Auf der Welt werden so viele verschiedene Feste gefeiert. Wir stellen dir das Opferfest vor, zeigen dir seine Herkunft und welche Traditionen dazugehören.
Was ist das Opferfest genau?
Das Opferfest zählt neben dem Ramadan-Fest (zu dem auch Zuckerfest gehört) zu den wichtigsten Feiertagen im Islam. In der arabischen Sprache wird es mit „Eid al-Adha“ übersetzt und im Türkischen nennt man es „Kurban Bayrami“. Das Opferfest wird über vier Tage lang gefeiert, findet allerdings nicht immer zum selben Datum statt. Der Zeitpunkt richtet sich nach dem Mondkalender. Im Jahr 2023 begann das Opferfest am 27. Juni und endete am 01. Juli.
Für die Muslime hat das Opferfest eine so große Bedeutung wie für Christen Ostern, jedoch haben beide Ereignisse eine völlig andere Bedeutung. Das Opferfest erinnert an eine überlieferte Geschichte des Korans. Der Prophet Ibrahim erklärte sich dazu bereit, Allah (Gott) seinen Sohn Ismail zu opfern. Doch in letzter Minute stoppte Allah das Geschehen, nachdem er den Gehorsam Ibrahims erkannt hatte. Stattdessen wurde ein männliches Schaf geopfert.
Wie wird das Opferfest gefeiert?
Noch heute opfern viele sehr gläubige Muslime ein Tier, um der Bereitschaft des Propheten Ibrahims zu gedenken. Es werden sowohl Schafe, Ziegen als auch Rinder oder Kamele geopfert. Damit das Fleisch halal ist, müssen die Tiere auf bestimmte Weise getötet werden. Das wird „schächten“. Während des Schächtens blutet das geopferte und nicht betäubte Tier aus. Nach einer festen Regel wird das Fleisch des Tieres aufgeteilt. Ein Drittel dessen verzehrt die eigene Familie, ein Drittel bekommen Nachbar*innen oder Freund*innen und das letzte Drittel wird an Bedürftige gespendet.
Da das Schächten in Deutschland nur mit Sondergenehmigung erlaubt ist, senden manche Muslim*inne Geld in ihrer Heimat, um ihre Familie dort zum Erwerb eines Opfer-Tieres finanziell zu unterstützen. Doch auch der Besuch einer Moschee zum gemeinsamen Gebet sowie Familienzeit sind während des Opferfestes von großer Bedeutung. Die Menschen kleiden sich festlich, Kinder bekommen kleine Geschenke und in den schön geschmückten Häusern werden Besucher*innen zu einem festlichen Essen begrüßt.
Wie unterscheidet sich das Zuckerfest vom Opferfest?
Neben dem Opferfest stellt das Zuckerfest die zweitwichtigste Feierlichkeit im Islam dar. Auf Türkisch nennt man es „Ramazan Bayrami“ und in arabischer Sprache übersetzt bedeutet es „Eid al-Fitr“. Das Zuckerfest beendet den Fastenmonat Ramadan. Während des Ramadans darf zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nicht gegessen, getrunken oder geraucht werden. Erst zur Dämmerung findet sich die Familie zu einem köstlichen Abendessen zusammen. Kleine Kinder sowie kranke und alte Menschen sind von der Fastenzeit jedoch ausgeschlossen. Das Zuckerfest feiern gläubige Muslime gemeinsam mit Freund*innen und Familie und einer großzügigen Speisenauswahl. Kinder werden mit zahlreichen Süßigkeiten beschenkt.
Du lernst immer wieder gerne etwas dazu, um dir neues Wissen anzueignen? Wie das mit diesen sieben Punkten besonders gut klappt, erfährst du in unserem Video:
Wissenswertes zum Opferfest
- Zum Opferfest spricht man sich gegenseitig die besten Wünsche aus. Auf Türkisch heißt es „Kurban bayraminiz mübarek olsun“ und im Arabischen würde man es mit „Eid Mubarak“ übersetzten.
- Muslimische Kinder können durch ihre Eltern einen schulfreien Tag für den ersten Tag des Opferfestes beantragen lassen.
- Aus Respekt küssen Kinder die Hand ihrer Großeltern, um ihnen mit dieser Geste Liebe, Treue und Respekt auszudrücken.
- Häufig, insbesondere in der Türkei, werden die geopferten Tiere vor dem Schächten mit Henna bemalt und mit Bändern und Perlen verziert.
