Bevor es Autos und Eisenbahnen gab, bewegten sich die Menschen meist zu Fuß. Wer schneller sein wollte, ritt auf einem Pferd. Doch wie schnell ging das?
Wie schnell kann ein Pferd laufen?
Ob allein auf der Weide, geführt am Zügel, als Zugtier vor eine Kutsche gespannt oder mit einer Reiterin oder einem Reiter auf seinem Rücken – die meiste Zeit ist ein Pferd im Schritt unterwegs. In der langsamsten Gangart erreicht der Vierbeiner eine Geschwindigkeit von 5 bis 8 km/h, mit Kutsche etwa 3 bis 6 km/h. Ein Pferd ist damit im Schritt ähnlich schnell wie ein Mensch zu Fuß. Ein trabendes Pferd wird etwa 10 bis 20 km/h schnell. Im Galopp kommen Pferde mit durchschnittlich 20 bis 35 km/h voran, gut trainierte Tiere mit 50 km/h. Über kurze Distanzen schafft ein Rennpferd im Sprint 80 km/h. Doch auch ein nicht so gut trainiertes Pferd erreicht für einen sehr kurzen Zeitraum eine Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h, wenn es auf der Weide erschrickt und fluchtartig davonrennt.
Davon hängt die Geschwindigkeit eines Pferdes ab
Pferde haben wie alle Lebewesen individuelle Eigenschaften. Manche Tiere sind besonders schnell, andere ausdauernd oder stark. Wie schnell ein bestimmtes Pferd läuft, hängt von seinem Alter, der Pferderasse und seinem Trainingszustand ab. Junge Pferde und Freizeitpferde sind langsamer als erwachsene, gut ausgebildete Tiere, die im Leistungssport eingesetzt werden. Kaltblüter sind stark und können schwere Wagen und Karren ziehen, dafür sind sie eher gemütlich unterwegs und erreichen ihr Ziel nicht so schnell wie ein Pferd einer Vollblutrasse.
Diese Pferderassen sind am schnellsten
Zu den schnellsten Pferden zählen einige besondere Rassen. Diese schlanken, kraftvollen Pferde erreichen bei entsprechendem Trainingszustand Spitzengeschwindigkeiten von 70 bis 80 km/h:
- Englisches Vollblut – Einsatz in Galopprennen
- American Quarter Horse – schneller Distanzsprinter beim Westernreiten
- Appaloosa – kraftvoller Langstreckenläufer
- Vollblut-Araber – schnelles Pferd mit großer Ausdauer
- Andalusier – sehr sportlich, schnell und ausdauernd
Wenn du in der Freizeit auf deinem Pferd durch die Wiesen steifst, auf einem ausgewiesenen Reitweg unterwegs bist oder deine Runden in der Reithalle drehst, wirst du natürlich langsam unterwegs sein. Auch wenn du bereits erfahren im Reiten bist, wirst du mit 10 bis 20 km/h im Trab und 20 bis 35 km/h im Galopp keine Spitzengeschwindigkeiten erreichen. Aber die Freude am Reiten und der Kontakt mit dem Pferd ist ohnehin wichtiger als eine hohe Geschwindigkeit.