Weihnachten in den 50ern fing eigentlich schon im Sommer an. Man war eifrig mit den Vorbereitungen beschäftigt. Was auf den Tisch kam, erfährst du hier.
Putzen, Waschen, Backen – Weihnachten in den 50ern
Weihnachten in den 50ern – ein Fest, das die meisten von uns nicht live miterlebt haben. Mit den Vorbereitungen ging es früh los, eigentlich schon im August, wenn die „Fraueier“ in Kartons gepackt und kühl gelagert wurden. Im September erntete man Äpfel und Birnen, im Oktober sammelte man Nüsse. Rechtzeitig zum Advent entstanden daraus Kuchen, Plätzchen und Lebkuchen.
In einem Jahrzehnt ohne Gefriertruhe wurde vor dem Fest geschlachtet. An Heiligabend aß man fleischlos, denn die Fastenzeit war noch nicht vorbei. Nach der Christmette, die um Mitternacht begann, gab es dann Leber- oder Blutwurst von der „Mettensau“. Am ersten Weihnachtstag wurde Fleischiges serviert. Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen war ein Festessen. Auch Truthahn kam häufig auf den Tisch, dazu Wirsing als typisches Wintergemüse.
Vorspeisen zum Fest: was damals jeder liebte
Zu einem Festmenü gehörte auch in den 50ern eine Vorspeise. Wer ein Buffet anbot, briet Mini-Frikadellen, füllte Tomatenpilze mit Fleischsalat oder steckte Käsewürfel auf Spieße. Vor einem deftigen Braten wurden gern Salate gereicht. Die Must-haves der 50er hießen Eiersalat, Heringssalat oder Rindfleischsalat. Auch die Vorsuppe war in aller Munde. Damals wurde noch kräftige Rinderbrühe aus Knochen selbst gekocht. Nicht fehlen durften Grießklößchen. Auf dem Land wurden Feldfrüchte selbst angebaut. Was lag da näher, als eine Kartoffelsuppe auf den Tisch zu bringen? Auch eine dampfende Gulaschsuppe läutete in den 50ern so manches Weihnachtsessen ein.
Süßes und Hochprozentiges anno 1950
In den 50ern wurden Weihnachtsfeste gefeiert, an die sich viele nur zu gern zurückerinnern. Damals war nicht nur mehr Lametta, der Baum wurde noch mit echten Kerzen geschmückt. Zur Bescherung gab es Orangen, Mandarinen, Nüsse und Weihnachtsgebäck, von dem gerne genascht wurde. Aus dem Backofen stieg der Duft von Bratäpfeln, die zum Dessert verspeist wurden. Auch Christstollen und Frankfurter Kranz dienten häufig als Nachtisch.
Angestoßen wurde mit warmem Rotwein, mit Nelken und Zimt gewürzt. Hochprozentiges versprach auch die aus Wein, Sekt und Rum bestehende Bismarckbowle. Der neueste Trend damals – dem Pfirsich im Sekt beim Kullern zuschauen.