Tauben sind nicht nur einfach Vögel – weltweit gibt es über 300 Arten. Auf welche Taubenarten du in Deutschland triffst, verraten wir dir hier.
Warum haben Tauben einen schlechten Ruf?
Tauben zählen für viele Menschen nicht gerade zu den Sympathieträgern. Ihnen wird nachgesagt, dass sie Krankheiten übertragen würden. Zudem empfinden einige Menschen sie als lästig, verscheuchen oder töten sie gar. Dabei haben die „Ratten der Lüfte“, wie sie fälschlicherweise betitelt werden, wundervolle Eigenschaften: Sie sind äußerst anpassungsfähig, intelligent und liebenswert. Laut dem Deutschen Tierschutzbund ist es wissenschaftlich belegt, dass von Tauben keine größere Ansteckungsgefahr ausgeht, als von anderen Vögeln oder Haustieren, wie Hunde und Katzen. Zudem stellen mögliche Krankheiten lediglich eine Gefahr für andere Tauben dar, sodass für gesunde Menschen keinerlei Risiko besteht.
Welche Taubenrassen gibt es in Deutschland?
Bei Tauben handelt es sich um eine besonders artenreiche Familie. Mit über 300 Arten sind sie auf fast jedem Kontinent vertreten und haben sich dabei ihrer Umwelt perfekt angepasst. Je nach Rasse sind alle erdenklichen Federfarben und Körperformen möglich. Hierzulande triffst du vor allem auf folgende Taubenarten:
#1 Straßentaube: Urbaner Überlebenskünstler
Die Straßentaube, auch Stadttaube genannt, ist wohl mit Abstand die häufigste Taubenart, die du zu Gesicht bekommst. Sie stammt von der Felsentaube ab, die rund ums Mittelmeer verbreitet ist. Oft sind sie mit verwilderten Zuchttauben gekreuzt, sodass sich die Farbe und das Muster des Federkleides unterscheiden kann. Mittlerweile haben sich große Populationen gerade in urbanen Siedlungen weit verbreitet, da hier das Nahrungsangebot groß ist und es viele Nistplätze gibt.
#2 Ringeltaube: Wald- und Feldbewohner
Deutlich größer als die Straßentaube ist die Ringeltaube. Auch sie kommt sehr häufig vor und fühlt sich in Städten, Dörfern, Wäldern und Gärten sehr wohl. Abgesehen von ihrer erstaunlichen Größe, besitzen sie zudem charakteristische Merkmale. Dazu zählt ihr blau-graues Federkleid und der unverkennbare weiße Fleck am Hals.
#3 Türkentaube: Exotischer Schönling
Ursprünglich stammt die Türkentaube aus Asien. Von den westasiatischen Steppen und Halbwüsten ausgehend, hat es der Exot geschafft, sich in Mitteleuropa erfolgreich anzusiedeln. Sie ist mittelgroß und weist eine schöne beige-graue Färbung auf, wobei der schwarz gefärbte Nackenring besonders gut zur Geltung kommt.
#4 Turteltaube: Symbolträger der Liebe
Die Turteltaube – ein Symbol der Liebe und Treue. Diese kleine Taube wirst du in Deutschland nicht allzu oft antreffen. Auch wenn sie sich hier etabliert hat, ist sie im Gegensatz zu den anderen Taubenarten ein Zugvogel und verbringt den Winter in den warmen Gebieten der afrikanischen Savanne.
Wie haben sich die Tauben verbreitet?
Meist handelt es sich bei den Tauben um ausgesetzte Haustauben. Bereits 5000 v. Chr. wurden Felsentauben in Ägypten und Mesopotamien domestiziert. Ihr Kot wurde als Düngemittel verwendet und ihr Fleisch sowie ihre Eier als Nahrungsquelle genutzt. Tauben, die ausgesetzt worden sind oder sich verirrt haben, landeten letztendlich in unseren Städten und verbreiteten sich so über alle Kontinente.
Das schlechte Image der Taube ist völlig unbegründet. Vielmehr waren wir es selbst, die der Taube den Ruf einer „krankheitsübertragenden Plage“ zugeschrieben haben. Durch das Aussetzen domestizierter Tauben haben wir ihnen den Bezug zum Menschen abgeschrieben. Dabei waren sie einst geliebte und sehr intelligente Haustiere. Es gibt übrigens weitere Tierarten, die einst dem menschlichen Nutzen dienten.