Ob als Pommes, Püree oder gebraten – die Kartoffel ist auf dem Teller äußerst beliebt. Zählt sie eigentlich zu den Gemüsesorten? Wir verraten es dir.
Ist die Kartoffel ein Gemüse?
Auf dem Teller gilt die Kartoffel als Beilage, aber was heißt das? Die Knollen aus der Erde liegen im Supermarkt schließlich in der Gemüseabteilung, aber gehören sie dort wirklich hin? Eigentlich nicht, denn die Deutsche Gesellschaft für Ernährung wertet die Kartoffel als Getreideprodukt. Das liegt daran, dass die tolle Knolle so viele Kohlenhydrate enthält. In der Backabteilung findest du sogar Kartoffelmehl zum Backen. Manche Bäckereien verkaufen Kartoffelbrötchen neben anderen Getreideprodukten.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) ordnet Kartoffeln und Süßkartoffeln den landwirtschaftlichen Kulturen zu. Auch dort wird die Knolle nicht als Gemüse oder gar Obst deklariert. Die Bezeichnung ist in den meisten Ländern aber dennoch üblich, daher findest du Kartoffeln auch in der Gemüseabteilung.
Warum werden Kartoffeln oft als Gemüse bezeichnet?
Wenn du andere Menschen fragst, würden die meisten von ihnen Kartoffeln zu den Gemüsesorten zählen. Die Gründe dafür sind schnell erklärt: Kartoffeln wachsen in der Erde und gehören (wie Tomaten auch) zu den Nachtschattengewächsen. Sie werden geerntet und wurden 2003 sogar als Gemüse des Jahres ausgezeichnet. Da ist es kein Wunder, dass der Volksmund die Kartoffel in die Kategorie Gemüse eingeordnet hat. Botanisch gesehen stimmt das ebenfalls.
Die Sonderrolle wurde der Kartoffel aus ernährungswissenschaftlichen Gründen zugeschrieben: Kartoffeln haben mehr Kohlenhydrate als andere Gemüsesorten und sind daher gehaltvoller. Eine generelle Ernährungsempfehlung lautet, dass wir Menschen fünf Portionen Gemüse am Tag essen sollten. Wenn die Kartoffel zu den Gemüsearten gehören würde, könnten wir sie fünfmal am Tag in verschiedenen Formen genießen. Da sie dafür aber zu viele Kalorien und Kohlenhydrate enthält, ist sie aus ernährungsphysiologischer Sicht kein Gemüse.
Bist du ein echter Gemüseliebhaber? Schau dir die sechs gesündesten Obst- und Gemüsesorten im nachfolgenden Video an.
Sind Kartoffeln genauso gesund wie Gemüse?
Das Nachtschattengewächs ist also weder Obst und Gemüse, sondern ein Getreide. Enthalten sind neben Stärke und Ballaststoffe vor allem Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß. Daher sättigen Kartoffeln dich noch lange nach dem Essen. Fett enthalten Kartoffeln fast gar nicht, daher haben sie weniger Kalorien als viele andere Lebensmittel. Dennoch kann die Kartoffel ein Dickmacher sein, wenn du sie beispielsweise täglich frittiert als Pommes verzehrst. 80% der Knolle bestehen aus Wasser und mit einer Kaloriendichte von 70 kcal auf 100 g. Daher ist die Kartoffel für einen kalorienbewussten Speiseplan geeignet. Ihre Nährstoffe sind vielfältig und wichtig, in gewisser Weise ist die Kartoffel daher genauso gesund wie Gemüse. Für einen abwechslungsreichen und vielfältigen Ernährungsplan gehören Kartoffeln auf jeden Fall in die Vorratskammer.
Wichtig zu wissen: Es kommt sehr darauf an, wie du Kartoffeln zubereitest. Pellkartoffeln sind gesünder und kalorienärmer als fettige Bratkartoffeln mit Speck oder Pommes aus der Fritteuse.
Viele Gemüsesorten kannst du roh essen, bei Kartoffeln ist hier Vorsicht geboten. Kennst du dich aus mit der Zubereitung von einfachen Gerichten wie Pellkartoffeln? Ob Gemüse oder nicht, kaum ein Lebensmittel ist so abwechslungsreich wie die Kartoffel, mit der du wirklich viele Gerichte kochen kannst.