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Tief und fest?

Auszeit für Eltern: In dieser Schlafphase kannst du dein Baby problemlos ablegen

Das schlafende Baby ablegen: Klingt einfacher, als es manchmal ist …
Das schlafende Baby ablegen: Klingt einfacher, als es manchmal ist … (© GettyImages / Rayes)

Kaum ein Thema beschäftigt uns Eltern so sehr wie der Schlaf unseres Babys. Schließlich hängt davon alles ab: die Entwicklung und Laune des Kindes und nicht zuletzt unsere eigene Erholung. Deswegen ist es hilfreich zu verstehen, wie die Kleinen schlafen und warum sie so oft aufwachen. Wie lange eine Schlafphase beim Baby dauert, ob es möglich ist, die Schlafphase zu verlängern und wann es so tief und fest schläft, dass wir es ablegen können – ohne, dass es wieder aufwacht.

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Wie lange dauert eine Schlafphase beim Baby und wann ist es in der Tiefschlafphase?

Babys schlafen anders als wir! Während ältere Kinder und Erwachsene nach dem Einschlafen rasch in den Tiefschlaf finden, fängt bei Babys ein Schlafzyklus mit einer REM-Phase an. Darunter versteht man einen oberflächlichen Schlaf, der auch Traumschlaf genannt wird und sehr empfindlich ist.

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Die Schlafphase des REM-Schlafs dauert etwa 20 Minuten. Solange das Baby sich in dieser Phase befindet, schläft es noch unruhig, bewegt sich und vor allem die Augen unter den Lidern, lächelt oder weint sogar leise. Wenn es in euren Armen eingeschlafen ist und ihr es jetzt ablegt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es wieder aufwacht.

Erst an diesen REM-Schlaf schließt sich die Tiefschlafphase an. Es dauert also etwa 20 Minuten bis euer Baby tief und fest schläft. Jetzt könnt ihr euer Kleines meist problemlos ablegen und aus dem Raum gehen. Ihr erkennt diesen Zeitpunkt daran, dass euer Mini nun ruhig und tief atmet und sich kaum bewegt. In dieser Phase schöpft das Baby Kraft und erholt sich. Die Tiefschlafphase dauert ca. 20-30 Minuten.

Nach dem Tiefschlaf folgt eine Leichtschlafphase. Das Baby wird nun wieder unruhiger und wacht kurz auf. Innerhalb weniger Augenblicke checkt es, ob noch alles gut ist, ob es Hunger hat, sauber ist, sich sicher fühlt. Wenn ja, schläft es ggf. weiter (wenn noch Schlafbedarf da ist), wenn nein, wird es wach.

Ein Schlafzyklus aus REM-Phase, Tiefschlafphase und Leichtschlafphase dauert bei kleinen Babys also ca. 45-60 Minuten. Schlafzyklen wiederholen sich in den ersten Monaten höchstens drei bis vier Mal. Danach sind die Minis dann meist eine Zeit lang wach, als Neugeborene übrigens völlig unabhängig von Tages- oder Nachtzeit, und in der Regel ist es jetzt auch schon wieder Zeit zum Stillen bzw. fürs Fläschchen.

Wieviele Schlafphasen hat ein Baby am Tag?

Die Tabelle gibt einen Überblick über die durchschnittliche tägliche Schlafdauer von Babys, die Anzahl der Tagschläfchen und den Anteil der REM-Schlafphasen am Schlaf:

Alter

0-3 Monate

4-6 Monate

7-9 Monate

10-12 Monate

13-24 Monate

Schlafdauer/Tag

17 h

14,5 h

14 h

14 h

13,5 h

Anzahl Tagschläfchen

4-6

3-4

1-3

ca. 2

1

Anteil der REM-Schlafphasen

50%

35%

30%

27%

25%

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Warum ist die REM-Schlafphase so wichtig für Babys Entwicklung?

Besonders im ersten Lebensjahr ändern sich die Schlafphasen dauernd: Die benötigte Schlafdauer nimmt mit zunehmendem Alter ab und der Anteil der Tiefschlafphasen steigt. Bei Neugeborenen ist der Anteil von REM-Phasen mit anfangs rund 50 Prozent sehr viel höher als bei Erwachsenen, die sich nur zu ca. 20 Prozent im REM-Schlaf befinden. (Der Schlaf von Frühchen besteht übrigens sogar aus bis zu 80 Prozent aus REM-Phasen, ist das Baby noch in Mamas Bauch, sind es nahezu 100 Prozent.) Das liegt an der Gehirnentwicklung: In der REM-Phase verarbeitet das Gehirn neue Eindrücke und die Ereignisse des Tages. Ältere Kinder und Erwachsene, die vieles schon kennen, müssen nicht mehr so viel Neues lernen und verarbeiten und brauchen daher weniger REM-Schlafphasen.

Deswegen ist es aus Entwicklungssicht sogar absolut sinnvoll, dass Babys oft aufwachen. Denn jeder Schlafzyklus fängt wieder mit einer REM-Schlafphase an, das Gehirn kann sich folglich erneut weiterentwickeln. Wenn euer Baby also auch tagsüber eher viele kurze Schläfchen macht, statt ein langes am Stück ist das so betrachtet super für seine Entwicklung!

Und: Wenn das Gehirn schon tagsüber viel verarbeitet, kann das dazu führen, dass das Kind nachts längere Zeit am Stück schläft, da dann nicht mehr so viel verarbeitet werden muss.

Warum schläft mein Baby nur 45 Minuten am Stück?

