Eine Erbschaft ist mit gemischten Gefühlen verbunden und kostet Geld! Wir verraten dir, wie du das Vermögen ohne Steuern an die Lieben weitergibst.
Wie hoch ist die Erbschaftssteuer?
Bei den meisten Erbschaften fallen Steuern an. Sie werden von der Erbempfängerin oder dem Erbempfänger an das Finanzamt abgeführt. Je nach Verwandtschaftsgrad gibt es Freibeiträge, die du dir schon zu Lebzeiten zunutze machen kannst. Ist absehbar, dass du dein Vermögen nicht ausgeben, sondern an Familienmitglieder weitergeben wirst, plane das Erbe clever. Niemand sagt, dass du damit bis zu deinem Tod warten musst. Die Weitergabe des Familienvermögens kann bereits zu Lebzeiten beginnen, dann in vielen Fällen mit deutlich weniger Steuerlast oder sogar steuerfrei! Entscheidend sind die Freibeträge für Schenkungen, deren Höhe wie folgt aussieht:
- Bei Ehegatten liegt der Freibetrag bei 500.000 Euro.
- Deine Kinder erben bis zu 400.000 Euro steuerfrei.
- Bis zu einem Betrag von 200.000 Euro zahlen deine Enkel*innen und Urenkel*innen keine Steuern.
- Deine Geschwister und sonstige Verwandte zahlen ab einer Summe von 20.000 Euro Steuern.
Wie hoch die Erbschaftssteuer ausfällt, hängt von der Steuerklasse der Empfängerin oder des Empfängers ab. Denkbar sind zwischen sieben und 50 Prozent.
Was ist eine strategische Vermögensübertragung?
Bei der strategischen Vermögensübertragung geht es um die Weitergabe deines Familienvermögens mit so wenig Steuerbelastung wie möglich. Eine wichtige Rolle spielen Schenkungen, die du zu Lebzeiten durchführst. Die obigen Freibeträge erneuern sich alle zehn Jahre. Du bist somit bei einem großen Vermögen in der Lage, alle zehn Jahre 400.000 Euro steuerfrei an deine Kinder zu verschenken. Das gilt auch für Kapitalanlagen wie Immobilien. In vielen Fällen ist es sinnvoll, eine Immobilie direkt an die Nachkommen zu übertragen. Du verhinderst so, dass deine Nachkommen im Falle deines Todes zu viel Steuern an das Finanzamt abführen müssen. Bei der strategischen Übertragung von Vermögen besteht das Ziel darin, das Familienvermögen nicht erst nach dem Tod, sondern schon zu Lebzeiten zu übertragen und zu verteilen.
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Immobilien steuerfrei an Nachkommen vererben
Anstatt das Geld bar zu vererben, kann die Investition in eine Immobilie zu Lebzeiten Sinn machen. Diese kannst du bereits an deine Nachkommen übertragen (schenken) oder aber bis zu deinem Tod selbst nutzen. Letzteres hast den Vorteil, dass die Erbschaftssteuer unter Umständen völlig entfällt, selbst wenn die Immobilie mehr wert ist als der Freibetrag. Das ist dann der Fall, wenn du bis zu deinem Tod noch selbst in deinem Haus oder der Wohnung gelebt hast und deine Erbin oder dein Erbe mindestens zehn Jahre nach deinem Tod dort lebt. Außerdem darf deine Immobilie maximal 200 m² haben: Alles, was darüber liegt, wird steuerpflichtig.
Deine Erb*innen sind nicht gezwungen, die Erbschaft anzutreten. Gründe für die Ausschlagung sind oft Familienstreitigkeiten oder Schulden. Eine frühzeitige Erbschaftsplanung ist nicht nur steuerlich sinnvoll, sondern auch wichtig für einen geregelten Nachlass ohne Streit. Informiere dich im Zweifel bei deiner Steuerberaterin oder deinem Steuerberater, welche Möglichkeiten es gibt.