Wahrscheinlich kennst du Erdmännchen aus dem Zoo. Sie wirken niedlich und quirlig, obwohl sie Raubtiere sind. Doch wo leben Erdmännchen eigentlich?
Familienleben unter Tage
In der freien Wildbahn leben Erdmännchen im südlichen Afrika, in der Republik Südafrika und in Landesteilen Namibias und Botswanas und einem kleinen Teil des südwestlichen Angola. Ihr Lebensraum ist die Savanne und Halbwüste, wo sie sich unter der Erde Höhlen anlegen. Dort leben mehrere Familien zusammen und bilden gemeinsam eine Kolonie, die aus bis zu 30 Tieren besteht. Erdmännchen sind sehr soziale Tiere, die den Kontakt zueinander brauchen, um in der afrikanischen Wildnis zu überleben. Ständig hält mindestens ein Erdmännchen vor der Höhle Wache. Außerdem kuscheln sie miteinander und kümmern sich um kranke oder verletzte Mitglieder ihrer Kolonie.
Wie sehen Erdmännchen aus?
Erdmännchen gehören zur Familie der Mangusten. Ihr Fell ist grau, beige oder hellbraun und weist dunkle Querstreifen auf. Die Augen haben dunkle Umrandungen, wodurch Erdmännchen ein lustiges Aussehen erhalten. Diese Säugetiere werden bis zu 30 Zentimeter lang und 600 bis 900 Gramm schwer. Sie haben einen langen buschigen Schwanz und scharfe Krallen. Sie werden bis zu 6 Jahre alt. Übrigens, auch die Weibchen heißen Erdmännchen. Weil die Wache haltenden Tiere vor der Höhle hoch aufgerichtet hocken und um sich blicken, haben sie den Namen Erdmännchen gekriegt.
Was fressen Erdmännchen?
Erdmännchen ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Außerdem fressen sie Skorpione, Eidechsen, Schlangen und Spinnen, aber auch kleine Vögel und deren Eier. Um etwas Fressbares zu finden, nutzen sie ihren guten Geruchssinn und ihre scharfen Krallen, mit denen sie in der Erde graben. Wegen dieses Verhaltens werden Erdmännchen auch Scharrtiere genannt.
So pflanzen sich Erdmännchen fort
Im Alter von einem Jahr werden Erdmännchen geschlechtsreif. Aber nur das ranghöchste Weibchen der Kolonie bekommt nach etwa 77 Tagen bis zu 4 Junge. Diese werden zwei Monate lang gesäugt, wobei die gesamte Kolonie sich um die Aufzucht und Erziehung der Jungtiere kümmert.