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Ostseegold

Wie entsteht Bernstein? – Der Stein, der keiner ist

© Getty Images/ZapikanStudio

Er funkelt magisch, wenn man durch ihn in die Sonne schaut. Doch am Strand, zwischen all den anderen Steinen, versteckt er sich ganz unscheinbar. Bernstein übt eine magische Faszination auf Groß und Klein aus. Doch wie entsteht Bernstein eigentlich? Wie kann ich ihn erkennen? Warum wird er Ostseegold genannt?

Kurz erklärt: Wie entsteht Bernstein?

Habt ihr schon einmal einen Bernstein gesehen? Meistens ist er honiggelb und leuchtet, wenn man durch ihn in die Sonne schaut. Wisst ihr wo er herkommt und wie er entstanden ist? Auch wenn er Bernstein heißt, ist er kein richtiger Stein. Er ist viel leichter und kann sogar im salzigen Wasser schwimmen. Bernstein ist aus dem Saft von Bäumen entstanden, der Harz genannt wird. Vor sehr langer Zeit ist dieser zu Boden getropft und über Millionen von Jahren fest geworden. Die Bäume standen damals vor allem an der Ostsee und deshalb findet man Bernsteine an deren Küsten besonders häufig. Er wird deshalb auch Ostseegold genannt. Deshalb lohnt sich vielleicht ein Urlaub auf der Insel Rügen, die in der Ostsee liegt.

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Wissen für Schulkinder: So entsteht Bernstein

Um zu verstehen, wie Bernstein entsteht, müssen wir zuerst ganz weit in der Zeit zurückreisen. Damals waren gerade die Dinosaurier ausgestorben und die Tiere und Pflanzen, wie wir sie heute kennen, begannen sich auf der Erde auszubreiten. Riesige Wälder wuchsen damals im Bereich der heutigen Ostsee und Skandinavien. Die Temperaturen auf der Erde waren wesentlich höher als wir es heute kennen. Diese Zeit wird Tertiärzeitalter genannt. Es begann vor 66 Millionen Jahren und endete vor rund 2,6 Millionen Jahren.

Harz: Der ganz besondere Saft von Bäumen

Vielleicht habt ihr schon mal gesehen, wie Baumharz aus einem Baum läuft? Wenn ein Baum eine Verletzung in seiner Rinde hat, hilft er sich selber und verschließt diese mit einem Saft. Dieser heißt Harz. Er ist dickflüssig und meistens honiggelb. Wenn Harz an die Luft kommt, wird er dickflüssiger und zäher. Je länger er an der Luft ist, desto zäher wird er, bis er schließlich ganz hart ist. Bei uns Menschen übernimmt Blut diese Aufgabe. Wenn wir uns verletzten, bluten wir und dann wird die Wunde mit Schorf verschlossen, bis die Wunde verheilt ist.

Wenn vor langer, langer Zeit nun Harz aus einem Baum ausgetreten ist und langsam zu Boden floss, hat der klebrige Saft auch kleine Pflanzenteile oder Tierchen in sich eingeschlossen. Der Tropfen Harz trocknete dann und wurde zu einem kleinen Harzklümpchen – ganz so, wie manche Knete, die ihr kennt. Erst ist sie ganz weich, doch je länger sie offen herumliegt, desto härter wird sie und irgendwann ist sie steinhart.

Bernstein mit Einschluss
Bernstein mit Einschluss – Ein Blick in die Vergangenheit. (© Pixaby/steinchen (Gaby Stein))

Wasser, Sand, Steine und viel Zeit: Die Voraussetzungen für die Entstehung von Bernstein

Das kleine Harzklümpchen wurde bei starkem Regen fortgespült. Dann begann eine lange Zeit, in der unser Klümpchen mal von Sand bedeckt, dann wieder von Wasser fortgespült, unter Steinen begraben, unter Sand und Steinbergen gepresst und schließlich wieder vom Wasser befreit wurde. Irgendwann landete es im Meer. Jeder einzelne hatte in dieser langen Zeit seine eigene Form erhalten und ist einzigartig. Die meisten Klümpchen Harz begannen ihre letzte Reise in der Ostsee, weil dort vor langer, langer Zeit besonders viele Bernsteinwälder waren. Tatsächlich wird Bernstein auch immer noch erforscht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich zum Beispiel noch nicht sicher, welcher spezielle Baum es war, von dem das Harz stammt.

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Bernstein: Einzigartige Merkmale

Das Harzklümpchen, dass nun Bernstein heißt, ist viel leichter als ein richtiger Stein und schwimmt deshalb im salzigen Ostseewasser. Richtige Steine sind viel schwerer und können dies nicht. Wenn ihr also bei eurem nächsten Ostseeurlaub einen Stein findet, der im salzigen Wasser schwimmen kann, dann habt ihr bestimmt einen Bernstein gefunden. Weil er in der Sonne glänzt, meistens eine goldene Farbe hat und aus der Ostsee kommt, nennt man Bernstein auch das Gold der Ostsee. Seinen Namen verdankt dieser schöne Schmuckstein seiner Fähigkeit zu brennen. Das niederdeutsche Wort hierfür ist „börnen“. Übersetzt bedeutet es soviel wie „der brennende Stein“. Im Laufe der Zeit wurde daraus das Wort Bernstein.

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Damit du am Ostseestrand Bernstein finden kannst, musste also vor langer Zeit aus einem Baum Harz ausgetreten und dieser in der Wärme und Sonne der damaligen Zeit getrocknet sein. Dieser getrocknete Baumsaft wurde durch Wasser fortgespült. Durch Sand und Gestein wurde das Herzklümpchen geschliffen, gepresst und schließlich in die Ostsee gespült. In Millionen von Jahren ist aus dem Tropfen Harz ein Bernstein geworden. Man schreibt ihm übrigens auch besondere Fähigkeiten zu. So soll er, als Kette getragen, Babys dabei helfen, wenn die ersten Zähnchen kommen. Vielleicht hast du auch schon einmal Hunde mit Bernsteinketten gesehen? Sie sollen Zecken davon abhalten, es sich im Hundefell gemütlich zu machen. Wenn Bernstein aber kein richtiges Gestein ist, wie entstehen dann Steine?

Schulkind-Quiz: Weißt du so viel, wie dein Grundschulkind?

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