Es gibt verschiedene Arten von Senf. Vielleicht hast du auf einem Glas schon einmal die Bezeichnung Dijon-Senf gelesen und fragst dich nun, was das ist. Wir verraten dir, was es mit dem Begriff auf sich hat.
Was ist Dijon-Senf?
Dijon ist eine Stadt in Frankreich. Die Gegend, in der sie liegt, heißt Burgund. Dort wurde vor etwa 800 Jahren ein Rezept erfunden, nach welchem der Senf hergestellt wird. Das Besondere an dem Gewürz ist die Zusammensetzung der Zutaten und ihre Verarbeitung, die sich von herkömmlichen Methoden unterscheidet. Dadurch wird der Dijon-Senf besonders scharf, aromatisch und auch heller als andere Sorten.
Welche Zutaten stecken in Dijon-Senf?
Für Dijon-Senf verwenden die Hersteller ausschließlich braune und schwarze Senfsamen. Bei der Herstellung anderer Senfarten werden auch helle Senfsamen benutzt, die nicht so scharf sind. Hinzu kommt, dass die Samen nicht entölt werden, wodurch die Aromen vollständig erhalten bleiben. Die Verwendung von Verjus, dem Saft unreifer Weintrauben (anstatt des üblicherweise verwendeten Essigs), verleiht dem Dijon-Senf ein besonderes Aroma.
Wie wird Dijon-Senf hergestellt?
Die braunen und schwarzen Senfkörner werden gereinigt und zusammen mit Wasser, Verjus, Salz und Gewürzen im Maischebehälter angesetzt. Im zweiten Schritt werden die Senfsaaten fein gemahlen, wodurch das Endprodukt an Aroma gewinnt. Nach dem Mahlen werden die Schalen der Senfkörner entfernt. Das geschieht in einer Siebschleuder, einer sogenannten Tamiseuse. Bei dem Schleuderprozess bleiben die groben Senfkornschalen im Sieb hängen, während aber die feinen Kerne nach außen gelangen. So entsteht ein feiner, heller Senf.
Wird Dijon-Senf nur in Frankreich hergestellt?
Der Ursprung des Dijon-Senfs liegt in der französischen Stadt Dijon. Dort wurde der Senf auf die beschriebene Weise zum ersten Mal im 13. Jahrhundert hergestellt. Das Rezept kann jeder verwenden und seinen eigenen Dijon-Senf herstellen. Dabei ist es egal, ob dieser Senf in Frankreich oder in einem anderen Land produziert wird. Es handelt sich nämlich keine geschützte Marken- oder Herkunftsbezeichnung, sondern um ein Herstellungsverfahren. Tatsächlich wird in der Stadt Dijon seit einigen Jahren gar kein Senf mehr hergestellt, sondern nur noch verkauft.
Aufgrund seiner besonderen Herstellungsweise ist Dijon-Senf unter Genießern sehr beliebt, da er aromatischer und feiner ist, als herkömmliche Senfarten. Es gibt ihn zwar nicht ausschließlich in Frankreich, aber in Burgund versuchen einige, die traditionellen Methoden aufrechtzuerhalten. Du interessierst dich für die Geschichte von bestimmten Gerichten und Delikatessen? Dann erfahre als Nächstes, was Pide ist.