Hummeln sind kugelrund und pelzig und haben kleine Flügel. Wie können sie trotzdem fliegen? Wir verraten dir ihre Tricks.
Für die Kleinsten: Hummeln sind dick und sie brummen – und sie können fliegen
Hummel sind friedlich, pelzig wie ein kleiner Bär und kugelrund. Trotzdem können sie fliegen. Wenn es nach den Gesetzen geht, die besagen, wie etwas beschaffen sein muss, dass es fliegen kann, dürfte dieses Insekt nicht fliegen. Aber die Hummel kann es, denn ihre Flügel sind nicht steif wie bei einem Flugzeug. Sie sind biegsam und beweglich. Das liegt daran, dass in ihren Flügeln ein Eiweißstoff enthalten ist, der sich um das dreifache dehnen lässt und nicht reißt. Obwohl die Hummel also kleine Flügel hat, sind diese kräftig und können viel Luft bewegen. Sie haben außerdem ein Gelenk, ähnlich wie ein Ellenbogen bei uns, durch das sie ihren Flügel knicken und noch beweglicher machen können. Bis zu 200 mal schlagen ihre Flügel in der Sekunde. Durch schnelle Kreiselbewegungen schaffen sie es, sich in die Luft zu erheben. Das funktioniert ähnlich wie bei einem Hubschrauber.
Für die Größeren: Warum sind Hummeln so gute Flieger?
In einer Gesprächsrunde mit dem Physiker Ludwig Prandl wurde in den 1930er Jahren darüber diskutiert, dass die Hummel aufgrund ihres Körperbaus eigentlich nicht fliegen könne. Aber die Hummel beweist es tagtäglich. Das Protein Resilin macht ihre Flügel äußerst dehnbar und ein zusätzliches Gelenk in der Flügelmittel ermöglicht es ihr, die Flügel unendlich schnell rotieren zu lassen, wobei ein Wirbel an deren Vorderkante entsteht. Dieser Wirbel hebt die Hummel durch Unterdruck in die Luft. Hummelflügel tragen also die Superkraft in sich. Bienen haben so ein Powergelenk nicht. Forscher haben herausgefunden, dass die Hummel 8,5 Prozent weniger Gewicht tragen kann, wenn man ihr Gelenk fixiert. Die Hummel schafft es, das Doppelte ihres eigenen Körpergewichts als Last zu tragen. Sie sammelt emsig Blütenpollen. Die Hummel ist ein fleißiger Sammler und Bestäuber.
Wusstest du, dass es ein Gerät gibt, das bei Insektenstichen hilft? Unser Videotipp zeigt es dir.
Wer hat den Flugvorteil – Biene oder Hummel?
Die pelzigen Pummelchen sind Meisterflieger. Hättest du gedacht, dass sie sogar seitwärts, rückwärts und in enorme Höhen fliegen können? Sie erklommen mit ihren Turboflügeln sogar den Mount Everest bis zu einer Höhe von 5.600 Metern. In Laborversuchen meisterte die Hummel Herausforderungen, die Luftbedingungen bei einer Höhe von 9.000 Metern entsprachen. Im Gegensatz zur Biene, die ihre Flugtätigkeit erst bei etwa 15 Grad startet, ist die Hummel schon bei 8 Grad und auch bei Bewölkung aktiv. Die Biene liebt es wolkenfrei. Die Hummel ist auch waghalsiger. Während Bienen sich bei einer maximalen Windgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde in die Luft erheben, saust die Hummel noch bei bis zu 70 Kilometern pro Stunde davon.
Fazit
Die Hummel wird oft unterschätzt. Sie ist ein tollkühner und gekonnter Flieger mit besonderen Flugextras. Können Hummeln auch stechen? Mehr über sie und ihren Lebensraum erfährst du in unserem Lesetipp.
