Eichhörnchen klettern geschickt an Baumstämmen in die Höhe. Doch halten sie sich auch nachts in den Bäumen auf? Lies hier, wo Eichhörnchen schlafen.
Wo schlafen Eichhörnchen?
Eichhörnchen sind tagaktive Tiere. Während sie im Frühling und im Herbst den ganzen Tag nach Nahrung suchen, sind sie im Sommer vor allem morgens und nachtmittags aktiv. Während der sommerlichen Mittagshitze und in der Nacht bleiben sie in ihren Nestern. Auch in der Phase der Winterruhe verbringen sie die meiste Zeit dort und verlassen ihr Nest nur für kurze Zeit. Ihre Nester legen die Eichhörnchen versteckt in der Baumkrone zwischen den Zweigen an. Diese Nester werden Kobel genannt. Die richtige Position dieses Kobels ist wichtig, denn er muss hoch genug liegen, um vor Raubtieren wie Füchsen geschützt zu sein. Aber nicht so hoch, dass er ständig dem Wind ausgesetzt ist.
Wie sieht ein Kobel aus?
Die Kobel, in denen Eichhörnchen ihre Ruhephasen verbringen und ihre Jungen aufziehen, ähneln einer Nestkugel. Sie haben einen Durchmesser von 10 bis 20 Zentimetern. Als Eingang dient ein etwa fünf Zentimeter großes Loch, das meist nach unten zeigt. Diese Nesthöhlen bestehen aus einem dichten Geflecht aus Zweigen. Innen polstern die Eichhörnchen ihre Kobel mit Gras, Moos, Federn und Baumbast aus. Für den Bau eines Kobels brauchen die Eichhörnchen nur wenige Tage. Hin und wieder müssen die Nestkugeln repariert oder komplett neu angelegt werden. Meistens legen sich die Nager zusätzlich zu ihrem Hauptnest mehrere Reservekobel an, die sie bei Gefahr ansteuern, falls sie während der Futtersuche den Weg zum Hauptnest nicht schaffen. Manche Arten der geschickten Nager errichten in der Nähe ihrer gewöhnlichen Kobel sogenannte Fresskobel, die ausschließlich dem Verzehr ihrer Nahrungsvorräte dienen.
Nutzen Eichhörnchen auch andere Nachtquartiere?
Die Kobel sind eindeutig die bevorzugten Rückzugsorte, die von den Eichhörnchen selbst so angelegt werden, wie sie es brauchen. Manchmal greifen die Nager aber auch auf vorhandene Baumhöhlen oder verlassene Nester zurück. Wenn es zu wenige oder nur ungeeignete Bäume gibt, weichen Eichhörnchen auf einen Erdbau aus. Die Tiere graben sie an gut versteckten Stellen und kleiden sie – ähnlich wie die Kobel – weich aus. Meist werden solche Erdbauten aber nur vorübergehend genutzt. Baumhöhlen und Erdbauten dienen vor allem im Winter als Schlafplatz, da sie einen besseren Kälteschutz bieten als Kobel.
Einen Kobel kann man übrigens auch selbst bauen und damit versuchen, Eichhörnchen in den eigenen Garten zu locken. Dort sollten sie allerdings auch bleiben, denn als Haustier halten darfst du Eichhörnchen nicht. Das gilt ebenso für Igel, Füchse oder Erdmännchen.