Täglich laufen wir über verschiedene Böden. Mal ist er hart, mal weich wie Sand und ein anderes Mal ist er matschig wie Schlamm. Aber wie entsteht er eigentlich? Und wie lange dauert der Prozess?
Was genau ist eigentlich Boden?
Der Boden bezeichnet die oberste Schicht der Erdoberfläche. Sie kann nur ein paar Zentimeter tief sein (dies kann etwa der Größe eines Käfers entsprechen), manchmal ist sie aber auch bis zu zwei Meter tief (dies entspricht in etwa der Länge eines Betts). Für viele Tiere und Pflanzen ist der Boden ein gemütliches Zuhause. Aber auch für uns Menschen ist er wichtig, denn mithilfe des Bodens können wir unsere Nahrung anbauen.
Kindgerecht erklärt: Wie entsteht Boden?
Stelle dir vor, dass der Boden vor langer Zeit mal ein riesengroßer Stein war. Durch Regen, Wind, Wärme und Kälte veränderte sich dieser Stein. Er lockerte sich immer mehr und es entstanden Risse und größere Klüfte. Es dauerte sehr lange und irgendwann lebten die ersten Tiere und Pflanzen auf diesem gelockerten Stein. Einige dieser Pflanzen holten ein paar Bestandteile, die Mineralien, aus dem Stein heraus und so wurde der Stein noch lockerer. Das fanden immer mehr Pflanzen und Tiere toll – auch der Regenwurm, der nun in dem Boden leben konnte. Er lockerte mit einigen anderen Tieren immer mehr den Boden. Irgendwann konnten auch die ersten Bäume wachsen. Ihre starken Wurzeln halfen fleißig mit den Boden aufzulockern. Und so wurde aus dem Stein irgendwann lockere Erde.
Wissen für ältere Kinder: Wie entsteht aus Steinen unser Boden?
Der Ursprung des Bodens ist das Gestein, das wir auch als Ausgangsgestein bezeichnen. Es gibt unterschiedliche Arten von Ausgangsgesteinen, wie beispielsweise Granit, Quarz, Sandstein oder Kalkstein. Die Art des Ausgangsgesteins hat einen großen Einfluss auf die Bildung des Bodens: Handelt es sich bei dem Ausgangsgestein um Sandstein, wird der Boden später sandig sein. Handelt es sich bei dem Ausgangsgestein um Kalkstein, wird auch der Boden später sehr kalkhaltig sein und Ähnlichkeiten mit Ton haben.
Ein weitere Rolle bei der Bildung des Bodens spielt die Witterung: Durch Regen, Wind sowie den Wechsel von Wärme und Kälte wird das Gestein über einen sehr langen Zeitraum hinweg gelockert und es entstehen immer mehr Risse und größere Klüfte. Der veränderte Boden wird nun interessant für Lebewesen und so wird er von den ersten Pflanzen und Tieren besiedelt. Einige Pflanzen, wie Algen oder Moose, lösen die Mineralien innerhalb des Gesteins und fördern so die weitere Witterung – der Stein lockert sich also immer weiter.
Dies weckt wiederum das Interesse von anderen Tieren und Pflanzen. Dadurch, dass nun viele unterschiedliche Pflanzen und Tiere, wie beispielsweise Regenwürmer, in dem Boden leben, zerfällt das Gestein immer mehr. Irgendwann können auch die ersten Bäume wachsen. Ihre starken Wurzeln tragen weiterhin zum Zerfall des Gesteins bei und so entsteht schließlich lockere Erde.https://www.familie.de/artikel/das-innere-der-erde-was-glueht-denn-da-unter-der-erdkruste--x3jqgx2hm7
Wie lange dauert es bis Boden entsteht?
Bei der Bildung von Boden handelt es sich um einen sehr langsamen Prozess. Durchschnittlich dauert es etwa 15.000 Jahre, bis ein Boden von einem Meter Tiefe entsteht. Wenn du also am Strand ein Loch buddelst, kannst du davon ausgehen, dass der Sand, den du in deinen Händen hältst, schon eine sehr lange Reise hinter sich hat.
Die Entstehung von Boden ist ein komplexes Thema, das vor allem abhängig von dem Ausgangsgestein und der Witterung ist. Beeinflusst von dem Ausgangsgestein können so unterschiedliche Böden entstehen: mal fester, heller Sand, mal lockere, dunkle Erde. Die Witterung trägt dazu bei, das Gestein zu lockern und somit die Entstehung des Bodens voranzutreiben. Hast du dich schon immer mal gefragt wie ein Erdbeben entsteht oder möchtest du gerne wissen wie ein Vulkan entsteht? Dann schau dir gerne auch diese Artikel an.