Spinnentieren haftet ein gewisser Ekelfaktor an. Doch sind die Berührungsängste tatsächlich gerechtfertigt und Weberknechte wirklich giftige Tiere?
Weberknechte unter der Lupe – besser als ihr Ruf
Der Weberknecht ist ein unliebsamer Gast. In Wohnungen halten sich die Spinnentiere eher weniger auf. Sie erschrecken uns – so wie auch Kellerasseln – im Keller, im Garten oder in der Garage. „Opa Langbein“ ist an seinen verlängerten Gliedmaßen deutlich zu erkennen. Doch damit erschöpft sich häufig das Wissen über die Spinnentiere, die eigentlich gar keine Spinnen sind, bereits.
Weltweit gibt es rund 3.600 Arten der Weberknechte. In Deutschland begegnen uns immerhin etwa 50 Arten. Weberknechte sind nicht wählerisch, was den Speisezettel betrifft. Als Allesfresser vertilgen die Spinnentiere sowohl pflanzliche Stoffe als auch lebende oder tote Insekten. Daher kann der Weberknecht so wie auch Ameisen sogar als Nützling bezeichnet werden.
Ist der Weberknecht giftig?
Weberknechte sind botanisch gesehen keine Spinnen. Ein Unterschied zeigt sich darin, dass Weberknechte keine Giftdrüsen besitzen. Sie sind dagegen mit Stinkdrüsen ausgerüstet. Durch die Absonderung eines stinkenden Sekrets treiben Weberknechte ihre Fressfeinde in die Flucht und können sie auch betäuben oder töten. Erinnert dich das an Stinktiere?
Für uns Menschen ist der Weberknecht völlig harmlos. Das stinkende Sekret stellt keine Gefahr dar. Ebenso sind die Kieferklauen nicht stark genug ausgebildet, um die menschliche Haut durchdringen zu können.
Worin unterscheiden sich Weberknechte und Spinnen?
Weberknechte gehören der Klasse der Spinnentiere an. Im Gegensatz zu Spinnen können Weberknechte keine filigranen Netze bauen und müssen sich mit zwei, anstatt mit acht Augen zufriedengeben.
Du erkennst den Weberknecht an folgenden Merkmalen:
- Körper zwei bis drei Millimeter lang
- Körper oval bis rund
- Körper einteilig, Vorder- und Hinterleib nicht sichtbar
- Augenhügel am vorderen Körper
- scherenförmige Kieferklauen am Kopf
- acht lange Laufbeine in vier Beinpaaren
Manche Spinnen wären vielleicht neidisch auf die Sollbruchstellen an den Beinen des Weberknechts. Bei Gefahr zeigt sich der Weberknecht clever und kann seine Feinde damit ablenken, ein Bein abzuwerfen, während er sich mit seinen übrigen erstaunlich beweglichen Beinchen in Sicherheit bringt.