Traditionell empfehlen viele Hebammen, bestimmte Lebensmittel während der Stillzeit zu meiden. In diesem Artikel untersuchen wir, ob diese Vorsicht auch beim Spargelkonsum gerechtfertigt ist.
Wie gesund ist Spargel?
Deutschland nimmt eine Spitzenposition in der Spargelerzeugung ein mit einer jährlichen Ernte von über 70.000 Tonnen auf rund 20.000 Hektar Anbaufläche. Die Beliebtheit dieses Gemüses erklärt sich durch seine ernährungsphysiologischen Vorteile: Es vereint einen niedrigen Kaloriengehalt, der es zu einem idealen Begleiter bei Diäten macht, mit einem hohen Gehalt an essenziellen Nährstoffen.
Spargel liefert nicht nur zahlreiche Vitamine, die Stoffwechselprozesse unterstützen, sondern besitzt auch harntreibende Eigenschaften. Ein bekannter Nebeneffekt des Spargelkonsums ist der charakteristische Geruch des Urins, der durch die enthaltene Asparaginsäure verursacht wird, welche die Nierentätigkeit stimuliert. Diese entwässernde Eigenschaft macht Spargel zu einem wertvollen natürlichen Mittel gegen Wasseransammlungen im Körper.
Vorsicht bei übermäßigem Spargelkonsum: Gichtrisiko
Ein übermäßiger Spargelkonsum kann bei anfälligen Personen Gichtanfälle auslösen. Gicht, eine Stoffwechselstörung charakterisiert durch erhöhte Harnsäurewerte im Blut, manifestiert sich typischerweise durch intensive Gelenkschmerzen, besonders im Großzehenbereich.
Der Zusammenhang zum Spargel liegt in dessen hohem Puringehalt. Beim Abbau dieser Substanzen entsteht Harnsäure. Daher ist eine Begrenzung der täglichen Purinaufnahme auf maximal 500 Milligramm empfehlenswert. Personen mit bestehender Gichterkrankung sollten ihre Ernährung unbedingt mit medizinischem Fachpersonal abstimmen.
Welche Nährstoffe sind im Spargel enthalten?
100 Gramm weißer Spargel enthält unter anderem:
- Kalorien: 18
- Kohlenhydrate: 2 Gramm
- Kalium: 200 Milligramm
- Phosphat: 45 Milligramm
- Calcium: 25 Milligramm
- Magnesium: 15 Milligramm
- Natrium: 4 Milligramm
- Vitamine: Beta-Carotin, Vitamin E, Vitamin C, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Folsäure
Welche wunderbaren Wirkungen Muttermilch hat, erfährst du im Video:
Ist Spargel in der Stillzeit problematisch?
Viele Hebammen vertreten nach wie vor die Meinung, stillende Mütter sollten bestimmte Lebensmittel nicht zu sich nehmen, da diese unschöne Nebenwirkungen, wie beispielsweise Blähungen, verursachen könnten. Allerdings zählen solche Ratschläge mittlerweile zu den Ammenmärchen. Muttermilch wird schließlich aus dem Blut gebildet. Lebensmittel haben da also keinen direkten und auch nur bedingt Einfluss auf Menge und Zusammensetzung. Anders ist das jedoch bei Stoffen wie Alkohol. Der geht schließlich auch in euer Blut über.
Solltet ihr jedoch feststellen, dass euer Baby unter Bauchschmerzen oder Blähungen leidet, dann ist es sicher keine schlechte Idee, eine Zeit lang den Spargel von der Speisekarte zu streichen, um herauszufinden, ob es an dem Gemüse liegen könnte. In der Regel ist das allerdings nicht der Fall. Vergesst bitte auch nicht, dass viele kleine Babys Blähungen haben, egal was Mama isst. Was man noch wissen sollte: Ja, Spargel ist geeignet, wenn man einige Pfunde verlieren möchte, aber stillenden Müttern wird von einer zu starken Gewichtsabnahme abgeraten.