokken ohne nachweisbare Symptome im Nasen-Rachen-Raum⁴ und können die Erreger unbewusst an Babys und Kleinkinder weitergeben - oder diese untereinander. Kommt es zu einer Blutvergiftung, kann die Erkrankung innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich verlaufen. Betroffene leiden oft ihr Leben lang an den möglichen Folgen wie Haut- und Gewebezerstörung und Vernarbungen, in Extremfällen können sogar Amputationen notwendig sein.⁵ Besonders in den kälteren Monaten ist das Risiko einer Ansteckung deutlich erhöht. Dabei gibt es Möglichkeiten, auch die Kleinsten bestmöglich zu schützen.
Neben Infektionskrankheiten wie Meningokokken-Erkrankungen steigt in den kalten Monaten auch das Risiko für andere Krankheiten. Die sieben Kinderkrankheiten aus unserem Video solltet ihr kennen:
Die Kleinsten so früh wie möglich schützen
„Prävention ist mir sehr wichtig, weil du einfach wahnsinnig viel verhindern kannst, dadurch.“ Deshalb ist die Aufklärung über Meningokokken der ehemaligen Biathletin auch eine Herzenssache.
Denn die meisten Meningokokken-Fälle treten bei Kindern unter fünf Jahren auf, wobei das Risiko im ersten Lebensjahr am höchsten ist.⁴ Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat in diesem Jahr ihre Impfempfehlung für Babys und Kleinkinder erweitert und empfiehlt neben der Standardimpfung gegen Meningokokken C nun auch standardmäßig die Impfung gegen Meningokokken B,⁶ die in Deutschland häufigste Meningokokken-Gruppe.⁷ Beide Impfungen sollten frühestmöglich durchgeführt werden. Zudem empfiehlt die STIKO, dass bisher nicht erfolgte Meningokokken-Impfungen bis zum 5. Geburtstag schnellstmöglich nachgeholt werden.
Gut zu wissen: Euer Kind ist bereits drei oder vier Jahre? Dann könnt ihr jetzt die Möglichkeit der Nachholimpfung nutzen, und eurem Schatz auch jetzt noch bestmöglich schützen. Die Nachholimpfung gegen Meningokokken B wird von der STIKO bis zum fünften Geburtstag empfohlen, falls es vorher keine Immunisierung gab, und von allen Krankenkassen erstattet.⁶ Für einen umfassenderen Schutz ist die Meningokokken-ACWY-Impfung zusätzlich möglich, die vor allem bei Reisen empfohlen wird, aber nicht Teil des Standardimpfprogramms ist.⁴
Die Kosten übernehmen die Krankenkassen
Die beiden von der STIKO empfohlenen Impfungen gegen Meningokokken B und C werden als Pflichtleistung durch alle Krankenkassen übernommen. Da die Empfehlung der Meningokokken-B-Impfung noch recht neu ist, kann es vereinzelt vorkommen, dass die Erstattung noch nicht automatisch über die Versichertenkarte des Kindes erfolgt. Die Krankenkassen sind jedoch auf jeden Fall zur Kostenübernahme verpflichtet. Wenn ihr euch unsicher seid, solltet ihr euch beim örtlichen kinderärztlichen Praxisteam erkundigen, wie die Erstattung dort aktuell geregelt ist.
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¹ Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen". Verfügbar unter: https://bit.ly/2X7aroA. August 2024.
² BZgA: „Erregersteckbrief Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/34WO5Zw. August 2024.
³ Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen". Verfügbar unter: https://bit.ly/2qJBw5i. August 2024.
⁴ RKI: „Ratgeber Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/2CDBI8G. August 2024.
⁵ Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen". Verfügbar unter: https://bit.ly/2Cyj2Y6. August 2024.
⁶ RKI: „Epidemiologisches Bulletin 03/2024“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3O6N2PX. August 2024.
⁷ RKI: SurvStat@RKI 2.0. Stand: Epidemiologisches Jahrbuch 2022. Fallzahlen gemäß Referenzdefinition; Meldepflicht gemäß IfSG; Meningokokken-Erkrankungen mit Angabe der Serogruppe. Verfügbar unter: https://survstat.rki.de. August 2024.
In freundlicher Zusammenarbeit mit GSK.
NP-DE-MNU-ADVR-240027; 08/24