Jedes Kind liebt es, Märchen vorgelesen zu bekommen. Doch weißt du eigentlich, was ein Märchen ist? Wir erklären es dir.
Es war einmal... Märchen kinderleicht erklärt
„Märchen“ bedeutet eigentlich nur „Erzählung“. Der Begriff leitet sich von dem Wort „Maere“ ab. Im Vergleich zu Sagen, die häufig einen Funken Wahrheit beinhalten, sind Märchen frei erfundene Geschichten. Seit jeher erzählen sich die Menschen gegenseitig Geschichten. Sie wurden zunächst einfach weitergetragen, das heißt, immer wieder neu erzählt. Erst zu späterer Zeit wurden diese Geschichten aufgeschrieben. Die bekanntesten Märchen-Erzähler sind die Gebrüder Grimm. Erstmals veröffentlichten sie 1812 unter dem Titel „Kinder- und Hausmärchen“ ihre erste Märchensammlung in Form eines eigenen Buchs. Es gibt dieses Buch noch immer, es stehen darin so bekannte Märchen wie „Frau Holle“, „Tischlein deck dich“ oder auch „Rapunzel“ und „Dornröschen“. Märchen zeigen sich immer besonders fantasievoll. Du findest dort Fabelwesen, Zauberer, Feen und viele übernatürliche Geschehnisse, die es im echten Leben gar nicht gibt. Aber Märchen werden so erzählt, als wäre alles tatsächlich einmal so geschehen. Viele beginnen mit den Worten „Es war einmal...“
Daran erkennst du ein Märchen
Ein Märchen zeichnet sich durch ganz eindeutige Merkmale aus. An diesen Beispielen kannst du es besonders gut erkennen:
- es gibt keine genauen Orts- oder Zeitangaben
- besondere Dinge geschehen (Tiere können sprechen, Feen ermöglichen Wünsche, Hexen können zaubern)
- viele Märchen fangen mit „Es war einmal...“ an und endet mit „Und wenn sie nicht gestorben sind...“
- Märchen finden häufig an besonders magischen Orten oder in Wäldern und Schlössern statt
- es gibt immer die gute und die böse Seite, ebenso wie arme und reiche Menschen
- Zahlen wie 7 („Die sieben Zwerge") oder 13 („Die dreizehn Feen") erscheinen oft in einem Märchen
Was sollen Märchen vermitteln?
Märchen enthalten immer Moral und Botschaften, sie zeigen dir Werte, die für das Leben von großer Bedeutung sind. Sie vermitteln dir ein Gefühl dafür, zwischen Gut und Böse, sowie zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Während des Lesens eines Märchens erkennst du, welche Konsequenzen bestimmte Verhaltensweisen nach sich ziehen können. Darüber hinaus erwecken sie eine wohltuende Kraft, welche dich gestärkt durch das Leben begleiten kann. Außerdem findest du in Märchen immer Lösungen für Konflikte, die dir vielleicht auch im wahren Leben begegnen können. So kann es dir vielleicht sogar dabei helfen, Ängste zu überwinden.
Kennst du schon das Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“? Jedes Jahr vor Weihnachten wird dieses schöne Märchen im TV ausgestrahlt. In unserem Video bekommst du einen kleinen Einblick in die schöne Geschichte:
Manche Märchen sind gruselig, sind sie dennoch für Kinder geeignet?
Märchen sind nicht nur für Kinder gedacht, auch Erwachsene zeigen sich fasziniert von den erfundenen Geschichten. Dennoch kann man sich bei Märchen wie beispielsweise „Hänsel und Gretel“ ganz schön gruseln. Immerhin wird das Geschwisterpaar von seinem Vater im dunklen Wald zurückgelassen und dann auch noch von der bösen Hexe gefangen gehalten, deren Plan es ist, den armen Hänsel zu verspeisen. Aber wenn du das Märchen vielleicht schon kennst, weißt du, dass es einen glücklichen Ausgang findet und auch hier wieder das Gute gewinnt. Manche Menschen sind der Meinung, dass die altbewährten Märchen verändert und umgeschrieben werden müssen, damit sie nicht so grausam erscheinen. Andere Menschen hingegen finden, dass man sich bei einem richtig guten Märchen auch etwas fürchten darf.