Sonnenblumenöl ist ein Klassiker in der deutschen Küche, hat aber einen schlechten Ruf. Warum du den Verzehr einschränken solltest, erfährst du hier!
Was ist ungesund an Sonnenblumenöl?
Wie jedes pflanzliche Öl enthält auch Sonnenblumenöl unterschiedliche Fette: einen kleinen Teil gesättigte Fette, einen großen Teil einfach ungesättigte Fette und einen Teil mehrfach ungesättigte Fette. Der Grund, weshalb Sonnenblumenöl so kritisiert wird, ist das Verhältnis der mehrfach gesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6. Sie sind zwar beide lebenswichtig für unseren Körper, allerdings gilt Omega-3 als entzündungshemmend und Omega-6 als entzündungsfördernd.
Die beiden Fettsäuren sollten also in einigermaßen gleichmäßigen Mengen aufgenommen werden, damit sie sich ausgleichen. Im Sonnenblumenöl übersteigt die Menge an Omega-6 das Omega-3 aber um ein Vielfaches. Außerdem kann es nur geringe Anteile an anderen gesunden Nährstoffen verzeichnen. In Studien wurde die erhöhte Aufnahme von Omega-6, wie es durch Sonnenblumenöl der Fall ist, durch ihre entzündungsfördernde Wirkung als gesundheitsschädlich erachtet. Indem man vermehrt Omega-3 verzehrt, kann laut Studien die Sterblichkeit aufgrund koronarer Herzkrankheiten gesenkt werden.
Solltest du also auf Sonnenblumenöl verzichten?
Wenn du zu denjenigen gehörst, die Sonnenblumenöl wegen seines neutralen Geschmacks in Speisen bevorzugen, musst du es nicht ganz aus deiner Küche verbannen. In neueren Studien werden erste Ergebnisse gesammelt, dass Omega-6 womöglich doch nicht ganz so entzündungsfördernd und ungesund ist, wie bisher angenommen. Außerdem kommt es auf die Menge an!
Das Tückische ist aber, dass Omega-6 auch in sehr vielen anderen Lebensmitteln (wie Margarine, Fleisch, Nüsse) steckt und du so mehr davon aufnimmst, als du denkst. Das Ziel sollte also sein, Öle mit einem höheren Omega-3-Anteil zu wählen, da diese dem Omega-6 entgegenwirken, was besonders wichtig für unsere Herzgesundheit ist. Hinzu kommt, dass Sonnenblumenöl zwar verhältnismäßig hoch erhitzt werden kann, jedoch nicht ganz so hoch wie andere Öle. Das heißt, es entstehen schneller schädliche Stoffe. Du solltest es nur zum leichten Andünsten von Gemüse nutzen, jedoch nicht zum starken Braten oder Frittieren.
Gemüsepfannen sind mit dem richtigen Öl angedünstet ein gesundes und leckeres Gericht. Wann welches Gemüse Saison hat, erfährst du im Video:
Was ist gesund an Sonnenblumenöl?
Wie schon angeklungen ist, ist Sonnenblumenöl nicht so schlecht, wie es gerne dargestellt wird. Es enthält im Vergleich zu anderen Öl zum Beispiel viel Vitamin E. Dieses Antioxidans schützt deine Zellen, stärkt dein Immunsystem und kann Herz-Kreislauf-Krankheiten vorbeugen.
Das sind gesunde Alternativen für Sonnenblumenöl
Der neutrale Geschmack von raffiniertem Sonnenblumenöl ist für viele Gerichte ein großer Vorteil. In Maßen kannst du es problemlos hin und wieder zum Kochen nutzen. Für ein ausgewogenes Fettverhältnis lohnt es sich aber, auch regelmäßig zu anderen Ölen zu greifen. Die bekanntesten und besten Alternativen zum Kochen sind Raps- und Olivenöl. Beide enthalten mehr gesunde Fette (darunter Omega-3) als Sonnenblumenöl und sind auch noch stärker erhitzbar.
Es gibt aber noch mehr gesunde Pflanzenöle, die eine gute Quelle von der wichtigen entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäure und anderen gesunden Fetten darstellen. Einige davon dürfen jedoch nur kalt genossen werden. Andere gibt es neben einer raffinierten Variante auch noch in einer „kaltgepressten“ beziehungsweise „nativen“ Variante – diese darf ebenfalls nicht erhitzt werden. Native Öle sind hochwertiger und bringen noch mehr gesunde Fette und andere Nährstoffe mit. Du kannst du sie beispielsweise für Salat-Dressings nutzen und so in deinen Speiseplan integrieren.
Deine gesunden Alternativen für Sonnenblumenöl sind:
Als Ernährungsberaterin empfehle ich dir, verschiedene Öle für verschiedene Gerichte zuhause zu haben. Bei einem ausgewogenen Genuss ist auch das gelegentliche Sonnenblumenöl nicht mehr allzu ungesund.
Wie ungesund Sonnenblumenöl ist, bleibt umstritten. Es enthält zwar viel Vitamine E, aber auch große Mengen von entzündungsförderndem Omega-6. Da es viele Öle mit gesünderem Fettverhältnis gibt, solltest du Sonnenblumenöl nur in Maßen verwenden und öfter zu besseren Alternativen wie Raps- und Olivenöl greifen.