Wie gesagt, ein Schlafzyklus dauert bei Neugeborenen etwa 45-60 Minuten. Im Leichtschlaf wird das Baby unruhig und prüft, ob seine Umgebung und sein Empfinden ein Weiterschlafen erlauben. Selbst wenn das Baby keinen Hunger hat, die Schlaftemperatur okay ist und die Windel noch sauber, ist es gut möglich, dass es nicht von selbst in den nächsten Schlafzyklus finden kann, obwohl es noch müde ist.

Der Grund: Bei den Kleinen ist der Parasympathikus noch nicht vollständig ausgereift, also der Teil des vegetativen Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist. Deswegen können sich Babys noch nicht selbst beruhigen und damit bisweilen auch nicht alleine in den nächsten Schlafzyklus finden.

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Euer Baby hat schon mal länger am Stück geschlafen, nun wird es wieder häufiger wach? Auch das ist ganz normal! Babys durchlaufen während ihrer Entwicklung immer wieder unruhige Schlafphasen, auch Schlafregression genannt. Eigentlich kein Wunder: Sie müssen diverse Eindrücke verarbeiten und Neues lernen. Oft ist verändertes Schlafverhalten mit dem Erreichen neuer Entwicklungsmeilensteine verbunden, wenn euer Kleines also z. B. lernt, zu greifen, sich zu drehen oder zu krabbeln.

Wann werden die Schlafphasen beim Baby länger?

Dauert ein Schlafzyklus bei Neugeborenen noch ca. 45-60 Minuten, hat er sich schon mit etwa 3 Monaten auf rund 70 Minuten verlängert. Euer Kleines ist jetzt ggf. auch schon im Stand, diese Zyklen bis zu fünf Mal zu wiederholen, bevor es längere Zeit wach ist. Der Schlafrhythmus ändert sich also. Damit kann euer Baby jetzt unter Umständen fast sechs Stunden am Stück schlafen, was schon als Durchschlafen gilt. Auch konzentrieren sich die Schlafperioden nun zunehmend auf die Nacht.

Ab dem Kleinkindalter dauern die Schlafzyklen dann rund 90 Minuten und nähern sich damit den Zeiten von Erwachsenen an (90-120 Minuten).

Allerdings ist jedes Kind anders und die Schlafphasen sind sehr individuell. Manche Babys brauchen mehr, manche weniger Schlaf. Wir können beim Schlaf unserer Kinder nichts erzwingen, sondern sie nur liebevoll begleiten.

Kann ich etwas tun, um die Schlafphasen meines Babys zu verlängern?

Die Schlafphasen deines Babys zu verlängern, ist nicht möglich. Je nach Alter deines Kindes ist die Dauer der REM- und Tiefschlafphasen im Gehirn vorprogrammiert und auch unglaublich wichtig für seine Entwicklung.

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Wir als Eltern haben aber die Aufgabe, regulierend auf unser Baby einzuwirken, so dass es ihm im Lauf seiner Entwicklung immer besser gelingt, in den nächsten Schlafzyklus zu finden. Manchen Babys reicht es, wenn sie in den Leichtschlafphasen ein bisschen gestreichelt werden oder Mama oder Papa beruhigend mit ihnen sprechen. Andere möchten kurz gestillt werden, sich an ihr Kuscheltuch schmiegen oder ihren Schnuller haben, um wieder einschlafen zu können. Hört sich mühsam an? Je älter euer Kleines wird, desto weniger wird es eure Hilfe brauchen.

Auch kannst du dein Baby sanft dabei unterstützen, leichter von alleine in den nächsten Schlafzyklus zu finden und damit längere Zeit am Stück zu schlafen ohne wach zu werden. Du kannst z. B. Folgendes versuchen:

  • Satt schlafen legen: Achte darauf, dass dein Baby satt ist, wenn es einschläft. Dann ist Hunger schon mal kein Grund, nach kurzer Zeit wieder wach zu werden.
  • Vor dem Schlafen wickeln: So wird euer Kleines zumindest nicht so früh wegen einer vollen Windel wach.

Viele Kinderärzte bzw. Kinderärztinnen geben auch den Tipp, das Baby nach Möglichkeit nicht auf dem Arm, sondern in seinem Bettchen einschlafen zu lassen, da es sich beim kurzen Erwachen sonst in einer anderen Situation befindet als beim Einschlafen und deswegen unruhig werden könnte. Aus dem gleichen Grund rät man auch dazu, die Brust bzw. den Schnuller kurz vor dem Einschlafen aus dem Mund zu nehmen. Probiert am besten einfach aus, was für euch, bzw. euer Baby funktioniert. Am besten ohne Druck!

Umstritten sind sogenannte Schlaftrainings. Einen Überblick über die gängigsten Methoden gibt unser Video:

Schlaftraining für Babys: Diese fünf Methoden gibt es Abonniere uns
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Was ist die 2-3-4-Stunden-Regel?

Die 2-3-4-Stunden-Regel kann dabei helfen, den richtigen Moment zu erwischen, euer Baby schlafen zu legen und ihm damit einen langen, erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Der richtige Schlafenszeitpunkt ist wichtig, denn verpassen Babys den Einstieg in ihre eigentliche Schlafphase, weil man ihnen keine Gelegenheit zum Schlafen gibt, kann es manchmal die Länge eines ganzen Schlafzyklus dauern, bis das Einschlafen wieder gelingt. Um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, hilft es darüber hinaus, die Müdigkeitszeichen im Blick zu haben.

Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V.

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