Für Links auf dieser Seite erhält familie.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder grünblauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. familie.de
  2. Schulkind
  3. Was bedeutet „woke“: So wird das Wort verwendet

Slang

Was bedeutet „woke“: So wird das Wort verwendet

© Unsplash/Melany Rochester

Bist du „woke“ oder überlegst du noch, welche Bedeutung das hat? Nach dem Artikel weißt du sicherlich mehr und ob es auf dich zutrifft.

Was bedeutet „woke“?

Grundsätzlich ist das erstmal ein englisches Wort – „woke“ ist die Vergangenheitsform des Verbs „wake“, was auf Deutsch aufwachen bedeutet. Im Slang wird dieser Begriff als Adjektiv genutzt, wenn jemand ein Bewusstsein hat für Themen wie Diskriminierung, Sexismus, Rassismus und Klassismus. Es geht um Wachsamkeit gegenüber gesellschaftlichen und politischen Missständen und ein dementsprechendes Handeln – zum Beispiel selbst nicht zu diskriminieren. Tatsächlich steht der Begriff sogar im Duden und wird dort so definiert: „in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“. Der Begriff wird vorläufig mit politisch links orientierten Menschen verbunden.

Anzeige

Woher kommt „woke“?

Der Ausdruck wird etwa seit Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA als Adjektiv „woke“ genutzt – als Substantiv wird von „wokeness“ gesprochen. Es gelangte vor allem durch afroamerikanische Bürgerrechtsbewegungen der 60er Jahre in den Umlauf. Zu der Zeit wurde es noch als „stay woke“ genutzt und war Aufruf dafür, „gut informiert“ zu sein. Durch Black Lives Matter und #metoo gewann „woke“ größere Bekanntheit.

Wie benutze ich „woke“?

Wie schon erwähnt, „woke“ ist ein Adjektiv. Eine Person ist woke, wenn sie zum Beispiel Diskriminierung wie Sexismus und Rassismus erkennt. Dazu gehört meistens auch das Bewusstsein dafür, dass man selbst mit bestimmten politischen und gesellschaftlichen Missständen aufgewachsen ist und dementsprechend bestimmte Denk- und Verhaltensweisen besitzt. Du bist zum Beispiel woke, wenn du weißt, dass bestimmte Wörter (wie gewisse Bezeichnungen für Menschen dunklerer Hautfarbe) nicht verwendet werden sollen, weil sie für Ungerechtigkeit und Diskriminierung stehen – und daran hältst du dich auch selbst.

Kann „woke“ auch negativ verwendet werden?

Ja, manchmal ist „woke“ auch abwertend gemeint. Dann werden zum Beispiel Personen auf sarkastische Art so bezeichnet, die eher selbstgefällig wirken und (wie es auch im Duden steht) sich "demonstrativ woke" geben – sie kritisieren beispielsweise andere für diskriminierendes Verhalten, sind sich aber wenig über ihr eigenes bewusst. Tatsächlich ist die Debatte über den Begriff und die Kritik etwas größer, wie es zum Beispiel auch der Skandal um Fynn Kliemann Anfang Mai 2022 und einer Aussage seinerseits über „diesen einen Teil der woken linke Szene“ zeigt. Da spielt dann der Kontext eine große Rolle.

Anzeige

Seltsame Abkürzungen und Wortkreationen aus anderen Sprachen – wir stellen dir im Video die merkwürdigsten Jugendwörter vor. Natürlich erklären wir auch gleich noch, was sie bedeuten:

Sheesh & Co.: Das sind die merkwürdigsten Jugendwörter

Fazit

Das Wort „woke“ kommt also aus dem Englischen und steht für das Bewusstsein gegenüber sozialen und politischen Missständen und einem dazugehörigem Engagement. Der Begriff hat es sogar in den Duden geschafft. Er wird als Adjektiv verwendet und wird je nach Kontext auch abwertend gemeint. Hast du schon andere Slang-Begriffe aus dem Englischen gehört? Wir erklären die gerne, was „lost“ und „sus“ bedeuten.

Jugendsprache-Quiz: Weißt du genau, was diese Jugendwörter bedeuten?

Hat dir "Was bedeutet „woke“: So wird das Wort verwendet" gefallen, weitergeholfen, dich zum Lachen oder Weinen gebracht? Wir freuen uns sehr über dein Feedback – und noch mehr, wenn du uns auf Pinterest, Youtube, Instagram, Flipboard und Google News folgst.